Auf der Suche nach der Wahrheit im Musical-Thriller von Rupert Holmes
Das Geheimnis des Edwin Drood in Münster
von Hartmut H. Forche
Endlich wieder Musical in Münster – nach sieben Jahren Abstinenz landete die neue Ära unter Ulrich Peters einen Treer mit dem Musical-riller »Das Geheimnis des Edwin Drood« von Rupert Holmes, der seit über zwanzig Jahren erst zweimal in Deutschland gespielt wurde, aber in den USA und in England zu den Klassikern gehört, und gerade in New York ein Revival erlebte (vgl. blimu 01/2013.)
Das Besondere an »Drood« ist – zum ersten Mal wieder seit Paul Pörtners Mitmach-Krimi »Scherenschnitte« (international bekannt als »Shear Madness«, Uraufführung des Schauspiels 1963 in Ulm) – das Publikum bestimmt den Ausgang des Theaterabends und die Lösung des »Mordfalls«. Der Grund, weshalb der Autor Holmes keine hat, liegt an der Vorlage: Charles Dickens schrieb diesen ersten echten literarischen Krimi 1870 als Fortsetzungsroman in zwölf Folgen. Nach den ersten drei Monatsheften starb er plötzlich, und posthum konnten nur noch drei Nummern erscheinen, die Lösung des Falles nahm Dickens mit ins Grab. Seither, schon über 140 Jahre lang, rätseln Literaturwissenschaftler, Kri […]