Robin Hood – Für Liebe und Gerechtigkeit

»Robin Hood – Für Liebe und Gerechtigkeit« von Andrea Friedrichs und Hans Holzbecher (Buch), Elke Schlimbach und Grant Stevens (Liedtexte), Martin Doepke (Musik)

MusikMartin Doepke
LiedtexteElke Schlimbach
LiedtexteGrant Stevens
BuchAndrea Friedrichs
BuchHans Holzbecher
Original TitelRobin Hood – Für Liebe und Gerechtigkeit
Weitere TitelRobin Hood – Das Musical
VorlageDie Legende um den gleichnamigen englischen Helden
Uraufführung Am 8. Dezember 2005 Musical Theater Bremen unter Regie von Hans Holzbecher
Robin Hood – Für Liebe und Gerechtigkeit (Bremen 2005)
Verlag Gallissas Theaterverlag und Medienagentur Berlin

Produktionen

Handlung

Nachdem Richard von England auf seinem Rückweg aus dem Heiligen Land gefangen genommen wurde, herrschen sein geistig minderbemittelter Bruder Prinz John und Lady Isabelle über England. Der Sheriff von Nottingham presst den Ärmsten ihren letzten Besitz ab und bereichert sich wie auch das Herrscherpaar. Er hofft auf die Hand von Lady Marian, der Ziehtochter von Richard Löwenherz. Bei einem Fest erscheint Robin von Locksley, der die Kunde bringt, dass ein Lösegeld Richard von England auslösen könnte. Er fordert auf, das Geld zusammenzutragen, aber Lady Isabelle, Prinz John und der Sheriff sind nicht bereit, auf ihre Güter zu verzichten. Robin wird Zeuge, wie sie stattdessen arme Leute wegen Mundraub verurteilen und unbarmherzig Steuern eintreiben. Spontan macht er sich zum Sprecher der Verurteilten. Als Geächteter ohne Besitz verlässt er den Schauplatz und flieht mit den Gesetzlosen in den Sherwood Forrest. Dort leben die Ritter von Sherwood, eine Bande, die durch Diebstahl sich sowie ihre Frauen und Kinder ernährt. Nur widerwillig nehmen diese Robin bei sich auf, der sich in einem Kampf gegen ihren Anführer Little John beweisen muss.
Robin Hood überredet die Gefährten, das Lösegeld für Richard einzutreiben. Dabei wird Lady Marian angehalten und zur Lichtung der Gesetzlosen gebracht. Sie möchte Robin zur Vernunft bringen, glaubt sie doch, dass er nur ein Spiel spielt und das alles nicht ernst meint. Robin jedoch gelingt es, sich durch seine charmante vorlaute Art in ihr Herz zu stehlen. Er glaubt sich schon am Ziel, da verärgert er sie so, dass sie aufbricht. Robin beraubt weiterhin nicht nur die Reichen wegen des Lösegeldes, sondern auch, um den Armen zu geben. Doch der Sheriff setzt die Steuern höher und zwingt die Armen zu hungern oder Robin auszuliefern. Als ihm gelingt, einige der Gesetzlosen festzunehmen, beginnt Robin gemeinsam mit seinen Bauern einen aussichtslosen Kampf gegen die Festung von Nottingham. Er wird gefangengenommen und eingekerkert. Robin hat allen Mut verloren. Während er im Kerker dahinvegetiert, soll Marian gezwungen werden, den Sheriff zu heiraten. Zum Schein stimmt sie zu und gibt vor, Robin zu hassen. Sie besucht ihn im Kerker und spielt ihm eine Waffe zu, mit der er sich befreien und fliehen kann. Es gelingt ihm, mit Hilfe der Freunde die Heirat zu verhindern und den Sheriff zu töten. Als er selbst Marian heiraten will, kehrt Heinrich von England zurück und belohnt den treuen Kämpfer für das Gute mit der Hand seines Mündels.

Musiktitel

Akt 1
PrologErzähler, Chor
Openinginstrumental
Die ÄchtungRobin von Locksley, Sheriff von Nottingham, Lady Isabelle, Prinz John, Höflinge
Sonst schaffst du es nieJess
Die Ritter von SherwoodLittle John, Will Scarlett, Malcolm, Archibald, Patrick
Der Sturm ist nahRobin von Locksley
Schatten der VergangenheitLady Isabelle
Fest im Räuberlagerinstrumental
Frei wie der WindRobin von Locksley, Lady Marian, Little John, Jess, Amelia
Marians GebetLady Marian, Betende in der Burgkapelle
StreitduettLady Marian, Sheriff von Nottingham
Sie kamen mit dem WindAmelia, Frauen
Der Sturm ist nah (Reprise 1)Robin von Locksley, Geächtete
Akt 2
ÜberlebenGefangene
AlleinRobin von Locksley, Lady Marian
AbschaumSheriff von Nottingham
Es ist nie zu spätRobin von Locksley, Lady Marian
Das Ende der LegendeRobin von Locksley, Sheriff von Nottingham, Lady Isabelle, Lady Marian
Salz der ErdeBruder Tuck, Geächtete
Der Sturm ist nah (Reprise 2)Robin von Locksley
Freiheit brennt unter der HautRobin von Locksley, Lady Marian

Kulturhistorischer Hintergrund

Den historischen Hintergrund für das Musical »Robin Hood« bildet die Legende um den gleichnamigen englischen Helden. Es gibt wenige Beweise, dass es den legendären „Rächer der Armen“ je gegeben hat. Der Name Robin Hood trifft oft in Verbindung mit Robin/Robert of Locksley oder Robin/Robert of Huntington auf. Tatsächlich bewiesen ist, dass Robin/Robert of Huntington zur Zeit König Richards I., besser bekannt als Richard Löwenherz, lebte. Er hauste in den Wäldern um Nottingham und soll als Räuber und Gesetzloser und als Kämpfer für Gerechtigkeit bekannt gewesen sein.
Im Jahre 1189 wird Richard Löwenherz zu König Richard I. von England gekrönt. Durch die Krönung und seine französischen und englischen Besitztümer ist er der mächtigste Herrscher Europas nach Barbarossa. Kurz nach seinem Amtsantritt zieht Richard I. an Seiten Philipps II. in den Dritten Kreuzzug (1189-1192), um Jerusalem von den Truppen des Sultans Saladin zu befreien. 1192 bricht Richard I. den erfolglosen Kreuzzug ab und macht sich auf den Rückweg nach England. Leopold V. von Österreich ordnet die Festnahme Richards I. an, da dieser ihn durch wenig diplomatisches Geschick bei der Eroberung von Akkon brüskiert hatte. Eigentlicher Drahtzieher der Entführung Richards I. ist Heinrich IV, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, den Richard I. nicht anerkannte. Am 21. Dezember 1192 nimmt man Richard Löwenherz in der Nähe von Wien fest und führt ihn Leopold V. vor. Später liefert der Herzog Richard an Heinrich IV. aus, der ihn u.a. auf der Festung Trifel in der Pfalz gefangen setzt. Durch eine Lösegeldzahlung , vor allem aber, weil er Heinrich IV. als Kaiser anerkennt und England von ihm als Lehen annimmt, kommt Richard I 1194 aus der Gefangenschaft frei. Richard I. macht sich auf den Rückweg nach England. Dort angekommen, versöhnt er sich in Nottingham mit seinem Bruder Johann und wird erneut zum König gekrönt.

Erzählungen zu Folge soll Richard Löwenherz in Nottingham von den Taten Robin Hoods erfahren haben. Der Legende nach wurde der bäuerliche Robin Hood vom Sheriff von Nottingham um sein Land gebracht und so zum Geächteten, welshalb er sich dann zu einem Leben im Wald entschloss. Dort stahl er Leuten das Geld und sorgte damit für Wohltaten. König Richard I besuchte und begnadigte ihn, weil er seine Treue erkannte. Die Tatsache, dass Richard Löwenherz nur sechs Monate seines Lebens in England verbrachte und auch die Sprache kaum beherrschte, lässt diese Erzählung jedoch wenig wahrscheinlich erscheinen.

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