Ich bin keine Jüdin, ich bin Deutsche

Uraufführung von »Stella« in der Neuköllner Oper Berlin

von Juliane Blume

Die Geschichte der jüdischen Gestapo-Agentin Stella Goldschlag ist eine dramatische: Sie beginnt, als Stella 20 Jahre jung ist und Hitler Berlin von allen Juden »reinigen« will. Stella ist Jüdin, doch sie fühlt sich nicht so. Sie sagt: »Ich bin keine Jüdin, ich bin Deutsche.« Und Stella hat Träume: Sie will Sängerin werden, erfolgreich so wie Marlene Dietrich, am liebsten in Amerika. Doch ihre Familie bekommt kein Visum. Stella akzeptiert es nicht, den Judenstern tragen zu müssen, genauso wie sie es nicht akzeptiert, dass ihre Religion ihr Leben beeinflussen soll. Also verweigert sie es, den Stern zu tragen, und taucht ab, als sie von der Gestapo verfolgt wird. Denn sie will »überleben«. So schreibt sie mit einem schwarzen Filzstift auf den Boden und damit zugleich ihr Lebensmotto auf. Ihr geht es darum, ihr eigenes Leben zu retten. Trotzdem gerät sie in die Fänge der Gestapo und um ihr Überleben zu sichern, wird sie »Greiferin«. […]