New York Premiere nach 26 Jahren

Leonard Bernsteins A Quiet Place an der New York City Opera

von Richard C. Norton

Von besonderem Interesse für jeden, der sich für das amerikanische Musiktheater interessiert, ist Leonard Bernsteins letzte für die Bühne komponierte Arbeit, seine einzige abendfüllende Oper »A Quiet Place«,
1984 von der Houston Grand Opera in Auftrag gegeben und dort auch uraufgeführt. Lebenslang auf der
Suche nach Akzeptanz als ernstzunehmender, klassischer Komponist, fühlte sich Bernstein durch die
Beliebtheit seiner für das populäre Musical Theater geschriebenen Werke, insbesondere durch »West Side
Story«, »On the Town«, »Candide« und »Wonderful Town«, verbissen verfolgt. Zur Uraufführung von »A
Quiet Place« waren Komponist Bernstein und Librettist Stephen Wadsworth nicht willkommen. Die beiden
Autoren überarbeiteten das Werk für Washington DC’s Kennedy Center, Mailands La Scala und für eine letzte Vorstellung 1986 in Wien. Für die diesjährige erfreuliche, längst überfällige Inszenierung in Bernsteins Heimatstadt müssen die New York City Opera, ihr Geschäftsführer George Steel und der Regisseur Christopher Alden gelobt werden.
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