»Alles halb so schlimm! Alt sein für Anfänger«, so heißt das neue Programm mit Daniela Ziegler und Helmut Baumann, eine Lesung mit Gesang. Die Texte dazu kommen meist in Gedichtform daher und stammen aus der Feder von Lida Winiewicz, die Musik wurde von Thomas Zaufke komponiert und begleitet werden Ziegler und Baumann gekonnt von Nikolai Orloff am Klavier.
Ein Mann und eine Frau, ehemals ein Paar, treffen sich nach vielen Jahren wieder. Älter sind sie geworden, doch haben sie ihren Humor nicht verloren.Denn wie schlimm ist es denn wirklich, das Älterwerden? Wenn die Augen nicht mehr wollen, die Hüfte streikt und der Mensch zum Ersatzteillager wird. Diese Angst kennt wohl jeder. Der Zahn der Zeit nagt an uns und verschont am Ende niemanden. Diesem Thema nähern sich Daniela Ziegler und Helmut Baumann charmant und schaffen es, dem ein oder anderen an diesem Abend die Angst davor zu nehmen. Doch das Programm regt auch zum Nachdenken an: Vielleicht fängt man an, wie Herr Baumann einen kleinen Gnom im Garten zu beherbergen, der einem ständig das Bein stellt. Oder man fühlt sich wie Frau Ziegler von einem jungen Mann, mit dem sie im Aufzug stecken bleibt, angezogen oder fällt über den ellenlangen Beipackzettel eines Medikaments – eine herrliche Szene, in der Ziegler und Baumann diesen Zettel, der bis auf den Boden reicht, entfalten und von den Nebenwirkungen singen.
Man durchlebt mit den beiden verschieden Stationen des Lebens. Momente, die sie an eine verflossene Liebe zurückdenken lassen, doch eins bleibt: Alter ist nur eine Zahl. Und was hindert uns daran, auch mit 70 noch eine Weltreise zu machen oder sich neu zu verlieben. Nichts!
Mit kleinen Episoden in Form von Gedichten und Prosa betrachten Daniela Ziegler und Helmut Baumann das Älterwerden mit viel Witz, charmanten tänzerischen Einlagen und der Erkenntnis: Alles halb so schlimm.