Mit diesen Melodien gerät man ins Erträumen einer glücklicheren Zukunft

Deutschsprachige Erstaufführung von »Ragtime« in Braunschweig

von Johanna Klaus

Manchmal kann man Menschen wie Garth Drabinsky (Idee) einfach nur dankbar sein. Dankbar dafür, dass er den Mut hatte, eine Musicalproduktion aus dem Boden zu stampfen, die weit entfernt von dem ist, was heute gerne produziert wird. Ein großes Gesamtkunstwerk, angefangen bei der wunderbaren, großorchestrierten Musik, über eine weitreichende, tiefverzweigte Geschichte bis hin zu einer Ensemblegröße, die wohl alle normalen Shows sprengt. Leider waren all dies genau die Faktoren, die am Schluss, trotz 13 Nominierungen, vier davon gewonnenen Tonys und weltweitem Aufsehen dafür sorgten, dass seine Firma Livent Inc. pleite ging. Die Kosten, die dieses Stück in den knapp zwei Jahren am Broadway verursachte, waren einfach nicht mehr zu decken. Diese sind auch in der jetzigen Zeit sicherlich das große Manko, denn allein an Personal wird dort so viel vor, hinter und neben der Bühne gebraucht, dass kaum ein Theater die Möglichkeiten hat, es aus eigener Tasche zu finanzieren. Deshalb wird dieses epochale Meisterwerk der Musiktheatergeschichte viel zu selten gespielt. […]