»Es ist eine geile Show mit cooler Musik, Spannung und Ernsthaftigkeit« Interview mit Charles Kreische, Fin Holzwart, Lukas Mayer und Alexander Auler

Die vier Amstettener »Jersey Boys« mit Regisseur Alex Balga (Mitte)
Foto: Yvonne Brandstetter

blickpunkt musical: Das Musical »Jersey Boys«, das die Geschichte der Band »The Four Seasons« erzählt, feierte am Broadway Erfolge und läuft auch in London. In Österreich ist das Stück bisher weitgehend eher unbekannt. Was ist Ihre Verbindung zum Stoff, wie kam es, dass Sie sich beworben haben? Waren Ihnen die Band »The Four Seasons« und ihr Leadsinger Frankie Valli ein Begriff?

Charles Kreische: Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass es mich nie so in diese Show gezogen hat. Als ich mich in Vorbereitung auf die Auditions damit auseinandergesetzt habe, war ich allerdings begeistert! Ich hätte nicht erwartet, dass es mich so »flasht«. Dieses Tempo, man hat keinen Moment, in dem einem langweilig ist. Ich bin sehr glücklich, nun ein Teil davon sein zu dürfen.

Fin Holzwart: Ich kannte das Stück und die Band zwar nicht, spiele aber immer gerne deutschsprachige Erstaufführungen, weil es immer etwas Neues ist. In der Ausschreibung habe ich von der Rolle des »Tommy DeVito« gelesen und das hat mich interessiert. Ich spiele gerne den »Bad Boy«, es hat dann ja auch geklappt (lacht).

Lukas Mayer: Ich habe die Ausschreibung gelesen und mir gleich gedacht: »Das klingt nach einem guten Stück mit cooler Musik!«. Gott sei Dank hat es geklappt. Die Band war mir kein Begriff, allerdings habe ich bei einem Konzert die Lieder gehört und gemerkt, dass man eigentlich fast alle kennt – das fand ich spannend.

Alexander Auler: Auch ich kannte die Band nicht, allerdings war mit der Sänger Frankie Valli aus dem Intro zum »Grease«-Film ein Begriff. Was mich besonders gereizt hat, war der Aufbau des Stücks.

blimu: Alexander Auler und Fin Holzwart, Sie beide waren bereits im Vorjahr in Amstetten bei »Grease« in Hauptrollen dabei. Wie haben Sie die Zeit erlebt und gab es neben dem Stück auch andere Gründe, nach Amstetten zurückzukehren?

AA: Das Credo unseres Regisseurs Alex Balga lautet: »Habt Spaß zusammen!« Und das hatten wir. Es passiert selten, dass man außerhalb Wiens so ein etabliertes, qualitativ hochwertiges Sommertheater-Programm findet. In Amstetten ist das so. Wir hatten und haben einfach eine gute Zeit. (FH stimmt zu)

blimu: Lukas Mayer, Sie werden auf der Website des Musicalsommer Amstetten als »Newcomer« betitelt. Was bedeutet Ihnen diese Hauptrolle?

LM: Es ist zwar nicht so, dass ich noch keine größeren Rollen gespielt hätte – wie etwa in Bern den Gabe im Musical »Next to Normal«. Aber ich habe erst vor zwei Jahren das Studium abgeschlossen und natürlich ist diese Rolle etwas ganz Besonderes.

Das Ensemble von »Jersey Boys«
Foto: Yvonne Brandstetter

blimu: Die Geschichte der »Jersey Boys« ist der klassische »American Dream«: Vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Arbeiterkind zum Superstar. Gab/gibt es in Ihrem Leben Momente, in denen Sie auch Träume von Bekanntheit, Ruhm, dem Status »Superstar« hatten oder haben?

AA: Ich bin relativ ländlich aufgewachsen, da war das kein Thema. Ich war immer bodenständig, es gab keine großen »Role Models«. Man machte eine Ausbildung, ein Studium und blieb meist im Ort. Der Weg, den ich eingeschlagen habe, ist schon ein Interessanter.

FH: Bei mir gab es nie einen Plan B. Wenn mich die Leute danach gefragt haben, habe ich gesagt »Lass mich in Ruhe, ich hab keinen. (lacht) Das muss einfach irgendwie funktionieren.« Es war gar nicht übertrieben groß geträumt, aber ich wollte einfach eine Geschichte erzählen und Tanz mit Gesang und Schauspiel kombinieren.

CK: Also wäre es so, und ich wäre tatsächlich ein Star, würde ich natürlich nicht »Nein« sagen (lacht), ich brauche es aber nicht unbedingt. Ich fühle mich deshalb nicht weniger »komplett«.

LM: Den Begriff des »Stars« finde ich schwierig. Man bekommt heutzutage immer mehr Zugriff auf private Informationen von Leuten, kommt immer näher ran an jene, die in der Öffentlichkeit sichtbar sind. Mich allerdings hat immer begeistert, sich zu »verwandeln«. Da ist es oft sogar besser, nichts von der Privatperson zu wissen. Der »Stardom« ist nicht so interessant für mich, sondern das, was im Theater passiert, die Metamorphose. Das wollte ich immer – mit allem, was dazu gehört.

AA: Das Theaterbusiness hat sich verändert. Früher gab es zwei, drei große Stars. Das ist nicht mehr so. Man muss den Begriff »Musicalstar« überarbeiten, denn es herrscht teilweise ein starker Personenkult. Ich persönlich finde das sehr schade, denn man vergisst dabei, dass es sich um ein Handwerk handelt. Es gibt Darsteller, die ihre Sache gut beherrschen, aber bei diesem bedingungslosen Hype um etwas geht es mir oft künstlerisch nicht weit genug. Man begrenzt dadurch seinen eigenen Horizont. Vielmehr muss man darauf achten, was gut für das Stück, die Rolle, das Gesamte ist. Am Ende des Tages kommt es darauf an, dass man ein Handwerk macht und die Leute gut finden, was man macht. Das versuchen wir: Relativ simpel etwas Gutes zu kreieren.

blimu: Die Personen, die Sie im Stück verkörpern, haben diesen Ruhm und »Stardom« erlebt. Sie haben für diese Rollen reale Vorlagen. Wie gehen Sie an solche Rollen heran, wie bereitet man sich vor? Sucht man nach Parallelen oder grenzt man sich völlig ab?

CK: Meiner Meinung nach ist es schon wichtig, Parallelen zu finden. Dennoch darf man nicht vergessen, dass man einen anderen Menschen verkörpert, den es eben schon gibt. Es ist nicht gut, etwas komplett nachzuahmen, aber natürlich orientiert man sich. Ich habe viel recherchiert und mir Videos angesehen.

FH: Auch ich habe mir natürlich einiges im Vorhinein angesehen – und das, obwohl ich eigentlich mehr »im Moment« entwickle. Aber natürlich, wenn es einen »signature move« gibt, etwas, das die Person ausmacht, dann übernimmt man das natürlich. Warum sollte man da etwas Neues erfinden?

LM: Wir haben von Alex (Anm. d. Redak.: Regisseur Alex Balga) einen Stapel mit Biographien und Background-Informationen bekommen, die man so nicht so einfach findet. Das habe ich gelesen. Nicht, weil man alles aus der Recherche dann auch auf der Bühne sieht, aber weil es mir im Probenprozess hilft. Man trifft in den Szenen Entscheidungen und versucht, Situationen authentisch zu spielen. Je mehr ich durch die Recherche im Kopf habe, desto leichter fällt mir das. So passiert es selbstverständlich, ganz von alleine.

blimu: Aber Sie haben Parallelen zwischen Ihnen als Privatpersonen und den Rollen, die Sie verkörpern, gefunden?

LM: Teilweise schon, mal mehr, mal weniger. Als Schauspieler muss man immer rausfinden, warum die Figur gewisse Entscheidungen trifft und warum es ihr so geht, wie es ihr in diesem Moment geht. Wenn man das versucht richtig zu machen, dockt man automatisch an sich selbst an. Und bei mir gibt es natürlich Parallelen, wie etwa, dass Bob Gaudio der Jüngste der Truppe ist und eine enorme Leidenschaft für den Beruf hat.

blimu: Nicht alle Stücke, die am Broadway erfolgreich sind, können diesen Erfolg nach Europa mitnehmen. Warum kann und soll »Jersey Boys« in Österreich funktionieren?

AA: Man muss hier natürlich die Art der Produktion unterscheiden. Der Risikofaktor bei einem Long Run ist, dass man ein sehr großes Haus etwa sechs Tage die Woche voll bekommen muss, damit es sich rentiert. Das ist nicht immer einfach und ist beim Sommertheater etwas anderes. Generell muss ich aber eines sagen: Ich finde, den Mut zu haben, ein Stück auf die Bühne zu bringen, das dem Publikum noch nicht bekannt ist, muss immer honoriert werden. Denn ich glaube, dass ein Publikum sich an Dinge gewöhnen kann und eine Neugierde für Stücke entwickeln kann. Es muss nicht immer ein 40 Jahre altes Webber-Stück (Anm. d. Redak.: Komponist Andrew Lloyd Webber) sein, auch wenn diese selbstverständlich ihre Berechtigung haben. Man darf dem Publikum auch eine neue Flexibilität beibringen und zeigen: »Hey, das ist etwas anderes, etwas Neues. Die Musik kennt ihr vielleicht, schaut mal und lasst euch einfach darauf ein.« Das finde ich spannend: Den Fokus zurückzuholen zur artistischen Daseinsberechtigung eines Stückes und das in den Vordergrund stellen. Das finde ich bei »Jersey Boys« gegeben.

blimu: Sie haben bereits die Erzählweise angesprochen, die bei »Jersey Boys« besonders spannend ist. Wie können sich die Zuseher das vorstellen?

AA: Die Geschichte dreht sich um den Leadsinger Frankie Valli, wird aber aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Das kennt jeder: Fragt man vier Leute nach ihren Meinungen, erhält man vier verschiedene Antworten. Was macht man dann damit, wie bilden sich Konstrukte, wie geht man damit um? Das finde ich spannend.

FH: Jeder von uns stellt eine »Season«, also eine Jahreszeit, dar. In unseren Erzählungen durchbrechen wir die vierte Wand, sprechen also das Publikum direkt an und führen so durch das Stück. Der Zuschauer sieht zwei Ebenen, einerseits das Zwischenmenschliche in der Szene und andererseits die Wahrnehmung des Erzählenden. Natürlich stellt jeder das Geschehene so dar, wie es für ihn am besten ist.

CK: Diese Erzählweise macht es so interessant, da das nicht üblich ist. Man hat das nicht so oft im Musical, dass man ausbricht und in der Zeit so hin und her springt. Das Buch ist so gut geschrieben und wird einfach nie langweilig. Man möchte immer wissen, wie es weitergeht.

LM: Das Durchbrechen der vierten Wand ist auch eine Einladung ans Publikum, auf die Reise mitzukommen, obwohl man die »Four Seasons« vielleicht gar nicht kennt. Durch sie ist man nah an den Figuren dran. Das Spannende ist auch, dass die Songs als Showperformances gelten. Das bedeutet, es ist nicht so wie in anderen Musicals, dass die Songs die Handlung vorantreiben und dazwischen ein paar Sätze gesprochen werden. Die Szenen sind die Handlung, dadurch sind sie intensiver und konzentrierter und die Musik ist das Sahnehäubchen obendrauf. Sie hat einen anderen Stellenwert, man wird von ihr angesteckt. Wenn dann die Erzählform dazu kommt, kann etwas Tolles daraus werden.

blimu: Die Band, »The Four Seasons«, war ein starkes Team, die vier Mitglieder haben eng zusammengearbeitet. Wie ist die Zusammenarbeit für Sie, kannten Sie sich schon davor?

FH: Alex (Anm. d. Redak.: Alexander Auler) und ich kannten uns ja schon und haben viele Produktionen miteinander gemacht (u. a. »Grease«, »Scholl – Die Knospe der Weißen Rose«).

CK: Man kann sagen, im deutschsprachigen Musicalbereich kennt jeder jeden. Man ist sich mindestens schon einmal über den Weg gelaufen. Zusammen gearbeitet habe ich aber noch mit niemandem von uns Vieren hier.

LM: Für mich ist es diesmal ganz besonders: Ich kannte weder das Leading Team, noch die Cast. Es ist praktisch alles neu! Aber wir wohnen zumindest in der gleichen Gegend. (lacht)

blimu: Sie wohnen aktuell womöglich in der gleichen Gegend, stammen aber alle aus Deutschland und arbeiten derzeit in Österreich. Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen der deutschen und österreichischen Musicalbranche?

CK: Ich habe 2017 in Wien begonnen, mein erster Job war hier und ich habe mich direkt in die Stadt verliebt. Ich fühle mich hier sehr wohl und wusste schon damals – ich komme wieder. Ich habe einfach gemerkt, dass das ständige Reisen, Wohnung suchen, nicht im eigenen Bett schlafen, schwierig ist. Natürlich wusste ich das im Vorfeld, aber man sehnt sich irgendwann nach einer »Basis«. Ich habe mich für Wien entschieden und habe das Glück, hier bleiben zu dürfen. Es ist für mich eine kleine Wahlheimat geworden.

AA: Ich finde, in Wien wird man als Darsteller sehr ernst genommen und auch angesehen. In Deutschland höre ich immer wieder auf die Erklärung, was man beruflich macht, Sätze wie »Und was machst du wirklich?«, »Was ist dein richtiger Job?« oder »Kann man damit Geld verdienen?« Bei der Wohnungssuche in Wien sagt man, dass man als Musicaldarsteller arbeitet und wird plötzlich ernst genommen. Man wird angesehen – nicht im Sinne von »bewundert«, aber respektiert. Das finde ich schön. Man merkt, hier wird großen Wert auf Kultur gelegt.

FH: Ich glaube, es liegt auch daran, dass Deutschland so extrem groß ist. Im Vergleich zur Einwohnerzahl ist die Anzahl jener Menschen, die ins Musical gehen, gering. Für manche ist es daher schwer nachvollziehbar, dass man damit Geld verdient.

AA: Ja, Deutschland ist weitläufiger und die Interessensverteilung größer. In Österreich ist die Branche komprimierter, vor allem in Wien sehr geballt. Es gibt viel auf einen Fleck und das strahlt in die Bundesländer aus, wo es feste Ensembles in Landestheatern gibt, die sehr etabliert sind. Das wird angenommen, eben weil die Leute auch wissen, dass es das gibt.

blimu: Zurück zum Stück: Die Kompositionen in »Jersey Boys« sind sehr vielfältig – wie würden Sie den Musikstil beschreiben, was erwartet die Zuschauer?

LM: Ich spreche sogar im Stück darüber, in einer Szene in der ich mit einem Verleger rede. Er sagt, die Musik sei zu weich für Rock und zu hart für Pop. Es ist Musik im Stil der 1950er, 1960er und 1970er. Man kann es gar nicht herunterbrechen. Auf jeden Fall sind sehr bekannte Melodien dabei, wie etwa ›Beggin‹.

CK: …dann gibt es auch jazzige Nummern. Es ist sehr abwechslungsreich und für jeden ist etwas dabei.

blimu: »Der Glöckner von Notre Dame«, »Scholl – Die Knospe der Weißen Rose«, »Miss Saigon«: Die meisten von Ihnen waren zuvor in »klassischen« Stücken unterwegs: Wie gehen Sie jetzt mit diesem Bruch um?

FH: Ich finde das eigentlich spannend, weil wir oft zusammensaßen und unseren eigenen »Bandklang« gefunden haben. Es gibt viel Harmoniegesang und es war einfach ein interessanter künstlerischer Prozess.

AA: Diese Bandbreite macht unseren Beruf aus: Neue Facetten zu finden, macht es spannend und ist das Interessante am Job. So sieht man, dass Musical nicht nur aus »Disney« und »Webber« besteht, sondern auch aus anderen Dingen. Sich da reinzubegeben macht etwas mit einem.

LM: Es ist zwar ein anderer Stil, befindet sich aber dort, wo wir auch sonst stimmlich unterwegs sind. Für Charly (Anm. d. Redak.: Charles Kreische) ist das natürlich eine andere Nummer, er hat einen hohen Falsett-Klang und für ihn ist es sicher die größte Herausforderung von uns Vieren.

CK: Frankie Valli hat eine einmalige Stimme, die im Ohr bleibt. Aber es ist eine Zusammenarbeit von allen und das macht es aus.

LM: Genau, wie oft gibt es im Musical ein Männerquartett? Das ist doch cool! (lacht)

blimu: Wie würden Sie Ihre jeweilige Rolle beschreiben und was ist für Sie in der Rolle die größte Herausforderung? Ist es der eben erwähnte Gesang?

CK: Es ist das Pensum. Ich stehe von Anfang bis Ende auf der Bühne. Und natürlich auch der Gesang, das Musikalische, das zwar Spaß macht, aber auch ein anderer Stil ist.

blimu: Wie bereitet man sich darauf vor?

CK: Viel Üben! Wir proben eigentlich so intensiv wie für einen Long Run, obwohl wir nur wenige Vorstellungen spielen. Sonst sage ich meiner Familie immer: »Geht doch bitte erst später rein, wenn wir uns eingespielt haben«, das geht jetzt nicht. (lacht) Frankie Valli ist einzigartiger Musiker, der ein wahnsinnig interessantes Leben geführt hat. Bei ihm ging es gar nicht so sehr um ihn selbst oder die Gruppe, sondern um die Musik. Die kennen viele, der Mensch dahinter ist vielen allerdings kein Begriff. Ich finde, das ist ein Kompliment für ihn, denn was er erschaffen hat, ist etwas, das man bis heute kennt, es ist »ikonisch«.

FH: Die Person die ich verkörpere, Tommy DeVito, ist ein Blender, der aber mit viel Leidenschaft und Herzblut die Band gegründet hat. Er möchte, dass alles funktioniert, es gelingt ihm aber nicht immer. Andere kaufen ihm den Rang durch Können und Wissen ab. Er ist sehr unsensibel, aber lieb (lacht), von allem ein bisschen. Das ist genau die Herausforderung für mich. Ich liebe es, sarkastisch zu spielen, bin aber privat sehr sensibel. Daran arbeiten wir gerade mit dem Regisseur, ab und zu härtere Töne anzuschlagen.

AA: Auf Massi trifft der Spruch »Stille Wasser sind tief« zu. Meine Sätze im ersten Akt kann ich an einer Hand abzählen, bin aber immer präsent. Das ist die Herausforderung – alles mitzumachen ohne sich groß verbal zu äußern und zu überlegen, wann ich etwas sage. Denn das gesprochene Wort wiegt dann umso mehr. Das nehme ich auch ins Private mit. Massi überlegt viel, ist ein großer Denker. Manchmal spricht er gar nicht, weil er weiß, es würde nichts bringen. Eine andere Herausforderung ist die Stimmlage, ein sehr tiefer Bass. In diesen Regionen war ich bisher noch nicht unterwegs.

LM: Gaudio ist ein Vorreiter und seiner Zeit voraus, er spielte bereits mit sieben Jahren in der Carnegy Hall Klavier. Er ist wahnsinnig begeisterungsfähig, was die Musik betrifft. Sie entfacht in ihm ein Feuer. Es ging ihm nie um Glanz und Glamour, sein ganzes Leben lang beschäftigte er sich mit Musik. Herausfordernd ist, dass ich ihn als 18-Jährigen spielen muss, ebenso wie dann als 50-Jährigen. Die Jungs werden gemeinsam erwachsen, und das in zweieinhalb Stunden zu erzählen ist spannend.

blimu: Wie geht es für Euch nach »Jersey Boys« weiter?

CK: Ich werde im Ronacher im Musical »Rock Me Amadeus« dabei sein, unter anderem als Cover Falco Alter Ego. Und ich möchte Urlaub machen. (lacht)

FH, AA: Außer Urlaub dürfen wir derzeit leider noch nichts verraten.

LM: Ich fange kurz danach mit den Proben für «Rent» in Dortmund an, wo ich Angel spielen werde. Dort fühle ich mich zuhause, ich habe in Essen studiert und freue mich schon sehr darauf.

blimu: Zu guter Letzt: Warum sollte man sich «Jersey Boys» ansehen?

AA: Ganz einfach? Es ist eine geile Show mit cooler Musik, Spannung und Ernsthaftigkeit. Also alles, was man sehen will!

 

Vielen Dank für das interessante Gespräch und viel Erfolg für die kommenden Projekte!