Der Ghetto Swinger (Hamburg 2012)

StückDer Ghetto Swinger
Produzent Kammerspiele Hamburg
Premiere2. September 2012
Dauer der Vorstellung2 Stunden inkl. Pause
SpracheDeutsch
Art der ProduktionUraufführung
SpielstättenHamburger Kammerspiele
Orte Hamburg

Der Berliner Arbeiterjunge Heinz Jakob Schumann ist schon als kleiner Junge von der Musik fasziniert und möchte unbedingt Jazzgitarrist werden. Doch in der Nazizeit ist es für ihn als Halbjuden nicht leicht, diesen Traum zu verwirklichen. Der kleine Heinz — naiv und voll jungenhaftem Charme — ist bitter enttäuscht, als er aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird und nicht in die Hitlerjugend eintreten darf.
Als junger, oft übermütiger und lebenslustiger Erwachsener mit gehöriger Portion Chuzpe lernt Heinz die Bardame Chérie kennen, die allerdings seinen Namen nicht richtig aussprechen kann. „Ich möchte nicht Eins heißen, denn im Swing zählt die Zwei mehr als die Eins!“, und so erhält Heinz von Chérie den Spitznamen Coco, den er bis heute behalten hat. Coco Schumann spielt in verschiedenen Bars, unter anderem dem noch heute existenten Charlottenburger Delphi-Palast und mit unterschiedlichen Kapellen, bis auch er verhaftet wird und ins Ghetto Theresienstadt kommt, wo er bei der Jazzformation ‚Ghetto Swingers‘ mitspielt. Später wird er nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er zur Unterhaltung der Lagerältesten und der SS um sein Leben und „La Paloma spielen muss, während die Menschen in Ihren grausamen Tod getrieben werden. Danach muss er nach Dachau, entkommt auch hier dem Tod und infiziert sich später mit Flecktyphus und überlebt diese normalerweise tödliche Krankheit. Es ist ein großes Wunder, dass Coco Schumann in seinem Leben so oft dem Tod nahe war und ihm immer wieder durch seine Musik und durch glückliche Umstände von der Schippe springen konnte.

Text: Petra & Sven Grünberg

Stück

LibrettoKai Ivo Baulitz
Musikalische EinrichtungGil Mehmert

Alle Informationen zu »Der Ghetto Swinger« finden Sie auf der Seite des Stücks.

Kreativteam

Regie / Musikalische EinrichtungGil Mehmert
Musikalische LeitungKarsten Schnack
AusstattungBeatrice von Bomhard
LichtgestaltungGerald Timmann
TongestaltungNiclas Breslein
DramaturgieAnja Del Caro

Darsteller

Konstantin MorethCoco (an der Gitarre)
Helen SchneiderEzählerin / Rosa / Mutter / Chérie / Großmutter
Robin BroschVater Alfred / Swing / Kurt Gerron / Herrig (am Kontrabass)
Peter ImigVater Alfred / Swing / Kurt Gerron / Herrig (am Kontrabass)
Christoph TomanekLehrer / Swing / Aaron / Streife / Otto Sattler / Rahm / Mengele / Lagerältester / Rottenführer (an Violine)
Christoph KählerOnkel Arthur / Franta Goldschmidt / Lagerältester (am Schlagzeug)
Karsten SchnackBuhlan / Kurt Maier / Jirka Taussig (an Akkordeon & Posaune)
Jonathan WoltersSwing / Tullio Mobiglia / Ficek Weiss (an Klarinette & Gitarre)
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