»Kranner Hoch Drei – Jesus Christ & More« im Wiener Vindobona

Das etwas andere Familienkonzert

Unter dem Titel »Jesus Christ & More« haben sich Gernot Kranner, Reinwald Kranner und Stella Kranner zusammengetan, um den Andrew Lloyd Webber Klassiker »Jesus Christ Superstar« in einem neuen Gewand zu präsentieren – nämlich mit nur drei Darstellern und Klavierbegleitung. Unmöglich? Irrtum.

Reinwald Kranner
Foto: Tanja Schwind / ts. pictureworld

Den Anfang machte selbstverständlich die Eröffnungsnummer ›Heaven on Their Minds‹, bei der Reinwald Kranner nicht nur seine rockige Seite unter Beweis stellen konnte, sondern auch zur E-Gitarre griff. Besonders spannend – nicht nur bei dieser Nummer, sondern auch bei zum Beispiel ›Hosanna‹, war das Arrangement für drei Stimmen. Dies war außergewöhnlich zum Zuhören.

Neben den vielen Titeln aus »Jesus Christ Superstar‹ gab es zwischendurch auch Lieder aus ganz anderen Genres zu hören, wie etwa ›Wie a Glock´n‹ von Marianne Mendt, mit dem Stella Kranner letztes Jahr bei der ORF Castingshow »Starmania« aufgetreten ist. Oder ›Somebody to Love‹ von Queen, hier konnte sich Reinwald Kranner erneut von der rockigen Seite zeigen.  Auch bei der Eröffnungsnummer des 2. Akts fiel die Wahl auf einen Titel abseits des Rockklassikers, was in diesem Fall eine gute Entscheidung war. Die beiden Brüder sangen eine besonders gefühlvolle Darbietung von ›He Ain’t Heavy, He’s My Brother‹ von »The Hollies«.

Stella Kranner
Foto: Tanja Schwind / ts. pictureworld

Stella Kranner überraschte daraufhin mit ›The River of No Return‹ aus dem gleichnamigen Film.  Außerdem konnte Reinwald Kranner mit Queens ›Don’t Stop Me Now‹ für viel Jubel im Publikum sorgen.

Weitere Höhepunkte des Abends waren eine fantastische Darbietung von ›I Don’t Know How to Love Him‹. Stella Kranner sang dieses Lied zunächst a capella, dann folgte eine Klavierbegleitung und verwandelte das beliebte Lied in eine Jazznummer. Ebenfalls konnte Reinwald Kranner mit ›Gethsemane (I Only Want To Say)‹ begeistern.

Gernot Kranner
Foto: Tanja Schwind/ts. pictureworld

Gernot Kranner hingegen zeigte sich mit ›King Herod’s Song‹ von seiner humorvollen Seite. Zum Schluss gab es noch ein Medley aller »Jesus Christ Superstar«-Titel im Schnelldurchlauf. Dieses war sehr gelungen, umso mehr überraschten die etwas langatmigen Zugaben danach. Mit ›What a Wonderful World‹ als Ensemble-Nummer wurde der Abend sehr gefühlsvoll abgeschlossen.

 

 

Die musikalische Leitung hatte Frizz Fischer inne. Zwar hatte er immer musikalische Unterstützung von Geräuschmachern, oder von Reinwald Kranner an der E-Gitarre, aber meistens war nur er am Keyboard zu hören. Das schaffte einen besonderen, sogar intimen Klang.  Man hätte nicht gedacht, dass so ein rockiger Stoff nur mit Klavierbegleitung so kraftvoll klingen kann.

Die drei Kranners konnten sich an diesem Abend vielseitig zeigen, sei es allein bei Solonummern oder als Ensemble. Alle drei konnten gesanglich begeistern und hatten dabei ihr Publikum fest im Griff. Ein abwechslungsreicher, mit vielen Überraschungen gepackter Abend, der nach Wiederholung förmlich schreit.