Branchen-Update Juni 2023

Neue Spielpläne in Deutschland, Österreich und der Schweiz: 

Das Theater Magdeburg hat am 23. Mai den Spielplan für die kommende Saison eröffnet. Neben dem selten gespielten Stück »Die Blume von Hawaii« (von Paul Abraham, Premiere 08. September 2023) können sich Musicalliebhaber auf eine Neuinszenierung von »Evita« (von Andrew Lloyd Webber, Premiere am 11. November 2023) freuen. Ein besonderes Highlight wird dann das DomplatzOpenAir bringen – »Liebe stirbt nie« mit der Musik von Andrew Lloyd Webber, Liedtexten von Glenn Slater & Charles Hart und Buch von Ben Elton & Frederick Forsyth, in der deutschen Übersetzung von Wolfgang Adenberg (Premiere 14. Juni 2024). Zehn Jahre nach ihrer schicksalhaften Begegnung in den Katakomben des Pariser Opernhauses begegnen sich das Phantom, seine große Liebe Christine und ihr Mann Raoul in New York überraschend wieder. Der Nachfolger von »Das Phantom der Oper« wird in Deutschland erstmals als durchinszenierte Stadttheaterproduktion zu sehen sein. 

Das Theater Erfurt hat die kommende Spielzeit unter das Motto »Uferlos« gestellt – hierzu passend finden Musicalliebhaber »Titanic« von Maury Yeston & Peter Stone in der deutschen Adaption von Wolfgang Adenberg im Programm, welches am 02. Dezember 2023 Premiere feiern wird. 

Am 4. November 2023 findet am Theater Basel die Uraufführung der Musikalischen Komödie »Pferd frisst Hut« unter Regie von Herbert Fritsch und mit der musikalischen Leitung von Thomas Wise statt, es ist eine Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin. Für diese Musiktheaterkomödie, die auf »Ein Florentinerhut« von Eugène Labiche basiert, komponiert Herbert Grönemeyer die Musik. 

Zudem ist ab dem 13. Januar 2024 »Die Dreigroschenoper« von Kurt Weill und Bertolt Brecht in der Inszenierung von Antú Romero Nunes zu sehen. Diese Inszenierung ist eine Produktion des Thalia Theater Hamburg. 

Das Landestheater Schwaben hat seine Spielzeit unter das Motto »Ich bin, weil du bist« gestellt. In diesem Rahmen wird ab 16. Dezember 2023 »Der Sandmann« von Robert Wilson und Anna Calvi aufgeführt. Hierbei wird E.T.A. Hoffmanns Novelle von einer verhandelten Obsession des Protagonisten zu einer Automaten-Frau adaptiert. Dies ist eine der ersten literarischen Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Menschsein an sich, dessen Definition und Abgrenzung zum Künstlichen. Calvis surreale Musikmelange aus Rock-Pop, Jazz und Klassik lässt hierzu eine Atmosphäre zwischen Entrückung und Ekstase entstehen, in der sich die geheimnisvoll-gruseligen Ereignisse entfalten. 

Beim Stadttheater Fürth steht für die kommende Saison wieder eine Uraufführung auf dem Spielplan: »Frankenstein« von Kevin Schroeder (Buch und Liedtexte) und Marian Lux (Musik) wird gemeinsam mit den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel auf die Bühne gebracht und feiert in Fürth am 13. Oktober 2023 Premiere. Die Uraufführung findet am 16. Juni 2023 in Wunsiedel statt.
Die Fans von »Fast normal – Next to normal« können sich auf eine konzertante Reunion freuen – vom 14. bis 17. Dezember, 10 Jahre nach der deutschsprachigen Erstaufführung, stehen Pia Douwes, Thomas Borchert, Dirk Johnston, Sabrina Weckerlin, Dominik Hees und Ramin Dustdar erneut auf der Bühne in Fürth. Hintergründe zum Stück, Anekdoten aus der Entstehungsphase oder persönliche Erlebnisse mit und nach der Arbeit im Stadttheater ergänzen das Konzert.
Zusätzlich kommt »Sugar« als Gastspiel des Schlosspark Theater Berlin / Schauspielbühnen in Stuttgart / Euro-Studio Landgraf nach Fürth. Das Musical von Jule Styne (Musik), Peter Stone (Buch), und Bob Merrill (Liedtexte) wird vom 7.-10. Mai 2024 gespielt. 

Das Theater Osnabrück bringt »Tootsie« auf die Bühne. Das Musical von David Yazbek & Robert Horn, in der deutschen Fassung von Roman Hinze, wird unter der musikalischen Leitung von An-Hoon Song in einer Inszenierung von Ansgar Weigner am 02. März 2024 Premiere feiern. Ab 25. November 2023 feiert »Im weißen Rössl« von Ralph Benatzky in Kooperation mit dem Institut für Musik Premiere. 

Mit gleich fünf Musical-Premieren lässt das Musiktheater Linz in der kommenden Saison wieder Vorfreude entstehen: Am 9. September kommt Andrew Lloyd Webbers Rockmusical »School of Rock« als deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne. Am 9. Dezember feiert dann »Tootsie« von David Yazbek und Robert Horn österreichische Erstaufführung. Auch eine Uraufführung wird es geben – »Die Königinnen« von Henry Mason und Thomas Zaufke wird erstmalig am 10. Februar 2024 aufgeführt.
In der Blackbox des Musiktheaters kommt es mit »Das Licht auf der Piazza« zu einer weiteren österreichischen Erstaufführung. Ein weiteres Highlight wird ab dem 25. Mai 2024 mit »Strike up the Band oder Der Käsekrieg« zu sehen sein. Gershwins Partitur, von den Gilbert-und-Sullivan-Operetten inspiriert, ist ein musikalisches Fest für das Linzer Musicalensemble, das Bruckner Orchester und den Chor des Landestheaters. 

Am Theater Pforzheim stehen zwei große Musical-Premieren auf dem Spielplan. »Bajazzo darf nicht platzen« (»Lend Me a Tenor«) wird ab dem 15. Dezember gespielt. Das Stück wurde im deutschsprachigen Raum zunächst unter dem Titel »Otello darf nicht platzen« ins Deutsche übersetzt. 2022 überarbeitete das Künstlerteam aufgrund der inzwischen umstrittenen Darstellungsweise der Otello-Figur das Stück und tauschte diese gegen die Clownsfigur Bajazzo aus Ruggero Leoncavallos berühmter Oper aus. Nicht minder berühmt geht es dann im März weiter für »Fame« hebt sich am 22. März 2024 der Vorhang. 

Wenn am 1. Juli die Bad Hersfelder Festspiele mit »Jesus Christ Superstar« Premiere feiern, stehen gleich mehrere bekannte Gesichter auf der Bühne: Die Titelrolle übernimmt Andreas Bongard, Sidonie Smith spielt Maria Magdalena und Tim Al-Windawe wird in der Rolle des Judas zu sehen sein. Frank Winkels übernimmt die Rolle des Pontius Pilatus, Matthias Graf spielt Kaiphas und Rob Pelzer König Herodes. In weiteren Rollen sind zu erleben: Ngako Keuni, John Baldoz, Sara Boyer, Danilo Brunetti, Maria Much, Stefan Schmitz,  Barbara Tartaglia, Max Best, Ellie van Gele, Danai Simantiri, Samantha Turton, Janice Rudelsberger, Samantha Turton, Laurent N#Diaye und Daniel Zaboj. Regie führt Stefan Huber, die Choreographie übernimmt Melissa King und die musikalische Leitung hat Christoph Wohlleben inne. 

Jeanette Friedrich und Andrea Matthias Pagani spielen die Hauptrollen in der Uraufführung von »Ein Lied kann eine Brücke sein – Das Joy Fleming Musical«, welches am 11. Mai erstmalig zu sehen war. Die Geschichte hat Bezug zur Geschichte Mannheims und wird auf der BuGa 2023 zu sehen sein. 

Patrick Stanke übernimmt als Sweeney Todd die Titelrolle im gleichnamigen Stück am Theater Lübeck. Die Inszenierung von Werner Sobotka wird am 14. Oktober 2023 Premiere feiern. 

In der Spielzeit 2023/2024 steht an den Bühnen Bern »La Cage aux Folles« von Jerry Herman und Harvey Fierstein auf dem Programm. Axel Ranisch wird die Musicalkomödie inszenieren, Hans Christoph Bünger hat die musikalische Leitung des Berner Symphonieorchesters. Die Bühne verantwortet Falko Herold, Axel Aust die Kostüme. Der Berner Christoph Marti alias Ursli Pfister von den bekannten Geschwistern Pfister steht als Albin/Zaza auf der Bühne des Stadttheaters. Das Musical erzählt die berührende Liebesgeschichte von Albin und Georges. Gemeinsam besitzen sie den Nachtclub La Cage aux Folles, in dem Albin als Travestiestar Zaza auftritt. Zudem zieht das homosexuelle Paar den Sohn von Georges, Jean-Michel, auf. Das Lebensmodell von Georges und Albin wird durch die geplante Hochzeit von Jean-Michel mit der Tochter eines ultrakonservativen Politikers durcheinandergebracht. Die Premiere ist am 9. März 2024 im Stadttheater Bern. 


Prix Walo – die höchste Auszeichnung im Schweizer Showbusiness 

Am Sonntag, den 14. Mai 2023 fand die 47. Prix Walo Preisverleihung für herausragende Leistungen der Jahre 2020 bis 2022 statt. Der Prix Walo ist die höchste Auszeichnung im Schweizer Showbusiness und wird seit 1980 von dem Verein Show Szene Schweiz in verschiedenen Sparten verliehen. In einer Fernseh-Gala wird die vom Schweizer Multitalent und Zirkuskünstler Rolf Knie entworfene Trophäe an erfolgreiche Schweizer Unterhaltungskünstlerinnen und -künstler, Musiker/innen, Veranstalter, Produzenten verliehen. Zudem entscheidet eine Jury aus 100 Fachpersonen über die Vergabe der Preise in den verschiedenen Kategorien. Mittels Televoting wählt das Fernsehpublikum den Publikumsliebling. 

Sieger in der Sparte Musical-Produktion ist »Oh läck Du mir!«, das am 24. September 2022 im Theater 11 in Zürich mit einem 30-köpfigen Cast und Live-Orchester uraufgeführt wurde. In diesem Musical hat der Autor Charles Lewinsky 25 Evergreens des bekannten »Trio Eugster« wie ›Mir mached es Fäscht‹, ›Dörf#s es bitzli meh si‹, ›En Kafi mit Schnaps‹ zu einer Story verwoben, die das Publikum in die gar-nicht-so-heile-Welt der frühen 70-Jahre entführt. Das Projekt produzierte Freddy Burger und Co-Produzent Christoph Bürge. Die Regie verantwortete Stefan Huber, Christoph Wohlleben die musikalische Leitung, Kai Tietje die musikalische Leitung und Arrangements, Markus Schönholzer die musikalische Einrichtung, Danny Costello die Choreographie, Timo Dentler, Okarina Peter, Heike Seidler die Ausstattung. 

Die weiteren Nominierten in der Sparte Musical waren die Mundart-Produktion »Sister Äct« von Shake Company / MAAG AG und »Freddie – die Mundartshow« von Secondhand Orchestra / Theater am Hechtplatz, Zürich. 


 Oliver Graf als Intendant am TfN bestätigt 

Der derzeitige Intendant und Geschäftsführer des Theater für Niedersachsen, Oliver Graf, wurde kürzlich vom Aufsichtsrat in seinem Amt bestätigt und erhält eine vorzeitige Vertragsverlängerung um fünf weitere Jahre bis zum Jahr 2030. »Unter der engagierten Leitung von Oliver Graf hat das Theater für Niedersachsen eine bemerkenswerte regionale und überregionale Anerkennung erfahren und eine innovative und abwechslungsreiche Programmatik auf die Bühne gebracht, die deutlich diverse Publikumsgruppen angesprochen hat«, begründet Landrat und TfN-Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Lynack die Fortsetzung des Vertrags. »Ich freue mich sehr über die Bestätigung unserer Arbeit«, erklärt Graf und hebt die Bedeutung des Teams und der ständigen Weiterentwicklung des Theaters hervor, um Theater für möglichst viele Menschen zu machen und eine nachhaltige Zukunft des Hauses zu sichern. 


Musical im ORF 

Der ORF präsentiert mit Alfons Haider eine vierteilige Zeitreise in das Thema Musical: Am 3. Juni startet die Show »Mr. Musical präsentiert« – das erste Motto ist »Die größten Musicalhits«, am 22. Juli dann »Die erfolgreichsten Musicals«, am 16. September folgt »Made in Austria« und am 18. November »Musicals über Legenden«. Haider trifft dabei jeweils Stars, Kreative im Hintergrund und Fans.