Wahnsinn! – Das Musical mit den Hits von Wolfgang Petry

»Wahnsinn! – Das Musical mit den Hits von Wolfgang Petry« von Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth (Buch) und den His von Wolfgang Petri

BuchMartin Lingnau
BuchHeiko Wohlgemuth
Original TitelWahnsinn! – Das Musical mit den Hits von Wolfgang Petry
Weitere TitelWahnsinn!
Uraufführung Am 25. Februar 2018 im Theater am Marientor Duisburg unter Regie von Gil Mehmert

Produktionen

Handlung

Akt 1

Die Geschichte handelt von vier sehr unterschiedlichen Paaren und deren Gefühlslage. Da gibt es Peter, den Brummifahrer und Inhaber der Firma »Koschwitzky Transporte europaweit«, der seine Frau Sabine auch nach 20 Jahren noch auf Händen trägt, aber leider selten daheim ist, weil er leidenschaftlich gern einen seiner Laster selbst fährt. Sabine sitzt zu Hause und träumt davon, mit ihrem Peter die Welt zu bereisen. Als dieser nach einer weiteren langen Fahrt zudem den 20. Hochzeitstag vergessen hat, will sie sich trennen. Peter ist fassungslos (›Tu’s doch‹).
Am nächsten Tag macht er sich auf den Weg nach Göteborg. Als er unterwegs von der Polizei angehalten wird, erkennt er, dass er in seinem Leben etwas ändern muss, wenn er seine Ehe retten will (›So ein Schwein‹). Doch Sabine ist unversöhnlich und verlässt ihn (›Ich will das alles nicht mehr‹). Beide müssen erkennen: ›Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n‹.
Derweil erwacht Tobi, der Sohn von Karsten und Gabi, nach einem Auftritt verliebt neben Gianna, einer jungen Frau mit italienischem Talent und dem Herz auf der Zunge (›Guten Morgen Süße, wie heißt du‹). Doch Gianna will sich nicht verlieben, trägt sie doch ein Geheimnis mit sich herum (›Der Farbfilm in mir‹). Auch Tobi muss etwas beichten: dass er das berufsvorbereitende Praktikum nicht antreten wird, sondern an seiner Passion, der Musik, festhält (›Geil, geil, geil‹), was seinem Vater so gar nicht passt.
Nach einem nächtlichen Picknick auf einem Schrottplatz und der Entschuldigung Giannas für ihre morgendliche Flucht aus Tobis Zimmer brechen beide auf nach Bahia del Sol (›Tinte‹).
Wolf hingegen verliert sich in Erinnerungen an ›Jessica‹, in die er sich in den 80ern ebendort verliebt hatte und die nach einer Liebesnacht spurlos verschwunden war.
Derweil macht sich Sabine auf in den lang ersehnten Urlaub mit Yoga-Kurs, natürlich auf Bahia del Sol. Währenddessen schließt sich Peter einer therapeutischen Männergruppe an, um sie zu vergessen. Hier bringt sich jeder mit seinen Problemen ein (›WeiberMedley‹).
Nachdem Wolf versucht hat, die Nummer anzurufen, die ihm Jessica seinerzeit nur ›Auf ein kleines Stück Papier‹ gekritzelt hatte, und Peter seine Sabine am Telefon erfolglos um Verzeihung gebeten hat (›Ich geh mit dir‹), aber mitbekommt, dass Sabine zum Boarding auf die Insel aufgerufen wird, machen sich beide auf nach Bahia del Sol.
Inzwischen erfährt Karsten aus einem Brief seines Sohnes, dass der mit Gianna in seinem Wagen auf dem Weg zum »Ho Chi Kaka Ho«-Festival auf Bahia del Sol ist. Mutter Gabi will ihm nachreisen. Doch um den Flug bezahlen zu können, will Gabi zu Peters Entsetzen dessen Heiligtum, eine Gitarre aus den 60ern, die John Lennon in Hamburg ließ, verkaufen. Was Gabi als notwendiges Opfer sieht, ist für Peter ›Wahnsinn (Preview)‹.
Herrlich ist die Szene am Flughafen, wenn Karsten versucht, mit einem Sixpack Pils (wegen seiner Flugangst) und einem Feuerzeug, das aussieht wie eine Handgranate, durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Zur gleichen Zeit sind Tobi und Gianna unterwegs mit dem roten VW-Käfer, der aber seinen Geist aufgibt. Peter sammelt die beiden per LKW auf. So sind pünktlich zum zweiten Akt alle auf dem Weg nach Bahia del Sol (›Ganz oder gar nicht/Ich geh mit dir‹).

Akt 2

Als Tobi und Gianna im Hotel ankommen, lernen sie an der Rezeption Jessica kennen und stellen schnell den Bezug zu Kneipenwirt Wolf her, der ihnen von seiner verflossenen, nie vergessenen Liebe vorgeschwärmt hat. Im Rückblick erzählt das ehemalige Zimmermädchen Jessica ihnen ihre Geschichte: von dem Traum eines gemeinsamen Hotels und ihrer Enttäuschung, als sie nach ihrer letzten Nacht nichts mehr von dem Liebsten hörte (›Sieben Tage, (und) sieben Nächte‹). Beide träumen: ›Denn eines Tags vielleicht, einmal noch‹. Derweil versuchen Gabi und Karsten, um das Geld für seine verkaufte Gitarre zu sparen, mit dem Fahrrad vom Flughafen zum Hotel zu gelangen. Während sich Gabi, auf dem Gepäckträger des Fahrrads sitzend, an der neuen Umgebung erfreut, mäkelt Karsten und träumt von ›Mein Zuhaus‹. Peter nimmt an Sabines Yoga-Kurs teil, bis der Yoga-Lehrer seiner Frau zu nah kommt: ›Scheißegal‹. Peter verspricht Sabine, sich zu ändern und sensibler für ihre Lebenswünsche zu sein, doch diese macht ihm klar, dass sie ›Bronze, Silber und Gold‹ nie gewollt hat. Als Wolf im Hotel auftaucht, erwacht Peters Eifersucht erneut, bis er erfährt, dass Wolf wegen Hotelchefin Jessica da ist (›Du bist ein Wunder‹).
Peter gibt nicht auf und beteuert in einem nächtlichen Ständchen Sabine: ich hab‘ ›Sehnsucht nach dir‹. Als die Nachbarn ihn vertreiben, will Wolf helfen. Doch Peter lehnt dies ab und versucht, in einer halsbrecherischen Kletterpartie an der Hotelfassade zu ›Wahnsinn‹ in Sabines Zimmer zu gelangen. Beim anschließenden ›Ho Chi Kaka Ho‹-Festival gibt es dann auch ein Happy End für Gianna und Tobi, nachdem sich der vermeintliche Nebenbuhler als Giannas Tochter Tony entpuppt: ›Weiß der Geier‹. Peter gesteht Sabine seine Liebe (›Verlieben, verloren – Reprise‹) – »stilvoll« in einer aus schwarzer Plane und Seilen selbst gebauten Gondel –, die er nach 20 Jahren endlich mit der von ihr so sehr gewünschten Reise nach Venedig krönen möchte. Bei soviel Einsatz kann Sabine auf Peters aufgefrischten Heiratsantrag nur mit einem »Ja, ich will« antworten.
Am Ende gibt auch Karsten seinem Sohn zu verstehen, wie stolz er auf ihn ist, wenn auch erst, nachdem Gabi diesem gehörig den Kopf gewaschen hat. Karsten erkennt, dass es nicht um Gewinnen oder Verlieren geht im Leben, sondern darum, jeden Tag ›Brandneu‹ zu machen. Dann gibt Gabi ihm die doch nicht verkaufte Gitarre zurück.

Text: Birgit Bernds (blickpunkt musical 02/18)

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