High on Emotion: »Robin Hood« Live-Streaming-Concert aus der Orangerie Fulda

6. August 2021 in der Orangerie des Schlosses Fulda

Vorab aus blickpunkt musical 04/2021

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›High on Emotion‹ mit Peter Scholz, Dennis Henschel, Thomas Christ, Chris de Burgh, Marle Martens, André Haedicke (v.l.), Chor, Band und Orchester
Foto: Stephan Drewianka

Die für 2020 geplante Uraufführung von »Robin Hood«, mit der Musik von Weltstar Chris de Burgh und Co-Komponist Dennis Martin sowie Buch und Liedtexten von Dennis Martin, Christoph Jilo und Kevin Schroeder, musste wegen der Pandemie zweimal verschoben werden. Derzeit ist die Weltpremiere im Schlosstheater Fulda für den 3. Juni 2022 geplant.

Die Moderatoren Chris de Burgh und Dennis Martin
Foto: Stephan Drewianka

Nun hat spotlight musicals dem treuen Publikum, das seine Tickets behalten hat, ein besonderes Geschenk gemacht: ein Live-Streaming-Konzert, das diese mehr als zwei Tage lang nach Lust und Laune anschauen konnten. Für die anderen Zuschauer war der Zugang rabattiert auch käuflich zu erwerben. Zugleich bildete das, was am 6. August 2021 auf der Bühne der Fuldaer Orangerie stattfand, eine ausgesprochen gelungene Bewerbung des neuen Musicals. Darsteller der Original-Cast und ein 16-köpfiges Ensemble präsentierten in einer brillanten musikalischen Lesung vor ausgewählten Gästen sowie Pressevertretern 15 Songs aus dem Stück.

Dennis Martin übernahm die Moderation, wobei er die Titel in den Ablauf der Handlung einordnete und Anekdoten zur Entstehung der Songs erzählte. Dabei bezog er immer wieder den besonderen Gast des Abends ein, den internationalen Songwriter Chris de Burgh, den Martin als einen guten Freund bezeichnete. In drei Jahren kreativen Austauschs habe er von ihm vieles über Musik gelernt – aber auch vieles über guten Wein und das Leben eines internationalen Künstlers. Der sympathische Weltstar gab persönliche Einblicke in den schöpferischen Prozess, bei dem der Irish Jig (Volkstanz) ›Wir hab’n die Kohle‹ (im Original: ›We have the Money‹) auch mal in 10 Minuten entstanden ist, während Dennis Martin kurz draußen war. Andere Songs waren da schon schwierigere Geburten. Für eine Schlüsselszene in der Geschichte griffen beide auf einen Welthit des irischen Songwriters zurück. So wurde aus ›Don’t Pay the Ferryman‹ (1982, »The Gateway«) der nicht weniger mitreißende Titel: ›Freiheit für Nottingham‹.

Johanna Zett und Mark Seibert
Foto: Stephan Drewianka

Gute anderthalb Stunden konnte man das Schicksal von Robin von Loxley (Mark Seibert) verfolgen, der nach der erzwungenen Hochzeit mit seiner Kindsbraut Marian (Johanna Zett), in den Kreuzzug mit König Richard Löwenherz zieht. Dem verhassten Vater (Reinhard Brussmann) wird die Kunde von seinem Tod im Feld überbracht. Als Robin, geprägt von den Erinnerungen an Leid und Tod heimkehrt, ist der Vater tot und er der neue Earl von Loxley, verheiratet mit einer jungen, selbstbewussten Frau, die selbst ihren Vater, den Sheriff von Nottingham (Thomas Christ), kritisiert. In der Angst, wie sein Vater als Despot zu herrschen, lehnt Robin das Regieren ab und ist Marian keine Hilfe. Als er um sein Leben fürchten muss, wird er wach und flieht in den Sherwood Forest. Dort muss er sich erst bei einer Bande Outlaws, unter ihnen Bruder Tuck (André Haedicke), Will Scarlett (Dennis Henschel), angeführt von John Little (Reinhard Brussmann) Respekt verschaffen. Unterdessen kommen sich Robin und Marian allmählich näher. Gemeinsam kämpfen sie gegen die Ungerechtigkeit der Krone, die nach Richards Verschwinden auf dem Kopf von König John (Christian Schöne) sitzt. Dieser setzt einen neuen Sheriff von Nottingham ein, Guy von Gisbourne (Riccardo Greco), der Robin von Jugend an hasst. Dieser wird zum Verfolger des legendären Kapuzenmanns, der den Reichen nimmt und den Armen gibt.

Nach diesem Einblick in das neue Musical, der Mitte des zweiten Akts endete, betonte Dennis Martin, dass es weitere Erzählstränge, Verwirrungen und Geheimnisse aufzudecken gebe. Auch eine Schlüsselfigur, die der Äbtissin von Kirklees (Melanie Gebhard) hätten sie bisher außen vor gelassen – ging es ihnen doch darum, neugierig zu machen auf das gesamte Stück. Und das ist ihnen zweifellos gelungen mit diesem liebevoll gestalteten halbszenischen Highlight-Konzert, welches Michael Schüler inszenierte und Michael Grundner ins rechte Licht setzte.

›Freiheit für Nottingham‹ mit Peter Scholz, Dennis Henschel, André Haedicke, Johanna Zett, Reinhard Brussmann
Foto: Stephan Drewianka

Ob musikalische Lesung oder Konzert – das Ganze wurde durch ein 11-köpfiges Orchester, welches die fünfköpfige Rockband mit spotlight-Geschäftsführer Peter Scholz am Bass, um Violinen, Viola, Cello, Reeds, Oboe, Englisch Horn, Horn und Bassposaune ergänzte, zu einem musikalischen Genuss. Beide spielten unter der Leitung von Frank Hollmann. Dank Sounddesign von Tom Strebel und der hervorragenden Audiogestaltung im Raum (Fabian Kampa, Wolfgang Feige) und des Broadcastmix‘ (Jeroen van Vulpen) kamen Stimmen und Stimmung auch im heimischen Wohnzimmer an. Gefilmt wurde mit mehreren Kameras, einer Steady Cam und sogar ein Kamerakran war im Einsatz bei den Schwenks über Publikum vor und Darsteller auf der Bühne.
Als Chris de Burgh, gemeinsam mit dem gesamten Ensemble, als Zugabe des Abends ›High on Emotion‹ performte, gab es kein Halten mehr. Da kochten die Emotionen hoch. Ein Dankeschön den Schöpfern und dem Team von spotlight musicals sowie seinen Unterstützern für dieses besondere Erlebnis, das definitiv Lust macht auf »Robin Hood«.

Der Veranstalter ging an diesem Abend auf Nummer sicher und ließ alle Gäste erst nach einem Schnelltest in den Saal, auch Geimpfte und Genesene.

Vorab aus blickpunkt musical 04/2021

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