Leben nur im Schatten?
»Victor/Victoria« am Theater für Niedersachsen in Hildesheim
von Hartmut H. Forche
Zwiespältig war die erste Premiere der Musicalcompany des TfN zum Auftakt der neuen Spielzeit, Tempo, Humor und Gefühl wollten sich beim Anfang von »Victor/Victoria« nicht so recht einstellen. Blake Edwards holte sich den Stoff aus Deutschland (UFA-Film »Viktor und Viktoria« 1933). Durch die Strahlkraft von Julie Andrews und die Musik von Henri Mancini wurde er zu einem der größten Erfolge von Blake Edwards. 1995 folgte die Broadwayfassung – wieder mit Julie Andrews, dann mit Liza Minelli – und 1998 in Deutschland die deutschsprachige Erstaufführung an der Staatsoperette Dresden.
Die Bühnenfassung lebt wie der Film von Timing, schnellen Szenenwechseln, Gags und Pointen, ist ein Schauspiel mit eingestreuten Songs und Shownummern. Leider schien »Victor/Victoria« für Hildesheim eine Nummer zu groß zu sein – dabei lag es wohl zum einem an den langen Umbauten, bedingt durch das Bühnenbildkonzept (oder daran, wie Katja Buhls Regie damit umging). Zum anderen packte das Ensemble
zwar den Ablauf, aber nicht […]