Ein Verbrechen am Seelenleben eines Menschen

Uraufführung von Kaspar Hauser – allein unter Menschen in Ansbach

von Sabine Schnurrer

Anselm von Feuerbach, seinerzeit Vormund und Förderer des Nürnberger Findelkindes, schrieb schon 1832 ein Buch unter diesem Titel. Bis heute ist das Rätsel um den Mord an Kaspar Hauser ungeklärt und bis heute muss man Feuerbach Recht geben. Ganz egal, was sich damals genau zugetragen hat, es war definitiv ein Verbrechen. Der Originalschauplatz Ansbach verehrt Kaspar Hauser auf seine Weise. Es gibt Ausstellungen, Denkmäler und Theaterstücke. Der junge Mann, der 1828 in Nürnberg gefunden wurde und immer wieder nur ein und den selben Satz wiederholen konnte, ist damals schnell zum Spielball der Mächtigen geworden. Es stand zur Diskussion, er könne der verschwundene Erbprinz von Baden sein. Rasch trachtete man ihm nach dem Leben, denn niemand aus dem hohen Hause wäre bereit gewesen, seine angenehme Position wieder abzugeben. Um seiner Sicherheit Willen wurde Hauser 1830 nach Ansbach gebracht. Doch dort fiel er drei Jahre später einem Verbrechen zum Opfer und ließ die Welt mit nach wie vor ungelösten Fragen zurück. […]