»Jerry Springer – The Opera« von Stewart Lee (Buch) und Richard Thomas (Musik und Buch)
Musik & Buch | Richard Thomas |
Buch | Stewart Lee |
Original Titel | Jerry Springer – The Opera |
Vorlage | Die Talkshow »Jerry Springer« |
Uraufführung | Am 29. April 2003 in konzertanter Form am National Theatre's Lyttelton Theatre in London (UK) |
West-End-Premiere | Am 10. November 2003 am Cambridge Theatre in London (UK) unter Regie von Stewart Lee |
Amerikanische Erstaufführung | Am 19. August 2007 im Bailiwick Chicago, Illinois (USA) |
Handlung
Die Show wird eröffnet durch Springers Warm-Up Man. Nachdem er die Publikumserwartung auf Ehekrach und physische Gewalt genug angeheizt hat, ergießt sich das Treibgut der Talkshow-Gäste auf die Bühne.
Der dümmliche, bisexuelle Schürzenjäger Dwight gesteht seiner Freundin Peaches, dass er sie nicht nur mit ihrer besten Freundin aus der Grundschulzeit betrügt, sondern auch noch mit dem transsexuellen Tremont. Als nächstes gesteht der mit Windeln ausgestattete, koprophile (sexueller Lustgewinn bspw. durch »Natursekt« oder Kot, Anm. d. Red.) Montel seiner Durchschnitts-Ehefrau Andrea, dass seine demselben Fetisch verfallene Seelenverwandte Baby Jane es ebenfalls liebt, gezüchtigt zu werden. Shawntel, eine übergewichtige und sexuell frustrierte Hausfrau, die davon träumt, eine Pole-Tänzerin zu werden, rächt sich an ihrem nur spärlich ausgestatteten Ehemann, indem sie ihn als Mitglied des Ku-Klux-Klan outet.
Akt zwei, drei und vier nach der Pause gehen nahtlos ineinander über: Springer verschlägt es darin vom Fegefeuer in die Hölle, wo er von den Seelen ehemaliger Talkshow-Gäste heimgesucht wird, deren Leben durch den Ruhm, den sie durch den Auftritt bei ihm erlangten, ruiniert wurden. Ein schmieriger, ambisexueller Satan zwingt Springer, seine Talkshow in der Unterwelt nachzuspielen. Als Jesus als Gast erscheint, kommt es zu einer hitzigen Debatte zwischen Himmel und Hölle, die weiter ausufert, als Maria, die Gottesmutter, und Adam und Eva sich dazu gesellen. Zu guter Letzt findet sich Gott ein. Springer tut Buße, so ehrlich er eben kann, und eine leise Hoffnung auf mehr Humanität keimt auf. (Wirklich??)
Text: Dan Dwyer (dt.: Nina Schneider)