Satirische schweizer-deutsche Adaption der »West Side Story« von Roman Riklin (Musik, Liedtexte und Buch) und Dominik Flaschka (Buch)
Musik, Liedtexte und Buch | Roman Riklin |
Buch | Dominik Flaschka |
Original Titel | Ost Side Story |
Vorlage | Die »West Side Story« und damit auch das »Romeo und Julia«-Thema |
Uraufführung |
Am 9. Mai 2015
am Theater am Hechtplatz in Zürich (CH) unter Regie von Dominik Flaschka
Ost Side Story (Zürich 2015) |
Produktionen
Handlung
Akt 1
An einem Wochenende reisen aus St. Gallen das nette befreundete Paar Sändy und Willy (Gregor Altenburger) an. Sie wollen nicht nur zum Fußballmatch zwischen ihrem Ostschweizer Heimatclub FC St. Gallen und FC Zürich im Stadion Letzigrund und zur Street Parade, sondern auch Tomy, den gemeinsamen Freund, besuchen. Dieser wanderte vor einem Jahr nach Zürich aus, um sich endlich seinen bis jetzt erfolglosen Traum als Aktionskünstler zu erfüllen. Dafür nimmt der sympathische Vierzigjährige ein überteuertes, enges Kellerloch als Atelier und die Anfeindungen wegen seines bei den Zürichern ungeliebten St. Galler Dialektes in Kauf.
Der feige aber geldgierige Zürcher Noldi, der eine kleine Wurstbraterei in der Langstrasse sein eigen nennt, soll auf Drängen seines zwielichtigen Freundes, Türsteher und Drogendealers Ritschi Partydrogen aus Tigerhoden verstecken. Dabei werden die Gauner von Ritschis angeblicher Halbschwester Märy, in die er verliebt ist, gestört. Die temperamentvolle, im Moment arbeitslose Märy lehnt es energisch ab, in Ritschis Club zu strippen. Stattdessen träumt sie von einem glanzvollen Auftritt in einem Musical und wartet nach einigem Pech mit den Männern auf ihren Traumprinzen. Zu allem Unglück schaut Ritschis Freundin Rosi, eine schlagfertige Politesse, auf ein Bier vorbei.
Im Stadion Letzigrund in Zürich prallen derweil die Fußballfans vom FC Zürich und FC St. Gallen nur durch einen Zaun getrennt aufeinander. Zufällig treffen in diesem Getümmel Märy und Tomy aufeinander und verlieben sich entsprechend – Liebe auf den ersten Blick – ineinander. Beim 1:2 für St. Gallen eskaliert die Stimmung in den Fanblocks, wüste Drohungen folgen. Noldi begehrt Märy und Rosi versucht vergebens, Märy den Exil-St. Galler Tomy auszureden. Verkleidet gelingt es Willy, in Noldis Grill von Rosi Märys Adresse zu erfahren. Die Polizistin sucht nach den versteckten Drogen und wirft nach einem heftigen Streit Ritschi aus ihrer Wohnung, der nun Unterschlupf bei der gutmütigen Märy findet. Die junge Frau wohnt in einem Wohnblock im Lochergut. Dort entdeckt Tomy sie auf dem Balkon sitzend und beide gestehen sich heimlich wie einst Romeo und Julia ihre groβe Liebe.
Um den lästigen Nebenbuhler, Tomy, aus dem Weg zu räumen, schieben nach einem nächtlichen Einbruch Noldi und Ritschi ihm in dessen Atelier die Drogen unter. Auch Tomys Freunde sind von seiner neuen Züricher Geliebten nicht begeistert, hoffen sie doch, ihren Freund zur Heimkehr nach St. Gallen und damit Tomy zurück in die Arme von Sändy zu führen. Zuvor tauchen die St. Galler Touristen ins großstädtische Nachtleben ein und begehren Einlass in den bekannten Klub „Kaufleuten“. Doch hier arbeitet Ritschi als Türsteher und verweigert ihnen den Zugang. Es kommt zum handfesten Streit, der in der nächsten Nacht in Noldis Hinterhof zwischen den Parteien ausgetragen werden soll. Während Märy und Tomy vom Zusammensein träumen, stimmen sich Noldi und Ritschi auf den Kampf gegen die St. Galler ein und Rosi sucht einen neuen Mann.
Akt 2
Bei der Street Parade in Zürich sind die rivalisierenden Gruppen dabei. Heimlich schleicht sich Märy zum Rendezvous in Tomys Atelier. Polizisten stören die Liebenden und finden die versteckte Drogentasche mit einem Hinweis auf Noldis Grill. Zur verabredeten Zeit treffen im Hinterhof der Wurstbraterei die beiden Cliquen zum Kampf aufeinander. Vergebens versucht Tomy, die Seiten zu beschwichtigen. Noldi verletzt Willy mit dem Messer. Als Noldis Mutter Sändy angreift, eilt Tomy herbei und stößt die alte Frau aus Versehen in eine tiefe Baugrube. In der Notaufnahme des Krankenhauses offenbaren Willy und Sändy sich ihre Liebe.
Noldi schwört Rache und bedroht Ritschi mit dem Sturmgewehr. Dieser gesteht seinen Hass auf kitschige Musicals und nutzt eine Drogenrazzia in Noldis Grill zur Flucht. Tomy und Märy wollen mit dem Nachtzug nach Rom fliehen. Rosi hilft Ritschi, der Polizei zu entkommen. Auf dem Hauptbahnhof treffen die Flüchtenden zufällig aufeinander und versöhnen sich endlich. Plötzlich erscheint Noldi und rächt den angeblichen Tod der Mutter mit tödlichen Schüssen auf Tomy.
Text: Martina Friedrich
Musiktitel
Original schweizer-deutsche Songtitel
Akt 1 | ||
01 - Ost Side Story | Bahnhofslady & Alle | |
02 - Puls vo Züri | Zürcher, St. Galler & Bahnhofslüt | |
03a - Shootingstar 1 | Tomy & Bauarbeiter-Reporter | |
03b - Shootingstar 2 | Sändy, Willy, Tomy & Bauarbeiter-Reporter | |
04 - Frag nöd | Märy | |
05a - Heiss | Noldi & Würste | |
06a - Ole-Ole / Es git defür kein Wort | Alle & (ohne Rosi) & Fußballfans / Tomy, Märy & Fußballfans & Sportreporter | |
09 - Oh Märy, oh Tomy | Märy und Tomy & Cast | |
13a - S’Lebe chönnt so schö si | Rosi, Willy & Lesben | |
14 - Partystadt | Alle | |
15a - Morn Nacht | Alle & Kaufleuten-Warteschlange-Partylüt | |
15b - Ost Side Story (Reprise) | Bahnhofslady & alle | |
Akt 2 | ||
16a - Partystadt (Reprise) / Streetparade | Bahnhofslady, alle (ohne Tomy) & Partylüt | |
16b - Puls vo Züri Tomy (Reprise) | Tomy | |
17 - Zuckerschnegg | Märy, Tomy, Bäckermeister & Bäckerlehrlinge | |
18a - Hände hoch | Komissar, Polizisten, Tomy, Willy & Sändy | |
20 - Mami | Noldi | |
21a - Jö, Willy, jö | Willy & Sändy | |
22 - Niemals (ich hasse Musicals) | Ritschi & "schwule" Tänzer | |
24a - Irgendwenn | Märy, Tomy & Fussball-Gospelchor (neu inkl. Sz) | |
25b - Oh Ritschi, Oh Rosi | Rosi & Ritschi | |
25c - Niemals (Reprise) / Ertrinken | Ritschi | |
26b - Happy End | Alle & Bahnhofslüt | |
26c - Oh, Märy, oh, Tomy (Reprise) | Märy & Tomy | |
27 - Ost Side Story (Schlussreprise) | Bahnhofslady |