Das Vindobona Wien zeigt »Culinarical 5.1«

Motto: »4 Elements«

›Schöne Grüße aus Hölle‹ aus »Ich war noch niemals in New York« mit (v.l.:) Georg Leskovich, Tanja Petrasek, Christian Funk, Anetta Szabo, Lukas Müller, Melanie Gebhard
Foto: DAS VINDOBONA/Katharina Schiffl

Bereits zum fünften Mal präsentiert Wolfgang Ebner sein Erfolgsformat »Culinarical«, einer Dinnershow mit Musicaleinlagen dem Wiener Publikum, allerdings zum ersten Mal in seinem neuen Zuhause, das Vindobona. Diese Ausgabe nennt sich »Culinarical 5.1« weil es ja bereits hätte stattfinden sollen, doch dann musste man, coronabedingt, verschieben.

Unter der künstlerischen Leitung von Rita Sereinig, die erneut für Regie und Choreographie verantwortlich ist, wurde ein vielseitiges Programm zusammengestellt und das mit einem stimmgewaltigem Ensemble bestehend aus: Christian Funk, Melanie Gebhard, Georg M. Leskovich, Lukas Müller, Tanja Petrasek und Anetta Szabo.

Die diesjährige Produktion steht unter dem Motto »4 Elements«. Das bedeutet, jeder Showblock zwischen Vorspeise, Suppe, Hauptspeise und Dessert, ist einem Element gewidmet. Zu Beginn aber gibt es einen Prolog. Diesmal fiel die Wahl auf einen Titel aus dem Film »The Greatest Showman« nämlich ›From Now On‹. Hier glänzt das gesamte Ensemble und bringt reichlich Energie in die Nummer ein. Der erste Block ist dem Element Erde gewidmet. Den Anfang macht ›The Circle of Life‹ aus Disneys »Der König der Löwen«. Hier zeigt sich Melanie Gebhard, die als Solistin zu hören ist und dabei vom restlichen Ensemble unterstützt wird, durchaus stimmgewaltig, auch wenn sie an einigen Stellen noch ein wenig unsicher wirkt. Besonders gelungen hingegen ist Christian Funks Darbietung des nächsten Titels nämlich ›Go the Distance‹ aus »Hercules«. Einige Titel im Programm wurden hier gekürzt und fließen ineinander, was diesmal sehr gut funktioniert. So etwa in diesem Block mit ›Gott ist tot‹ aus »Tanz der Vampire« und dem Titelsong aus »Das Phantom der Oper«. Ersteres wird ausdrucksstark von Georg Leskovich gesungen, im Anschluss singt er dann gemeinsam mit Anetta Szabo, die mit ihr glasklaren Sopranstimme punktet. Jeder Block besitzt eine Eröffnungs- und eine Abschlussnummer. Die Abschlussnummer ist bei dem Element Erde besonders stimmig und besingt die ›Zwei Welten‹ aus »Tarzan«.

Anetta Szabo verzaubert mit ›Arielles Traum‹ aus »Arielle, die kleine Meerjungfrau«
Foto: DAS VINDOBONA/Katharina Schiffl

Der zweite Block widmet sich dem Thema Wasser. Hier begeistert erneut Anetta Szabo, diesmal mit dem Song ›Arielles Traum‹ aus »Arielle die Meerjungfrau«, welcher in ›Unter dem Meer‹ hineinfließt. Hier überzeugt Lukas Müller nicht nur stimmlich, sondern auch darstellerisch und zeigt sich komödiantisch.

Melanie Gebhard begeistert mit ›Don’t Rain on My Parade‹ aus »Funny Girl«
Foto: DAS VINDOBONA/Katharina Schiffl

Das Medley, bestehend aus ›Don’t Rain on My Parade‹ aus »Funny Girl« und ›Singin‘ in the Rain‹ aus dem gleichnamigen Musical und Film, ist besonders gelungen und gehört auf jeden Fall zu den Höhepunkten des Abends. Hier merkt man eindeutig eine starke Entwicklung bei Melanie Gebhard, die hier selbstbewusst und ausdrucksstark den berühmten Titel aus »Funny Girl« interpretiert, das sich wunderbar mit ›Singin‘ in the Rain‹ ergänzt, welches von Lukas Müller gesungen wird. Tanja Petrasek und Christian Funk hingegen haben ›Alles im Griff‹ und begeistern gleichermaßen bei diesem Titel aus »Ich war noch niemals in New York«. Das erste richtige Duett des Abend ›Boote in der Nacht‹ aus »Elisabeth« wird stimmungsvoll von Georg Leskovich und Melanie Gebhard dargeboten.

Christian Funk und Tanja Petrasek fragen sich: ›Sind die Sterne gegen uns?‹ aus »Aida«
Foto: DAS VINDOBONA/Katharina Schiffl

Im dritten Block zum Thema Luft werden wir von den drei Damen mit dem Titel ›Jet Set‹ aus »Catch Me If You Can« begrüßt. Leider hat der Ton bei ›Tschitti Tschitti Bäng Bäng‹ nicht ganz so mitgemacht, denn hier war die Musik zu laut, sonst wäre es eine sehr gelungene Ensemblenummer gewesen. Dafür verzaubert Anetta Szabo mit ›Ich gehör nur mir‹ aus »Elisabeth«. In diesem Block begeistern auch Tanja Petrasek und Christian Funk, die sich fragen ›Sind die Sterne gegen uns‹ ( »Aida«) aber auch »Aladdin« darf beim Thema »Luft« keineswegs fehlen, daher brillieren Anetta Szabo und Lukas Müller mit ›In meiner Welt‹, das fast kindlich, aber märchenhaft schön wirkt. In diesem Block wird auch ein hierzulande weniger bekanntes Musical vorgestellt: »Come From Away«, das von der Aufnahme der Crews und Passagiere erzählt, die nach September 11 im kanadischen Gander strandeten. Aus dem Stück interpretieren Anetta Szabo und Ensemble ›Somewhere in the Middle of Nowhere‹. Man würde sich tatsächlich mehr solche Titel wünschen und weniger Jukebox Musicals.

Märchenhaft: Lukas Müller und Anetta Szabo mit ›In meiner Welt‹ aus dem Disney-Musical »Aladdin«
Foto: DAS VINDOBONA/Katharina Schiffl

Zum Schluss dreht sich alles um das Element Feuer. Hier schickt das Ensemble ›Schöne Grüße aus der Hölle‹. Die Ensemblenummer aus »Ich war noch niemals in New York« ist hervorragend inszeniert und choreographiert und das Ensemble harmoniert. Das große Finale besteht wie beim Prolog aus einem Titel aus dem Film »The Greatest Showman«. Das feurige ›This Is Me‹ ist ein schöner Abschluss einer vielseitigen Show. Als Zugaben gab es noch ›Don’t Stop Believing‹ und ›Oh What a Night‹.
Neben Gesang und Tanz sind während der Show schöne Videoeinspielungen zu sehen, die mal mehr, mal weniger zu den Liedern passen. Diese stammen von Christian Ariel Heredia. Die Kostüme, die farblich den Elementen angepasst sind (und das sehr konsequent!) sind von Ilona Glöckel kreiert. Auf Livemusik wurde verzichtet, was bei dem Aufwand auch verständlich ist, nichtsdestotrotz muss an dieser Stelle der musikalische Leiter für seine gelungene Leistung bei den Einspielungen erwähnt werden: Andreas Brencic.

Auch die fünfte Ausgabe dieser Erfolgsshow begeistert insgesamt. Da kann man nur hoffen, dass noch viele weitere folgen werden.

Zu sehen ist »Culinarical 5.1« noch bis 14. Februar im Vindobona Wien.