Eine Liebeserklärung an den alltäglichen Wahnsinn des Theaters
»Otello darf nicht platzen« von der Musicalcompany des TfN in Hildesheim
von Hartmut H. Forche
Es gibt sie noch, die Theaterabende, an denen man einfach nur Spaß hat, die Musicals, die einfach nur komödiantisch unterhalten. Auch wenn »Otello darf nicht platzen« manchmal haarscharf an der Klamotte vorbeischrammt, ist es – wenn gekonnt gemacht – umwerfend komisch und füllt das Theater mit spontanem Lachen.
Der unverwüstliche Jahrhundert-Schwank »Der Raub der Sabinerinnen« von Franz und Paul von Schönthan hat hier einen ebenbürtigen Nachfolger gefunden – eine Liebeserklärung an das Theater und den verrückten Theateralltag – und er steht in der Tradition der »Tür-auf-Tür-zu«-Lustspieltechnik von Georges Feydeau und der Überraschungskomik sowie dem Humor eines Blake Edwards.
Spätestens seit der Uraufführung von »Lend Me a Tenor« 1986 weiß Autor Ken Ludwig, wie er Leute mit
einem »well-made play« zum Lachen bringt. In 16 Sprachen übersetzt, in bisher 25 Ländern gespielt, mit Tony-Awards ausgezeichnet – auch am Broadway ein Erfolg –, hatte Ludwig so viel damit verdient, dass er nichts mehr verlieren konnte. […]