Drew Sarich Live – im Roten Salon, Berlin

The NOT-SO-SILENT-SYMPHONY is coming to Berlin!

Drew Sarich Konzert I

  • Roter Salon
  • 23. Januar 2012
  • um 21:00 Uhr
  • mit Drew Sarich
  • und Chor der STAGE FACTORY BERLIN

 

 

 

Foto: Juliane Blume

Foto: Juliane Blume

Dass Drew Sarich ein Darsteller ist, der seine Rollen nicht nur spielt, sondern auch mit Leib und Seele lebt, dürfte jedem klar sein, der ihn einmal auf der Bühne erlebt hat. Momentan ist er noch als expressiv verzweifelter Graf von Krolock im Berliner Theater des Westens zu sehen.

Dass in ihm aber auch ein leidenschaftlicher Songschreiber und Rockstar steckt, mag wohl an so manchem Musicalbesucher vorbeigegangen sein.

In seiner Wahlheimat Wien ist Drew Sarich für seine Konzerte in kleinen schummrigen Bars und Kneipen bereits bekannt, für das Berliner Publikum war sein Konzert am 23. Januar 2012 im Roten Salon allerdings eine Premiere.

Der Anlass für dieses Konzert war in erster Linie sein neues Album ‚Silent Symphony‘, doch wirklich leise sollte dieser Abend nicht werden. Im ‚Roten Salon‘ zu spielen war, seit er das erste Mal am Potsdamer Platz als Quasimodo in ‚Der Glöckner von Notre Dame‘ auf einer Berliner Bühne stand, sein großer Wunsch, und bewaffnet allein mit Gitarre und seiner Stimme eröffnet Drew Sarich das ausverkaufte Konzert in rotem Licht.

Mit einem “Grüß Gott!“ und dem Titel ‚Black Cathedral‘, welcher auch auf seinem aktuellen Album an erster Stelle steht, beginnt er den Abend. Seine Stimme füllt den ganzen Raum, und er lässt einen in Geschichten aus New York, wo der Sänger einen großen Teil seines Lebens verbracht hat, eintauchen: über die Höhen und Tiefen in einer Beziehung, Abgeschiedenheit, die ‚Mistakes‘ – also die Fehler, die jeder in seinem Leben begeht und danach denkt: „Was habe ich nur getan?“ und einen Ausblick auf sein neuestes Musicalprojekt ‚Nina‘. In dem es um ‚Ugly Nina‘ geht, ein Mädchen, 16 Jahre alt, missbraucht von ihrem Vater, welches anfängt zu töten.

Drew Sarich und Chor der Stage Factory. Foto: Juliane Blume

Drew Sarich und Chor der Stage Factory. Foto: Juliane Blume

Er arbeitet viel mit Stimmvariationen, die den Liedern auf einmal eine ganz neue Atmosphäre einhauchen. Hohe Töne kommen bei Sarich stets scheinbar ohne Mühe und er macht sie unvergesslich.

Einen großen Teil dazu, dass dieses Konzert einzigartig wird, hat auch der eingeladene Chor der Stage Factory Berlin beigetragen. Allein beginnt Drew den Song ‚Nowhere‘, und kurz darauf stoßen knapp 20 junge Start-Up Schüler zu ihm, um ihn stimmkräftig zu unterstützen und die Wände des Roten Salons erzittern zu lassen. Die Vocals im Hintergrund runden die Songs ab und machen sie an diesem Abend ganz besonders. So bekommt der Titel ‚Deadliest of Roses‘, der ohnehin schon unter die Haut geht, noch mehr Tiefe und lässt den einen oder anderen eine Träne zerdrücken.

Mit ‚Silent Symphony‘ erklingt der letzte Song des Abends, doch Drew Sarich wäre nicht er, wenn er nicht noch eine oder zwei Zugaben in petto hätte. Es folgen noch ‚Warsleeve‘, ein Song über den letzten Abend vor dem endgültigen Aus einer Beziehung, und ‚Rescued‘ ein Lied, das mit den Zeilen “… I’m rescued by you all“, endet, ein schöneres Geschenk hätte er seinem bewegten Publikum nicht machen können.

Die ’15 Mistakes‘, wie das Album ursprünglich heißen sollte, doch marketingtechnisch wäre das wohl keine gute Idee gewesen, von denen der Künstler an diesem Abend gesungen hat, haben ihm Stoff für so nuancenreiche, wunderschöne und tiefgründige Songs gegeben, und was wären wir wohl alle ohne unsere Fehler?