Mitreißendes meerisches Märchendrama

»Vom Fischer und seiner Frau« uraufgeführt bei den Brüder Grimm Festspielen Hanau

von Barbara Kern

Die Eröffnungsnummer ›Ruf der See‹ zieht mit Anklängen an Shanty-Folk und stampfenden Wellen, welche durch Gitarre, Cello und durch vom Ensemble geschlagene Cajónes hervorgebracht werden, hinein in die Uraufführung »Vom Fischer und seiner Frau« von Marc Schubring (Musik) und Kevin Schroeder (Buch und Liedtexte).
Die 33. Festspiele überraschen im überdachten Amphitheater des Schloss Philippsruhe zunächst mit einer brillanten, fünfköpfigen Live-Band mit Arrangements und unter Leitung von Markus Syperek, die auf luftiger Höhe in das Bühnenbild integriert ist – leider schmälert ein Tonproblem Klang und Veständlichkeit. Dann mit einem dramatischen Märchen für Erwachsene, das zwar auf dem verhältnismäßig kurzen Text der Brüder Grimm beruht, aber hinter die unglückliche Beziehung von Ilsebill (Anna Montanaro) und ihrem Fischer Munk (Ron Holzschuh) schaut und mit dem Zuhause des Butts Stig (Janko Danailow), der verbotenerweise aus der versunkenen, sagenhaften Ostsee-Stadt Vineta über den Graben geschwommen ist, eine Gegenwelt des schönen Scheins mit ihren eigenen R […]