Frischer Wind im Haar

»Hair« im Theater Trier

von Christian Spielmann

Einige Momente lang war den Zuschauern im Theater Trier nicht klar, ob nun »Hair« in einer Neuinszenierung durch Gerhard Weber Premiere feiern würde, oder ob die Requisiten vertauscht wurden. Riesige Gucci-Tüten hängen von der Bühnendecke herunter. Männer in modernen Kostümen protzen vor feinen Damen, die sich auf einen Haufen schicke Schuhe stürzen und um die besten Paare streiten. Endlich taucht ein farbig gekleideter Mann mit langen Haaren auf, der sich als Berger (Matthias Stockinger) vorstellt. Ja, diese Figur stammt doch aus dem Flower-Power- und Antikriegs-Musical aus dem Jahr 1968. Zum Song ›Donna‹ (Anmerkung: englische Lieder und deutsche Dialoge) zieht die Truppe die teuren Kleider aus, schlüpft in typische Hippie-Kleidung und gerät zu ›Hashish‹ in einen Drogenrausch. Regisseur Weber scheint zwei verschiedene Welten miteinander zu vergleichen, die zumindest in Sachen Drogenkonsum nichts aus ihren Fehlern gelernt haben. Er verrät später, dass Peter Oppermann das Buch nur zum Teil verändert hat und lediglich neue Dialoge eingefügt wurden. […]