Ethan Freeman mit neuem Soloprogramm – ‚Irgendwo auf der Welt‘ in Oberhausen

תִּקּוּן עוֹלָם – Kunst und Leben

Foto: Stephan Drewianka

Foto: Stephan Drewianka

  • 6. November 2010
  • Ebertbad Oberhausen
  • um 20:00 Uhr
  • mit Ethan Freeman
  • Special Guests: Anne Görner, Patrick Stanke, Monika Julia Dehnert
  • am Klavier: Marina Komissartchik

 

Reizend: Ethan Freeman und Monika Julia Dehnert. Foto: Stephan Drewianka

Reizend:
Ethan Freeman und Monika Julia Dehnert. Foto: Stephan Drewianka

Die hebräischen Worte „tikkun olam“ bedeuten so viel wie „Die Welt heilen“. Nach der Weisheit des Talmud oder der Kabbala gehört dies zur Lebensaufgabe eines jüdischen Menschen und kann auf die verschiedenste Weise bewerkstelligt werden. Eine schöne Vorstellung, dass man mit dem, was man im Leben Gutes tut, die Welt ein kleines bisschen besser machen kann.

Einen feinen Beitrag leistete am 6. November 2010 im Oberhausener Ebertbad Ethan Freeman mit seinem neuen Soloprogramm ‚Irgendwo auf dieser Welt‘, das er dem Wirken jüdischer Komponisten – in Oper, Operette, Revue, Chanson und vor allem im Musical widmete. Den Anstoß zu diesem roten Faden gab Veranstalter Andreas Luketa.

Im Mittelpunkt des Abends stand die Sehnsucht nach dem „Irgendwo“, wo Kunst und Leben – Leben und Kunst vereinbar sind. Ethan Freeman brachte ein stimmungsvoll abwechslungsreiches Programm, das von Erich Wolfgang Korngolds sehnsuchtsvoll poetischem Tanzlied des Pierrot aus ‚Die tote Stadt‘ bis hin zum mitreißenden Ein Freund, ein guter Freund aus Richard Werner Heymanns Operette ‚Die Drei von der Tankstelle‘ reichte, wie auch von der bissigen Moritat von Mackie Messer aus Weills ‚Die Dreigroschenoper‘ bis zum schmissigem Jet Song aus Bernsteins ‚West Side Story‘.

Unterstützt von Monika Julia Dehnert, moderierte Ethan Freeman sein Programm selbst und gab einen reichhaltigen Einblick in Musik- und Musicalgeschichte jüdisch künstlerischen Schaffens. Dabei warf er einen intensiven Blick auf die produktiven, deutschsprachigen Komponisten der 1920er bis 1940er Jahre mit der Zäsur durch den Nationalsozialismus.

'Heut' hab' ich a Schwipserl': Anne Görner und Ethan Freeman. Foto: Stephan Drewianka

‚Heut‘ hab‘ ich a Schwipserl‘:
Anne Görner und Ethan Freeman. Foto: Stephan Drewianka

Im ersten Teil des Konzertes unternahm er diese unterhaltsame und gleichsam berührende Reise mit Komödiantischem von Richard Werner Heymann, Kabarettistischem von Friedrich Hollaender, Ironischem von Kurt Weill, Schwungvollem und zugleich Melancholischem der Operetten von Paul Abraham sowie Emmerich Kálmán und schließlich Swingendem von George Gershwin und Irving Berlin – beide Kinder von jüdischen Exilanten aus dem Osten. Mit Richard Rodgers war der Gastgeber endgültig beim großen amerikanischen Musical angekommen. Rodgers schrieb gemeinsam mit Oscar Hammerstein II das Musical ‚Oklahoma!‘, das als eines der ersten Musicals Lieder nicht als schönes Beiwerk enthält, sondern mit ihnen die Geschichte fortschreibt. Freeman kennzeichnete dieses Stück über den Streit zwischen Cowboys und Ranchern auch als Prototyp eines Musicals, das Unterhaltung, Gefühl und Tiefgang vereint. Seine Premiere fand im Jahre 1943 statt und lenkte von dem Schrecklichen ab, das man in den USA aus dem vom Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg gebeutelten Europa hörte.

Ethan Freeman überraschte sein zunehmend begeistertes Publikum mit Mut zu Kontrasten: Auf die dramatische Oper von Erich Korngold ließ er – unterstützt von der wunderbaren Anne Görner (Christine in ‚Das Phantom der Oper‘) – äußerst spritzige Operettenseligkeit aus ‚Die Blume von Hawaii‘ folgen, um kurz darauf mit den Zwei Märchenaugen aus der ‚Zirkusprinzessin‘ zu zeigen, welch melancholische Seiten auch diese Form des Musiktheaters haben kann. Es schloss sich ein Medley aus dem schrägen Kit-Kat-Klub von ‚Cabaret‘ an, das Ethan Freeman, gemeinsam mit seinen Gastsolisten Anne Görner, Monika Julia Dehnert (‚Engel und Dämonen‘) und Patrick Stanke (zuletzt Big Bopper in ‚Buddy Holly‘) stilecht auf Messers Schneide interpretierte.

Abgelöst wurde dieses von den voluminösen Countryklängen von Oh, What a Beautiful Mornin‘, worauf das gefühlvolle Duett If I Love You mit Anne Görner aus Rodgers und Hammersteins ‚Carousel‘ folgte. Bevor der erste Teil des Abends mit einem Gershwin-Medley aus I Got Plenty of Nothin‘ (‚Porgy and Bess‘) und I Got Rhythm (‚Girl Crazy‘) sowie There’s No Business Like Showbusiness, der Hymne des Showbusiness, swingend ausklang, stimmte Ethan Freeman chassidische Töne an, wie man sie im Musical in ‚Anatevka‘ hört.

'Jet Song': Ethan Freeman und Patrick Stanke. Foto: Stephan Drewianka

‚Jet Song‘: Ethan Freeman und Patrick Stanke. Foto: Stephan Drewianka

Im zweiten Teil des Programms stand Musical nun ganz im Mittelpunkt – der Bogen reichte von dem erfolgreichen Exilkomponisten Kurt Weill bis zu dem produktiven Frank Wildhorn. Den Anfang machte der zum Hit gewordene Outing-Song I Am What I Am aus ‚La Cage aux Folles‘. Danach wurden mit Kurt Weills September Song aus ‚Knickerbocker Holiday‘ ruhigere Töne angeschlagen. Darauf folgte im Wechselgesang mit Patrick Stanke ein ungewöhnliches, gelungenes Arrangement des Jet Songs aus Bernsteins ‚West Side Story‘.

Dass Gott allgegenwärtig und allmächtig – beschützend und bedrohlich zugleich – ist, gehört zum jüdischen Glauben wesentlich hinzu. Ausdruck dessen ist das Lied des Jethro aus Stephen Schwartz‘ (‚Wicked‘) Komposition im Zeichentrickfilm ‚The Prince of Egypt‘, in dem er dem jungen Mose klar macht, dass im bunten Teppich göttlicher Schöpfung auch sein Leben lebenswert ist: Through Heaven’s Eyes / Vom Himmel sehen. Vom Himmel herab die Welt sieht auch Quasimodo, der sich von dieser ausgeschlossen fühlt.

In die Welt des Außenseiters nahm Patrick Stanke das Publikum mit seiner berührenden Interpretation von Draußen aus Disneys ‚Der Glöckner von Notre Dame‘ von Alan Menken. Träume hat auch Coco in Michael Gores Out Here On My Own aus dem großartigen Musical-Film ‚Fame‘, das Monika Julia Dehnert mit ihrer klaren Stimme zu Gehör brachte.

Ethan Freeman überzeugte bis zum Schluss in den mit großer Leidenschaft vorgetragenen Titeln, die am Ende des Abends einander ablösten, mit Gefühl und kraftvoller Stimme. Es war spürbar, dass ihm das besondere Programm am Herzen lag. Dem seelenvollen Gebet aus ‚Scarlet Pimpernel‘ folgte der für beide Interpreten anspruchsvolle Gesangsunterricht You Are Music aus Maury Yestons ‚Phantom‘, das dieser noch vor Andrew Lloyd Webbers Werk komponiert hatte. Freeman brillierte hier gemeinsam mit Anne Görner, um gleich darauf die satirische Auseinandersetzung des Engineers mit dem American Dream – besonders aussagekräftig in deutscher Sprache – vorzutragen. Das Publikum erfuhr, wie bissige Satire und der einmalig jüdische Witz zur humorvollen Art gehören, in der sich jüdische Menschen in Zeiten der Unterdrückung und Verfolgung mit der Welt und dem Leben, das sie so sehr lieben, auseinandersetzen. Dass diese Liebe zum Leben manchmal schwer wird, wenn man Menschen verliert, die man liebt, bringt die berührende Arie des Marius aus dem zweiten großartigen Schönberg & Boublil-Musical ‚Les Misérables‘ zum Audruck: Dunkles Schweigen an den Tischen.

Strahlend - Ethan Freeman mit Anne Görner (l.) und Monika Julia Dehnert (r.) im Arm. Foto: Stephan Drewianka

Strahlend – Ethan Freeman mit Anne Görner (l.) und
Monika Julia Dehnert (r.) im Arm. Foto: Stephan Drewianka

Zum krönenden Abschluss des Abends brachte Ethan Freeman mit dem Titel Ich steh für mich auch noch eine deutschsprachige Erstaufführung zuwege. Das Original stammt aus dem Musikstück ‚Goya‘, das Maury Yeston für Placido Domingo schrieb, der sich bereits von dessen Musical ‚Nine‘ begeistert gezeigt hatte. Am Klavier zum Klingen brachte diese Komposition wie auch alle anderen Stücke des Abends Marina Komissartchik, die sicher nicht nur Maury Yeston in einer E-Mail an Ethan Freeman als seine „Lieblingsbegleitung“ bezeichnet.

Mit dem letzten Medley schloss der Gastgeber seinen musikalischen Kreislauf von Kompositionen jüdischer Künstler: Richard Werner Heymanns Irgendwo auf der Welt – so die Wiederaufnahme des Konzerttitels – korrespondierte aufs Schönste dem sehnsuchtsvollen Traum nach Somewhere aus der ‚West Side Story‘.

Ethan Freeman schickte sein Publikum nach Standing Ovations und drei langen Zugaben mit dem Wunsch Šalom, was im Hebräischen so viel wie „Heil“ und „Frieden“ bedeutet, nach Hause.

Wenn er die Zuschauer auch aufforderte, mitzuhelfen, die Welt zu heilen, so hatte der Künstler selbst an diesem Abend mit seinem Gesang zum תִּקּוּן עוֹלָםtikkun olam“ beigetragen, indem er manch unruhigem Herz Ruhe geschenkt, Mut gemacht und zum Nachdenken angeregt hatte. Möge er den Konzertveranstalter auch dazu angeregt haben, diesen Abend für eine kleine Ewigkeit auf CD festzuhalten.

MUSIKTITEL INTERPRET/-IN WISSENSWERTES
1. Teil
Irgendwo auf der Welt Ethan Freeman Die Drei von der Tankstelle (Werner Richard Heymann und Robert Gilbert – 1930)
Diese heitere musikalische Filmkomödie / Filmoperette über den Mut, etwas Neues zu wagen, entstand Anfang der 1930er Jahre auf dem Hintergrund der Wirtschaftskrise.
Tanzlied des Pierrot / Mein Sehnen, mein Wähnen Ethan Freeman und Anne Görner (aus dem „Off“) Die tote Stadt (Erich Wolfgang und Julius Korngold / alias Paul Schott – 1920)
Korngolds deutsche Oper feierte 1920 eine umjubelte Uraufführung in Hamburg und basiert auf einem symbolistischen Roman über den Niedergang der belgischen Stadt Brügge (Das tote Brügge, 1892). Der Witwer Paul hat eine Vision, nach der er mit seiner geliebten toten Marie wieder vereint sein wird. Hier hat auch die schwärmerisch-melancholische Baritonarie ihren Platz. Kurz darauf erliegt er der besessenen Liebe zu der Tänzerin Marietta, die ihn an seine Frau erinnert. Als diese aber verlangt, um ihrer selbstwillen geliebt zu werden, erwürgt er sie.
Heut‘ hab‘ ich a Schwipserl / Was hat eine Frau von der Treue Anne Görner Die Blume von Hawaii (Paul Abraham und Alfred Grünwald / Emmerich Földes / Fritz Löhner-Beda – 1931)
Die im Exil lebende hawaiianische Prinzessin Laya kehrt unter dem Pseudonym der Sängerin Susanne Provence und ihres Partners Jim-Boy zurück nach Hause. Bisher hat sie unbeschwert und frei in Paris gelebt. An Bord des Schiffes verliebt sich der Kapitän in die vermeintliche „Sängerin“. Doch diese ist dem Prinzen Lilo-Taro versprochen.

Ball im Savoy (Paul Abraham und Alfred Grünwald / Fritz Löhner-Beda – 1932)
In dieser Operette wird die junge Ehe zwischen Madeleine und Aristide auf eine Probe gestellt, weil dieser seiner Verflossenen versprach, wann immer sie wolle, noch einmal mit ihr auszugesehen. Als die Madeleine wähnt, dass ihr Mann sie betrügt, folgt sie ihm ins Savoy und verführt einen jungen Anwalt im Wand an Wand liegenden Separé.

Zwei Märchenaugen Ethan Freeman
Dialog Ethan Freeman und Monika Julia Dehnert
Die Zirkusprinzessin (Emmerich Kálmán und Alfred Grünwald / Julius Brammer – 1926)
Der enterbte Neffe eines Fürsten zieht durch die Lande als maskierter Zirkusreiter ‚Mister X‘. Heimlich verliebt in die Witwe des Fürsten erwirbt er ihre Liebe, aber diese glaubt, er sei ein Prinz in Inkognito. Diese Intrige eines Widersachers blamiert die Braut als „Zirkusprinzessin“, doch am Ende siegt die Liebe.
Reizend Ethan Freemann und Monika Julia Dehnert Komposition von Friedrich Hollaender aus der Kabarett-Revue ‚Höchste Eisenbahn‘ (1930)
Originalinterpret: u.a. Curt Bois, Eric Hellwanger (1932)
Kurz nach Veröffentlichung des Liedes emigrierte Hollaender nach Amerika. In den 1950er Jahren kehrte er nach Deutschland zurück.
Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre Monika Julia Dehnert Komposition von Friedrich Hollaender für den Tonfilm ‚Stürme der Leidenschaft‘ (1931)
Originalinterpret: Anna Sten
1947 singt dann Marlene Dietrich dieses Lied in Amerika, das ihre Erinnerungen an ihren Parisaufenthalt weckt. Unter dem Eindruck des Verlusts der Mutter und des letzten Geliebten Jean Gabin bekennt sie: „Ich glaub’, ich gehöre nur mir ganz allein.“
Ein Freund, ein guter Freund Ethan Freeman und Patrick Stanke Die Drei von der Tankstelle (Werner Richard Heymann und Robert Gilbert – 1930)
Diese heitere musikalische Filmkomödie / Filmoperette über den Mut, etwas Neues zu wagen, entstand Anfang der 1930er Jahre vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise.
Die Moritat von Mackie Messer Ethan Freeman Die Dreigroschenoper (Kurt Weill und Bertolt Brecht – 1928)
Die Moritat von Mackie Messer geht den drei Akten des Theaterstückes mit Musik voran, das vom Imperium des Bettler-Königs Peachum im Londoner Soho erzählt.
‚Cabaret‘-Medley: Willkommen / Cabaret / Seht ihr sie mit meinen Augen / Der morgige Tag ist mein Ethan Freeman / Monika Julia Dehnert /
Patrick Stanke / Anne Görner
Cabaret (John Kander / Fred Ebb / Joe Masteroff – 1966)
Das Zusammentreffen zwischen der Nachtclubsängerin Sally Bowles und dem jungen englischen Autor Clifford Bradshaw im Kit-Kat-Club des Berlins der 1930er Jahre wird zum Spiegel der zeitlichen Umwälzung, die Träume zerbrechen lässt und Schicksale besiegelt.
Oh, What a Beautiful Mornin‘ Ethan Freeman Oklahoma! (Richard Rodgers und Oscar Hammerstein – 1943)
Das Musical ist ein Meilenstein in der Musicalgeschichte, gilt es doch als eines der ersten, dass mit Tanz und Liedern nicht nur unterhält, sondern eine Handlung fortführt, in der es um den Konflikt zwischen Cowboys und Ranchern geht. Das Lied steht am Anfang und ist Ausdruck der guten Stimmung, mit der Curly zu seiner Verlobten Laury auf die Ranch kommt. Zugleich wurde der Titelsong die offizielle Hymne des Bundesstaates Oklahoma in den USA.
If I Love You Ethan Freemann und Anne Görner Carousel (Richard Rodgers und Oscar Hammerstein – 1945)
Das Duett zwischen Julie, der jungen arbeitslosen Fabrikarbeiterin, und Billy, dem jungen gefeuerten Karusselführer, im New England Mitte des 19. Jahrhunderts stammt aus einem Musical, das von ‚times‘ Magazin als bestes Musical des 20. Jahrhunderts gelistet wurde.
I Got Plenty of Nothin‘ / I Got Rhythm Ethan Freeman Porgy and Bess (George und Ira Gershwin -1935)
Der Krüppel Porgy stellt in dieser Arie fest, dass er nicht wie die Reichen tausend Dinge besitzt, die ihm gestohlen werden können. Selbst wenn man ihm seinen Teppich wegnehmen würde, machte ihm dies nichts aus. Denn die Dinge, die ihm wichtig sind, kann man nicht stehlen: die Sterne, die Sonne, der Mond, seine Freundin, sein Gott und sein Lied.

Komposition von George und Ira Gershwin für das Musical ‚Girl Grazy‘ (1930)
Originalinterpret: Ginger Rogers
Der Titel wurde einer der bekanntesten Jazz-Standards im Swing und Modern Jazz.

There’s No Business Like Showbusiness Ethan Freeman Annie Get Your Gun (Irving Berlin und Herbert & Dorothy Fields – 1946)
Die Uraufführung des Musicals wurde live im Radio übertragen. Das Lied über Glanz und Aufregung des Showbusiness wird dreimal wiederholt im Stück – am Anfang gesungen von dem Ensemble der Buffolo Bill Wildwest-Show – soll es Annie Oakley überzeugen, Mitglied der Truppe zu werden. Irvin Berlins Titel wurde zur Hymne des Showbusiness.
2. Teil
I Am What I Am Ethan Freeman La Cage aux Folles (Jerry Hermann und Harvey Fierstein – 1983)
Der Titel ist wohl der Showstopper des Musicals, in dem Albin öffentlich macht, dass er homosexuell ist und dass es zu ihm dazugehört. Er will kein Mitleid, sondern, dass man ihn so annimmt, wie er ist. Deshalb wurde das Lied zum Ausdruck, selbstbewusst seinen Weg zu gehen und von Männern gleichermaßen wie Frauen interpretiert.
September Song Ethan Freeman Knickerbocker Holiday (Kurt Weill und Maxwell Anderson – 1938)
Das Musical hat die Gründerzeit New Yorks zum Thema, als es noch eine niederländische Enklave war. Der Krieg zwischen den Ureinwohnern und den Siedlern, der Machtmissbrauch des Gouverneurs – rauhe Zeiten sind das. Der Titel ist das Lied des Gouverneurs Stuyvesant, der einen Blick auf die junge Tina geworfen hat, die Tochter des Ratsvorsitzenden, obwohl er ihr Großvater sein könnte. Losgelöst vom Musical wurde der Titel ein Hit in Amerika.
Jet Song Ethan Freeman und Patrick Stanke West Side Story (Leonard Bernstein / Stephen Sondheim / Arthur Lawrence – 1957)
Gruppenzusammengehörigkeit ist das Thema des Songs, der die Jets im Kampf gegen die Sharks einschwört.
Through Heaven’s Eyes Ethan Freeman Komposition von Stephen Schwartz für ‚The Prince of Egypt‘ (1998)
Originalinterpret: Danny Glover
Jethro macht seinem jungen Gast Mose Mut, der sich der Ehre nicht würdig fühlt, die ihm Jethro mit dem Fest zu seinen Ehren erweist.
Draußen Patrick Stanke Disneys Der Glöckner von Notre Dame (Alan Menken und Stephen Schwartz – 1996)
Quasimodo sehnt sich nach der Welt da draußen, die ihm Frollo verschließt, nicht nur, um ihn vom Spott der Leute fern zu halten.
Out Here On My Own Monika Julia Dehnert Komposition von Michael Gore und Lesley Gore aus dem Film ‚Fame‘ (1980)
Originalinterpret: Irene Cara
Gebet Ethan Freeman Scarlet Pimpernel (Frank Wildhorn und Nan Knighton -1997)
Sir Percy Blakeney hat die junge Marguerite St. Just geheiratet und muss bald nach der Hochzeit erfahren, dass diese einen französischen Adligen und Freund an das Revolutionskomitee verraten hat, so dass er auf der Guillotine sterben musste. Von nun an spielt er den Narren nach außen und versucht, die französischen Adligen vor der Guillotine zu retten. Seiner Frau aber traut er nicht mehr über den Weg und unterdrückt jedes Gefühl für sie.
You Are Music Ethan Freeman und Anne Görner Phantom (Maury Yeston und Arthur Kopit – 1991)
Gesangsunterricht mit dem Phantom erlebt die junge Christine Daaé in dieser Szene. Das Musical war noch vor dem großen Werk Andrew Lloyd Webbers fertig und sollte am Broadway erscheinen.
The American Dream Ethan Freeman Miss Saigon (Claude-Michel Schönberg und Alain Boublil / Richard Maltby jr. – 1989)
Der Engineer träumt von dem Leben im Land der unbegrenzten Wirklichkeiten, ironisiert zugleich aber diesen amerikanischen Traum.
Die Welt ist völlig irr Ethan Freeman Jekyll & Hyde (Frank Wildhorn und Leslie Bricusse -1990)
Dr. Jekyll bittet seinen Freund, im Falle seines Ablebens, seine Forschungsergebnisse an Edward Hyde zu geben, aber Utterson ist misstrauisch, fragt den Freund, ob man ihn unter Druck setzt. Als Utterson gegangen ist, kommt Hyde zum Vorschein und Jekyll kämpft gegen die Übernahme durch Hyde – dem Wahnsinn nahe.
Dunkles Schweigen an den Tischen Ethan Freeman Les Misérables (Claude-Michel Schönberg und Alain Boublil – 1980)
Marius beklagt den Tod seiner Freunde, die für die Studentenrevolution ihr Leben ließen und fragt sich, ob das der Sinn ihres Lebens war, so früh zu sterben.
I Stand Alone (dt.:Ich steh für mich) Ethan Freeman Goya (Maury Yeston -1989)
Der Titel stammt von dem Konzeptalbum zu dem Musical ‚Goya – A Life in Song‘ über den spanischen Maler. Die Studio-Cast-Aufnahme stieß Placido Domingo an, der Francisco de Goya einsang, gemeinsam mit Jennifer Rush, Gloria Estefan, Dionne Warwick, Richie Havens und Seiko Matsuda. Bisher kam es zu keiner Uraufführung.
Irgendwo auf der Welt / Somewhere Ethan Freeman Die Drei von der Tankstelle (Werner Richard Heymann und Robert Gilbert – 1930)
Diese heitere musikalische Filmkomödie / Filmoperette über den Mut, etwas Neues zu wagen, entstand Anfang der 1930er Jahre vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise.

West Side Story (Leonard Bernstein / Stephen Sondheim / Arthur Lawrence – 1957)
Der Titel spricht von der Hoffnung auf eine bessere Welt – irgendwo, wo es keine Vorurteile, Ausgrenzungen und Trennung von Liebenden gibt.

Zugaben
No One Is Alone Ethan Freeman Into the Woods (James Lapine und Stephen Sondheim – 1987)
Der Riesin ist eine Falle gestellt. Die Entscheidung naht. In diesem Lied macht Aschenputtel Rotkäppchen, das gerade seine Großmutter verloren hat und nicht weiß, ob Hans überleben wird, Mut. Es erklärt ihm den Lauf des Lebens: Riesen müssen nicht böse sein – Menschen machen Fehler. Menschen verlassen einen, doch niemand ist allein, auch wenn er seine Entscheidungen im Leben irgendwann alleine treffen muss.
Blowin’ in the Wind Ethan Freeman und Patrick Stanke (Gitarre) Der Titel gründet auf einem traditonellen Gospel mit dem ursprünglichen Titel ‚No More Auction Block‘; den Text schrieb Bob Dylan, mit Geburtsnamen Robert Allean Zimmermann, 1962
Oiginalinterpret: Bob Dylan
Ein Freund, ein guter Freund alle Die Drei von der Tankstelle (Werner Richard Heymann und Robert Gilbert – 1930)
Diese heitere musikalische Filmkomödie / Filmoperette über den Mut, etwas Neues zu wagen, entstand Anfang der 1930er Jahre vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise.