Wicked – The Untold Story Of The Witches Of Oz

Auf Gregory Maguires Buch "Wicked - The Life and Times of the Wicked Witch of the West" basierendes Musical von Stephen Schwartz

Musik und LidtexteStephen Schwartz
BuchWinnie Holzman
Original TitelWicked – The Untold Story Of The Witches Of Oz
Deutscher TitelWicked – Die Hexen von Oz
VorlageGregory Maguires Buch "Wicked - The Life and Times of the Wicked Witch of the West"
Tryout Am 28. Mai 2003 im Curran Theatre, San Francisco
Broadway-Premiere Am 30. Oktober 2003 im Gershwin Theatre am Broadway, New York (USA) unter Regie von Joe Mantello
Deutschsprachige Erstaufführung Am 15. November 2007 im Palladium Theater, Stuttgart unter Regie von Joe Mantello in der deutschen Fassung von Michael Kunze (Liedtexte) und Ruth Deny (Dialoge)
Wicked – Die Hexen von Oz (Stuttgart 2007)
Deutsche Übersetzung (Liedtexte)Michael Kunze
Deutsche Übersetzung (Dialoge)Ruth Deny

Produktionen

Handlung

Akt 1
Das Stück beginnt mit dem Jubel der Bürger von Oz über den Tod der bösen grünen Hexe des Westens, Elphaba. Ihr Gegenbild ist Glinda, ‚die Gute‘, die zu den Bürgern von Oz aus einer Seifenblase heraus spricht. Sie gibt zu bedenken, dass das Leben nicht einfach war für die grüne Hexe.

Elphaba und Glinda sind die Hauptfiguren des Stückes. Ihre Beziehung steht im Mittelpunkt. Elphaba ist grün geboren und wird vom Vater gehasst, der ihr auch die Schuld an der Behinderung der Schwester Nessarose gibt. Nessa sitzt im Rollstuhl und ist deshalb auf die Hilfe der Schwester angewiesen. Sie hasst diese Abhängigkeit. Elphaba reagiert auf die Angriffe der Umwelt mit trotziger Ehrlichkeit. Glinda hat eine ’normale‘ Hautfarbe, ist reich, beliebt und gewöhnt, immer ihren Willen zu bekommen. Diese beiden ungleichen Charaktere treffen an der Universität Glizz aufeinander, müssen ein Zimmer miteinander teilen und verabscheuen sich zuerst zutiefst.

Elphaba besitzt magische Fähigkeiten, die sogleich auffallen, da sie sich die Position als Beschützerin ihrer Schwester nicht nehmen lassen will. Die Fähigkeit der ‚Magistik‘ verhilft Elphaba bei allen Anfeindungen zu einer Sonderrolle. Die Institutsleiterin, Madame Akaber, erkennt ihren Nutzen für die Sache des Zauberers und gibt Elphaba Unterricht im Umgang mit ihrer Begabung.

Durch einen Zwischenfall im Unterricht wird Elphabas Gerechtigkeitssinn zum Thema. An der Schule unterrichtet nur noch ein tiergestaltiger Lehrer. Dr. Dillamonth ist das letzte von vielen ‚THIEREN‘ an der Akademie. Er nennt sich selbst ‚die Alibiziege‘. Der Doktor beobachtet seit geraumer Zeit den Verlust des Redevermögens bei THIEREN. Sie verlieren ihre Arbeit und werden ‚mundtot‘ gemacht. Beim Drehen der Tafel findet er auf ihrer Rückseite passenderweise den Spruch: „THIERE sind nicht der Rede wert“ und bricht entsetzt den Unterricht ab. Elphaba fühlt sich zu Dr. Dillamonth hingezogen, ist er doch auch anders als die anderen und gehört zu einer Minderheit. Am Ende der Stunde teilt sie ihr Essen mit ihm, wobei er das Einpackpapier isst. Als er in seinr Aufgeregtheit weiter von der schwierigen Situation der THIERE sprechen will, rutscht ihm mehrfach ein „Mäh“ heraus. Elphaba rät ihm, sich an den Zauberer zu wenden, denn sie hätten ja deshalb einen Zauberer, damit er die Ordnung im Land gewährleiste.

Derweil sich Elphaba und Glinda mit gegenseitiger Abneigung begegnen, trifft Fiyero ein. Fiyero ist der blasierte gutaussehende Prinz aus dem Winkusland, der bisher noch aus jedem Institut herausgeworfen wurde. Elphaba kann nur knapp seinem Wagen ausweichen, er aber schläft einfach weiter. Während Elphaba seine Rücksichtslosigkeit und Gedankenlosigkeit kritisiert, sieht Glinda sofort ihren Zukünftigen in ihm. Als Mädchen aus höheren Kreisen, so denkt sie, sind Fiyero und sie wie füreinander geschaffen. Dieser findet sie nett, aber sie bedeutet ihm nicht viel. An der Akademie führt Fiyero sich dadurch ein, dass er den Studenten die Bücher aus der Hand reißt und sie lachend wegwirft. Vom Lernen aus Büchern hält er nichts. Stattdessen regt er eine Party in der Ozkothek an. Wenn Fiyero auch oberflächtlich wirkt und scheinbar nur auf Party aus ist, beobachtet er doch sehr genau. Elphabas Offenheit imponiert ihm.

Glinda hat von ihrer Tante, jetzt da sie auf die Universität geht, einen Hexenhut geschenkt bekommen, einen richtigen schwarzen Hexenhut. Sie findet ihn scheußlich und lässt sich von ihren Freundinnen überreden, ihn der fremden Grünen, die alle verspotten, zu schenken. Um ihn Elphaba schmackhaft zu machen, deklariert Glinda den Hut als den letzten Schrei der Saison. Elphaba setzt den Hut auf und erntet noch mehr Spott. Da hat Glinda ein schlechtes Gewissen. Sie stellt sich gegen all die Spötter beim Tanzen an Elphabas Seite und verschafft ihr vor aller Augen eine gewisse Anerkennung.

Nach dieser ersten Annäherung tauschen Glinda und Elphaba auf ihrem Zimmer Geheimnisse aus. Glinda verkündet, dass sie Fiyero demnächst heiraten werde. Davon wisse er aber noch nichts. Elphabas einziges Geheimnis ist eine Phiole mit grüner Flüssigkeit, die ihrer Mutter gehörte. Sie erzählt Glinda, dass der Vater sie hasse, weil sie grün ist, aber auch, weil die Schwester behindert ist. Ihre Mutter trank den Saft einer Blüte, damit ihr zweites Kind nicht auch grün wird und Nessa kam zu früh und mit verdrehten Beinen zur Welt. Glinda, die sich nun für Elphaba verantwortlich fühlt, möchte ihr helfen, anziehender zu wirken und erklärt sie zu ihrem neuen Projekt. Sie zeigt ihr, wie sie gehen soll und ihre Haare werfen soll, damit es wirkt. Vergeblich versucht Glinda, Elphaba mit Zauberei zu verschönern und steckt ihr deshalb schließlich ihre eigene Rose ins Haar. Elphaba ist das alles unangenehm. Sie läuft hastig hinaus.

Ein weiteres Seminar von Dr. Dillamonth steht an. Als dieser kommt, kann er sich jedoch kaum von den Studenten verabschieden. Den THIEREN wurde die Lehrerlaubnis endgültig entzogen. Der neue Dozent, der ihn wegführen lässt, trägt eine seltsame Tonsur artige Haartracht und einen langen Mantel. Dr. Nikidik begrüßt die Studenten mit „Oz zum Gruße“. Mit sich bringt er einen kleinen Löwen im Käfig mit, den er auf diese Weise von vornherein am Reden hindern will, wie er sagt. Dieser schreit vor Angst und bei Elphaba, die nicht länger zuschauen kann, bricht die „Magistik“ durch. Zusammen mit dem verblüfften Fiyero, der zwischen Anerkennung und Angst vor ihr schwankt, rettet sie den Löwen. Im Anschluss daran wird ihr klar, dass sie Fiyero mag. Sie glaubt aber, niemals die Richtige für ihn sein zu können. Als sie Glinda und Fiyero Hand in Hand über eine Brücke laufen sieht, verdrängt sie ihre Gefühle schnell. Passt doch die schöne Glinda in ihren Augen viel besser zu Fiyero. Dennoch steht sie im Regen, ohne zu merken, dass der Regen auf ihrer Haut schmerzt. Da überbringt Madame Akaber ihr die Nachricht, dass der Zauberer von Oz sie kennenlernen will. Elphaba wünscht sich nun nichts mehr, als dem Zauberer, so wie sie ist, zu gefallen. Sie nimmt Glinda mit in die Smaragdstadt, die wegen Fiyero gerade Liebeskummer hat.

Die Smaragdstadt ist die Residenz des Zauberers von Oz. Elphaba und Glinda schauen sich staunend um. Die ganze Stadt ist grün, alle sind bunt angezogen und wirken fröhlich. Die Besucherinnen erhalten Brillen, durch die sie die Welt nur noch grün sehen. Immerzu grinsende Figuren und Spaßmacher mit riesigen Sprüngen malen das Bild der Smaragdstadt. Der Zauberer erscheint den Ozianern immer in Gestalt seiner furchterregenden Maske. Elphaba und Glinda allein zeigt er sein wahres Aussehen. Er wirkt wie ein harmloses Männchen und verkündet, Vater für sein Volk sein zu wollen. Er habe Chaos und Unzufriedenheit unter den Bürgern von Oz beseitigt. Da ihn aber alle für so mächtig halten, müsse er ihnen doch das Gefühl geben, dass er es ist. Dazu gehöre auch ein Feindbild, das ein Zusammengehörigkeitsgefühl schaffe. Dieses Feindbild sind die THIERE. Er und Madame Akaber, sein neues ideologisches Sprachrohr, sind begeistert von Elphabas fortgeschrittenen magischen Fähigkeiten. Madame Akaber überreicht Elphaba den GRIMMERICH, das uralte Zauberbuch von Oz, das kaum jemand lesen kann. Elphaba kann es sofort lesen und vollzieht auf Wunsch des Zauberers ihren ersten Zauber. Angeblich wünscht sich der Kammeraffe Chistery zu fliegen wie die Vögel am Himmel. So spricht Elphaba einen Flugzauber aus. Dem Affen wachsen Flügel, die ihn jedoch sehr zu schmerzen scheinen. Elphaba will den Zauber rückgängig machen und erfährt, dass Zauber unumkehrbar sind. Stattdessen hat der Flugzauber noch mehr Affen getroffen. Elphaba hat unwillentlich eine Armee Spione für den Zauberer geschaffen. Sie begreift, dass der Zauberer selbst gar keiner Magie fähig ist, sondern er und Madame Akaber sie brauchen, sie ausnutzen für ihre Ziele. Zu diesen gehört, die Aktivitäten der THIERE zu unterbringen.

Entsetzt läuft Elphaba davon auf den Dachboden des Palastes. Glinda folgt ihr, um sie zurückzuholen. Der Zauberer setzt wieder seine furcherregende Maske auf und ruft nach den Wachen. Elphaba muss aufgehalten werden. Sie weiß zuviel. Elphaba, die weiß, dass sie von nun an die Gejagte sein wird, versucht Glinda zu überzeugen, dass man hier nicht tatenlos zusehen kann. Sie soll mit ihr gegen den Zauberer kämpfen. Glinda dagegen hat Angst um die Freundin und will Elphaba vor sich selbst schützen. Die beiden versichern sich ihrer gegenseitigen Freundschaft, müssen sich aber trennen. Jede der beiden Freundinnen wünscht der anderen Glück auf dem von ihr gewählten Lebensweg. Da erscheinen die Wachen und wollen Glinda festnehmen. Elphaba lenkt die Aufmerksamkeit auf sich und flieht aufsteigend auf einem herbeigezauberten Besen.

Akt 2
Madame Akaber hat inzwischen eilig eine Armee Hexenjäger gegen die grüne Hexe aufgestellt. Elphabas Hilfsdienst für den Zauberer wird als schwarze Magie verteufelt und ihr alles Böse angedichtet. Glinda wird von der ‚Propagandaministerin‘ des Zauberers als die ‚gute Glinda‘, das Gegenbild zur grünen Hexe aufgebaut. Fiyero, ihr Verlobter, wird der Gardehauptmann des Zauberers. Fiyero selbst beobachtet sorgenvoll die Aktivitäten und stellt auch Glinda zur Rede. Diese versucht, die Anerkennung und Verehrung der Bürger von Oz zu genießen und hat Angst, anders zu handeln, als es von ihr erwartet wird. Fiyero dagegen sucht nach Elphaba. Diese ist in ihrer Verzweiflung zu ihrem Elternhaus in Munchkinland zurückgekehrt, um den Vater um Hilfe zu bitten. Von der Schwester, der Hexe des Ostens und neuen Gouverneurin von Munchkinland, erfährt sie, dass er tot ist. Nessa gibt der Schwester eiskalt zu verstehen, der Vater sei allein wegen ihr aus Scham gestorben. Elphaba bittet nun Nessarose um Hilfe. Doch diese wirft ihr vor, ihre Zauberkraft bei der Rettung von Tieren zu verschwenden, statt einmal etwas für ihre Schwester zu tun. Elphaba macht ihr klar, dass es nicht für alles Zauber gibt. Dann kommt ihr auf einmal die Idee, die Schuhe zum Laufen zu bringen. So gelingt ihr mittels eines Zaubers, dass die Schwester aufstehen und laufen kann. Elphaba ist froh, dass sie Nessa Gutes tun konnte.

Seit der Universität begleitet Moq den Lebensweg von Nessa. Ursprünglich wollte er Glinda, die er zutiefst verehrt, einen Gefallen tun, indem er sich bei der Party in der Ozkothek um Nessa kümmerte, dann blieb er aus Mitleid bei der Frau im Rollstuhl. Als diese Gouverneurin wurde, verbot sie ihm, Munchkinland je zu verlassen. Nun aber, da sie gehen kann, fühlt er sich seinerseits frei zu gehen. Sein Herz gehört allein Glinda. Nessarose dreht durch. Wenn sie sein Herz nicht haben kann, soll es keiner haben. Sie greift nach dem GRIMMERICH, den sie gar nicht lesen kann und bringt in ihrer Wut mit einem falschem Zauber das Herz des Freundes zum Schrumpfen. Da Zauber in Oz aber nicht rückgängig zu machen sind, kann Elphaba Moqs Leben nur retten, indem sie ihn in ein Wesen verwandelt, das kein Herz braucht, eine Zinnfigur. Nessa erklärt dem Entsetzten, dass es Elphabas Schuld sei, dass er in diesem Zustand sei. Sie selbst habe versucht, es zu verhindern.

Elphaba erreicht währenddessen die Residenz des Zauberers und wird Zeugin der Verlobungsfeier zwischen Glinda und Fiyero. Der Zauberer bleibt allein zurück. Zu ihrem Erstaunen scheint er glücklich, sie zu sehen. Der Zauberer versucht Elphaba aufs Neue von seiner Harmlosigkeit und seinem guten Willen zu überzeugen, es gelingt ihm fast. Der Zauberer verspricht Elphaba auch, die geflügelten Affen freizugeben. Die Herde von Affen erscheint und fliegt umher. Elphaba fasst neues Vertrauen. Doch dann entdeckt sie den alten Lehrer und Ziegenbock unter einer Decke. Mit traurigen Augen schaut er sie verschreckt an und kann nur noch „Mäh“ sagen; er hat jedes Sprachvermögen verloren. Elphaba greift darauf den Zauberer an, der nach der Wache ruft. Fiyero kommt herein. Ihm folgen die anderen Wachen. Entsetzt blickt er auf Elphaba, die glücklich ist, ihn zu sehen. Eilig schickt Fiyero die Wachen fort, Wasser zu holen für die Hexenschmelze. Der Hexe befiehlt er still zu sein. Als die Wachen jedoch fort sind, stellt Fiyero sich auf Elphabas Seite und bedroht den Zauberer. In diesem Moment erscheint auch Glinda. Sie ist zuerst glücklich, Elphaba zu sehen, hat dann Angst vor den Folgen des Tuns. Fiyero und Elphaba fliehen. Als der Zauberer wieder frei ist, bietet er Glinda einen Schluck aus einer Phiole an. Die grüne Flüssigkeit, die darin ist, soll beruhigend wirken. Glinda hat andere Gedanken. Als Fiyero mit Elphaba verschwunden ist, begriff sie, wie nahe sich die beiden sind und dass sie Fiyero verloren hat. Nicht sie ist die Frau, die er liebt, sondern Elphaba. Glinda ist zutiefst in ihrer Eitelkeit gekränkt.

In ihrem Gekränktsein rät sie Madame Akaber und dem Zauberer, die überlegen, wie sie der grünen Hexe habhaft werden können, ein Gerücht in die Welt zu setzen, dass Nessa in Gefahr sei. Aus Sorge um ihre Schwester werde Elphaba sicher kommen und man könne sie so festnehmen. Madame Akaber genügt ein Gerücht jedoch nicht; sie zaubert einen Wirbelsturm herbei und lässt die Gouverneurin von Munchkinland von ihrem eigenen Haus erschlagen.

Währenddessen sind Fiyero und Elphaba gemeinsam in den Wald geflohen und, nach der Befreiung des Löwen, das erste Mal wieder allein miteinander. Fiyero hat sein Leben riskiert, um sie zu retten. Auf einmal hat sie den Mut, ihm zu sagen, wie gern sie mit ihm zusammen sein will. Fiyero erwidert ihre Liebe und Elphaba möchte ihn festhalten, solange sie ihn hat, wie es im Text des Duettes heißt. Doch dem Beisammensein ist keine längere Zeit gegönnt. Elphaba hört die Schreie der Schwester, kann ihr aber nicht mehr helfen.

Vor dem umgekippten Haus liegen noch der zerstörte Rollstuhl und ein paar Habseligkeiten, als Glinda und Elphaba dort aufeinander treffen. Es kommt zur Konfrontation. Elphaba wirft Glinda vor, ihre Schwester auf dem Gewissen zu haben. Glinda versteht erst jetzt, dass das kein Unfall war, sie gibt es aber nicht zu. Die beiden kämpfen miteinander. Erst Fiyeros Auftauchen trennt sie. Er schwingt sich von rechts an einem Seil in die Szene. Fiyero bedrängt Elphaba zu fliehen. Sie will ihn nicht verlassen, folgt aber seinem Wunsch. Als die Wachen kommen, nutzt Fiyero Glinda als Geisel. Sie spielt bereitwillig mit. Doch Fiyero vermag nichts gegen all die Männer. Er wird an Stäbe gebunden und soll gefoltert werden, bis er den Aufenthaltsort der grünen Hexe verrät. Währenddessen versucht Elphaba verzweifelt, ihm mit Zauber die Schmerzen zu nehmen und verwandelt ihn schließlich in ein Wesen, das keine Schmerzen empfindet, in eine Vogelscheuche. Elphaba ist nun bereit, das zu sein, was alle schon so lange in ihr sehen, die böse Hexe. Sie will nie wieder Gutes tun.

Elphaba flieht nach Kiamo Ko, einem Landsitz von Fiyeros Familie. Dort kommt es zu einem letzten Zusammentreffen von Elphaba und Glinda. Elphaba hat die kleine Dorothy gefangen genommen, der sie vorwirft, der toten Schwester die geliebten Diamantschuhe gestohlen zu haben. Glinda kommt und stellt sie deshalb zur Rede. Aus der wütenden Konfrontation entwickelt sich allmählich ein Gespräch über die Bedeutung von Freundschaft. Es gibt Begegnungen im Leben, die einem zu Erkenntnis und Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit verhelfen. Beide glauben, dass sie voneinander gelernt haben. Glinda hat sich entschieden, das grausame Spiel des Zauberers und von Madame Akaber nicht länger mitzuspielen. Dass sie diese Stärke nun besitze, verdanke sie Elphabas Einfluss. Die Freundin gibt ihr darauf das Hexenbuch und verlangt von ihr, nun wirklich eine gute Hexe zu sein und ihr Werk fortzuführen. Danach inszeniert Elphaba vor allen und für alle ihren Tod. Sie benutzt die Vorstellung, dass Wasser bei ihr die Hexenschmelze auslöst. Nachdem sie mit den Hexenjägern gekämpft hat, lässt sie sich von der kleinen Dorothy mit Wasser übergießen und verschwindet in einer Rauchwolke. Übrig bleibt nur der Hexenhut.

Traurig aber entschlossen kehrt Glinda zurück in die Smaragdstadt. Dort setzt sie den Zauberer ab und verbannt ihn. Vorher macht sie ihm noch klar, dass er seine eigene Tochter umgebracht hat. Beide besitzen die Philole mit der grünen Flüssigkeit. Elphaba hatte sie von der Mutter geerbt. Der Zauberer war der Liebhaber ihrer Mutter gewesen und hatte dieser das grüne Elexier zu trinken gegeben. Madame Akaber aber wird auf Glindas Befehl festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Danach feiert Glinda mit den Bürgern von Oz das Ende einer Zeit des Bösen und den Anfang einer neuen Zeit. Eine Rehabilitation ihrer Person hatte sich Elphaba ausdrücklich verbeten. Das würde nur Verwirrung stiften. Während Glinda als neue Herrscherin gefeiert wird, taucht Elphaba wieder auf. Gemeinsam mit Fiyero, der dank der Verwandlung überlebt hat, verlässt sie Oz. Fiyero macht ihr klar, dass sie nie zurückkehren dürfen und auch Glinda nie wissen darf, dass sie noch leben. Die beiden Freundinnen Glinda und Elphaba müssen sich entscheiden. Das bedeutet Trennung. Glinda wählt den Weg des Scheins, Elphaba den des Kampfes gegen das Böse. Damit ist sie „vogelfrei“. Fiyero, der zwischen beiden steht, offiziell Glindas Freund und doch Elphaba näher, bleibt zunächst bei Glinda. Als diese jedoch den schönen Schein über Verbrechen breiten will, stellt er sich an Elphabas Seite. Beide gestehen einander ihre Zuneigung. Schließlich konfrontiert die grüne, vermeintlich böse, Hexe Elphaba die vermeintlich gute Hexe, Glinda, mit der Wahrheit. Sie macht der weißen Hexe klar, dass der Zauberer und vor allem Madame Akaber über Leichen gehen, um ihr Ziel zu erreichen. Nachdem Nessarose ihr Leben lassen musste und Elphaba ihre große Liebe, Fiyero, nur durch Verwandlung retten konnte, entscheidet sie sich, Oz zu verlassen. Sie inszeniert ihren Tod und überlässt Glinda die Führung des Landes Oz. Nun ist es an der Freundin, wirklich eine gute Hexe zu werden und Elphabas Kampf gegen das Böse zu einem guten Ende zu führen. Sie muss Oz in eine neue Zeit führen.

Historie

  • Grundlage: Roman von Gregory Maguire ‚Wicked. The Life And Times
    Of The Wicked Witch Of The West‘ (1995)
  • 30. Oktober 2003: Premiere am Broadway
  • 3 Tony Awards und Grammy für die schönste Musical-CD
  • Seit März 2005: Tourproduktion in den USA
  • 13. Juli 2005: Chicago (USA)
  • 27. September 2006: Europäische Uraufführung im Apollo Victoria Theatre,
    London (UK)
  • 21. Februar 2007: Los Angeles (USA)
  • 17. Juli 2007: Tokio (J)
  • 15. November 2007: Deutschlandpremiere im Palladium Theater, Stuttgart
  • 14. Juli 2008: Premiere in Melbourne (AU)
  • voraussichtlich Ende 2009/Anfang 2010: Premiere in den Niederlanden

Musiktitel

1. Akt
1 - OuvertüreOrchester, Einwohner von Oz und Glinda
2 - Keiner weint um HexenGlinda, Einwohner von Oz, Elphabas Eltern
2A - Underscore: Elphabas Auftritt
3 - Im guten alten GlizzG(a)linda und die Schüler der Universität Shiz/Glizz
3A - Underscore: Jeweled Shoes
3B - Underscore: Let Her Go!
4 - Der Zauberer und ichMadame Akaber und Elphaba
5 - Was fühl ich in mir?G(a)linda, Elphaba und Schüler
6 - Nichts ist mehr geheuerDr. Dillamonth und Elphaba
6A - Underscore: Into Courtyard
7 - Tanz durch die WeltFiyero, Moq, Nessarose, G(a)linda, Elphaba und Schüler
7A - Underscore: The Ozdust Dance
8 - Underscore: Elphabas Tanz
9 - HeißgeliebtG(a)linda
9A - Underscore: Nach Heißgeliebt
9B - Underscore: Save the Lion
10 - Ich bin es nichtElphaba
11 - Der Zauberer und ich (Reprise)Madame Akaber und Elphaba
12 - Nur ein TagElphaba, Glinda und Einwohner der Smaragdstadt
12A - Underscore: I Am Oz
13 - Ein seelenvoller MannDer Zauberer
14 - Underscore: Monkey Reveal
15 - Frei und schwerelosElphaba, Glinda und Einwohner von Oz
2. Akt
15A - Akt 2 OpeningOrchester, Ensemble, Glinda
16 - Wie herrlich (Part 1)Glinda, Madame Akaber und Einwohner von Oz
16A - Wie herrlich (Part 2)
16B - Wie herrlich (Part 3)
16C - Underscore: Nach Wie herrlich
16D - Underscore: There's Elphaba!
16E - Die böse Hexe des Ostens Into
17 - Die böse Hexe des OstensNessarose, Elphaba, Boq/Moq
17A - Underscore: Ballroom Transition
18 - WundervollDer Zauberer und Elphaba
18A - Underscore: Set Free The Monkeys
18B - Underscore: Dillamond Discovered
19 - Ich bin es nicht (Reprise)Glinda
20 - Solang ich dich habElphaba und Fiyero
20A - Underscore: The Cyclone
20B - Underscore: Fiyero!
21 - Gutes tunElphaba
22 - Marsch der HexenjägerMoq und Einwohner von Oz
22A - Underscore: The Letter
22B - Underscore: Wie ich bin Intro
23 - Wie ich binElphaba und Glinda
24 - The MeltingEnsemble
25 - Ein seelenvoller Mann (Reprise)Der Zauberer
26 - FinaleGlinda, Elphaba und Einwohner von Oz
27 - Bows/Exit

Kulturhistorischer Hintergrund

„Das Leben und die Zeit der Bösen Hexe des Westens“ ist der Inhalt des philosophischen Romans von Gregory Maguire, so sagt schon der Untertitel. Damit knüpft er an die Erzählung ‚Der Zauberer von Oz‘ von Lyman Frank Baum an, die von den Abenteuern der kleinen Dorothy im Lande Oz erzählt und mit Judy Garland in der Hauptrolle von MGM verfilmt wurde.
Aber welches ist die Zeit der Hexe des Westens? In der literarischen Grundlage geht es um das Schicksal von Elphaba, der ungeliebten, verachteten und dann gefürchteten grünen Hexe, die eine ungewöhnliche Freundschaft mit der anerkannten, beliebten Glinda verbindet. Elphaba wird von dem sehr religiösen Vater, der seine Mission im Kampf gegen das „Heidentum“ im Munchkinland sieht, als göttliche Strafe empfunden. Er vermag sie nicht zu lieben. Nur geduldet als Unterstützung ihrer Schwester kommt sie auf die Shiz-University, wo sie auf Galinda trifft, für die gesellschaftlicher Stand und Anerkennung alles ist. Elphaba dagegen hinterfragt die Dinge und zunehmend auch die Politik von Oz. Was ist das für eine Politik? Der Zauberer von Oz, der das Land als Diktator regiert, beginnt gegen die intelligenten ANIMALS mit „Notstandsgesetzen“ vorzugehen. Dr. Dillamonth, der Lehrer von Elphaba und ein Ziegenbock-ANIMAL, versucht die Gleichheit von Menschen und ANIMALS wissenschaftlich zu beweisen und verschwindet, bevor er seine Ergebnisse veröffentlichen kann. Der Zauberer von Oz geht gegen die ANIMALS vor, verfolgt ihre Rasse, zwingt sie, wie Tiere zu leben.
Der Roman spielt hier auf die Nazizeit und die Verfolgung der Juden an. Der Zauberer ist ein „Hitler“. Es gelingt ihm wie diesem als charismatischem „Führer“, andere für seine Zwecke einzuspannen. Das Verschwinden von Personen, die im Weg sind, ist aber nicht nur ein Kennzeichnen der Nazizeit, sondern gilt für alle Regierungen, die Kritik an ihrer Politik ausschalten wollen, so z.B. auch für das Amerika Nixons, das Senator John McCarthy in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem Überwachungsstaat machte, in dem jeder dem anderen misstraute und Spione der Regierung nach Andersdenkenden suchten. Der Schauspieler Charlie Chaplin war eines der Opfer seiner Spione, die im Auftrag von McCarthy in Hollywood nach antiamerikanisch Denkenden fahndeten.

Wissenswertes

Musik und Inszenierung:

„Wicked“ kennzeichnet eine anspruchsvolle Musik, die Elemente aus Pop und Klassik mischt. Der Umgang mit ihr verlangt Sängern wie auch Musikern einiges ab, und die Liedtexte bürsten manch schöne Melodie geradezu gegen den Strich.
Die Bühne im Palladium Theater reicht ungewöhnlich weit in den Zuschauerraum hinein. Vorherrschend sind im Bühnenbild runde Elemente, die sich an das Uhrwerk der Zeitdrachenuhr anlehnen, unter der die Bürger von Oz leben.
Das Lichtdesign wirkt bis auf die ‚Kioskbeleuchtung‘ sehr durchdacht. Die Farben sind bestimmten Ereignissen und Orten zugeordnet. Licht, Ton und Bühnendesign wirken zusammen, um darzustellen, was Musik und Textadaption vorgeben.

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