Jenseits der Brooklyn Bridge

»Saturday Night Fever« am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

von Barbara Kern

Um das Publikum auf die Zeitreise von »Saturday Night Fever« einzustimmen, visualisieren Videoeinspielungen an den Seiten die Themen, welche die Menschen Mitte der 70er Jahre in den USA beschäftigen: Der Tod von John F. und Robert Kennedy, die wirtschaftlichen und psychischen Folgen des Vietnam Kriegs, die Watergate-Affäre und die Ölpreiskrise 1973. Direkt auf der Bühne steht rechts eine Zapfsäule, an der sich zu Beginn des Stücks vor der Kulisse der Brooklyn Bridge eine Schlange quer über die ganze Bühnenbreite bildet. Mit farbigen Kanistern stehen die Bürger um Benzin an – dann ist es plötzlich ausverkauft.
Tony Manero (Tim Speckhardt) lebt diesseits der Brooklyn Bridge, die in Britta Lammers' Bühnenbild den dominanten Hintergrund bildet und immerzu präsent in den Szenen ist. Sie verbindet das arme Brooklyn mit dem reichen Manhattan und symbolisiert als Sehnsuchtsbrücke den Traum von einem besseren Leben. Doch der Sprung ins vermeintlich bessere Leben in Manhattan hat seinen Preis. […]