Die Seele ist zweigeteilt

»Jekyll & Hyde« am Tiroler Landestheater Innsbruck

von Susanne Preglau

Das Musical »Jekyll & Hyde« von Frank Wildhorn und Leslie Bricusse feierte 1997 seine Broadway-Premiere; die deutschsprachige Erstaufführung fand 1999 in Bremen statt, 2001 kam das Musical nach Wien. Es basiert auf der Novelle »Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr Hyde« (1886) des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, eine der berühmtesten Ausformungen des Doppelgängermotivs in der Weltliteratur. In Stevensons Kinderzimmer stand ein Möbelstück, das von einem Kunsttischler namens Brodie angefertigt worden war, der im Edinburgh des 18. Jahrhunderts tagsüber das Leben eines ehrbaren Handwerkers und nachts das eines Verbrechers führte – er wurde 1788 hingerichtet. Das Buch wurde zum Bestseller – eine Theaterfassung wurde nach den ersten Morden von »Jack the Ripper« 1888 in London vom Spielplan genommen. Das neue Medium Film nahm das Thema wieder auf – bis heute gibt es Dutzende Filmversionen.
Wäre es nicht ein Traum, wenn es gelänge, die dunkle Seite aus den Seelen der Menschen zu verbannen? Man müsste nur das Böse vom Guten trennen […]