Biographisches Musical »The Cher Show« von Rick Elice (Buch) und diversen Komponisten und Songschreibern
Buch | Rick Elice |
Original Titel | The Cher Show |
Vorlage | Das Leben und die Karriere der Pop-Diva Cher |
Uraufführung | Am 12. Juni 2018 am Oriental Theatre, Chicago, Illinois (USA) |
Broadway-Premiere | Am 3. Dezember 2018 im Neil Simon Theatre New York (USA) unter Regie von Jason Moore |
Artikel in blickpunkt musical
Handlung
»The Cher Show« hüpft entlang der Straße der Erinnerungen mit fast drei Dutzend Pophits, die alle mehr oder weniger mit Chers Lebensgeschichte verwoben sind. Chers armenischer Vater, von dem sie das exotische Aussehen geerbt hat, lebt nicht bei der Familie in einem Vorort von Los Angeles der 1950er Jahre. Auf dem Hof ihrer Schule wird Cher als hässliches Entlein verhöhnt, doch ihre Mutter Georgia, die sie bedingungslos liebt, bringt ihr bei, an sich selbst zu glauben. Nachdem sie als kleines Mädchen Disneys »Dumbo« gesehen hat, ist sie fest entschlossen, Schauspielerin zu werden. Als Background-Sängerin, noch Teenager, trifft sie Sonny Bono, einen nicht nur auf legalen Wegen agierenden Produzenten, der Talente schnell erkennt und ausnutzt. Er vermarktet sich selbst und Cher als amerikanisches Hippie-Duo im Ausland bei »Top of the Pops« im britischen Fernsehen. Bei ihrer Rückkehr in die USA erobern sie die Hitlisten im Sturm. Es folgt die »Sonny and Cher Show« auf CBS. Als Cher entdeckt, dass Sonny sie einen Vertrag unterschreiben ließ, durch den sie in den Besitz seiner Firma überging, trennt sie sich von ihm.
Nachdem ihr klar ist, dass sie von Sonny übers Ohr gehauen wurde, nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand, wobei sie Chastity (Tochter von Sonny und Cher) und ihre Mutter weiterhin unterstützt. Sie verliebt sich in den Rocker Gregg Allman. In das chronologisch erzählte Leben von Cher werden Hits wie ›Half Breed‹ (auf ihre multikulturelle Herkunft anspielend), ›You Better Sit Down Kid‹ (die Wahrheit über ihren alkoholabhängigen Stiefvater) und natürlich ›I Got You Babe‹ (die Sonny-und-Cher-Hymne).
Cher ist enttäuscht, dass ihr für den Film »Silkwood« nicht der Preis als »Beste Nebendarstellerin« verliehen wird, und beleidigt, als die Motion Picture Academy sie in »Mask« ignoriert. Erst »Moonstruck« bringt ihr den erhofften Preis.
Später verliebt sie sich in den Arbeiter Rob Camiletti, der dafür verhaftet wird, dass er einen Reporter zusammenschlägt, der sie belästigt hat. Doch ihre beiden Welten sind zu weit voneinander entfernt. Chers Glück mit ihren Filmrollen setzt aus: Sie lehnt die Rolle in »Thelma and Louise« ab, die dann von Susan Sarandon gespielt wurde und beginnt, QVC-Schönheitsprodukte feilzubieten. Doch durch die Rückkehr zu ihrer großen Liebe, dem Gesang, und Konzertauftritten gewinnt Cher ihre Stärke zurück.
In einem auftrumpfenden Medley ihrer größten Hits rauscht Cher durch ihre ganzen Welttourneen seit 1999. Das publikumswirksame Finale ist eine Mischung der drei Chers mit Songs wie ›Believe‹, einer Reprise von
›Strong Enough‹ und ›You Haven#t Seen the Last of Me‹.
Text: Dan Dwyer (Blickpunkt Musical 01/2019)
dt. von Beate Luszeit