Hamilton

Biographisches Musical von Lin-Manuel Miranda (»In the Heights«) über eine Schlüsselfigur der amerikanischen Revolution

Musik, Songtexte und BuchLin-Manuel Miranda
Original TitelHamilton
VorlageRon Chernows 2004 erschienene 800-seitige Biographie über Alexander Hamilton (1755 - 1804)
Uraufführung Am 17. Februar 2015 am Public Theatre in New York (USA) unter Regie von Thomas Kail
Britische Erstaufführung Am 22. Dezember 2017 im Victoria Palace Theatre London (UK) unter Regie von Thomas Kail
Deutschsprachige Erstaufführung & Deutsche Erstaufführung Am 6. Oktober 2022 im Operettenhaus Hamburg unter Regie von Thomas Kail
Hamilton (Hamburg 2022)
Deutsche ÜbersetzungKevin Schroeder
Deutsche ÜbersetzungSera Finale

Produktionen

Handlung

Akt 1
Aaron Burr stellt eingangs die Frage, wie ein Waisenkind und Immigrant aus West Indien (Karibik) zum Held und Lehrer werden konnte. Die Freunde Marquis de Lafayette, John Laurens und Hercules Mulligan beteuern ihre Solidarität und Freundschaft mit Alexander Hamilton.
Elisa Schuyler, seine Ehefrau erzählt von seiner Kindheit, wie der Vater Frau und Kind verließ, wie die Mutter starb, als er 12 war. Der Cousin, zu dem er kam, Selbstmord beging und er lernte, sich durchzubeißen. Er las jedes Buch, was er in die Hände bekam und wurde zum Schreiber.
Als ein Hurrikan seine Heimatstadt zerstörte, sammelten die Bürger und schickten ihn nach New York. Er reiste in der Hoffnung, in New York ein neues Leben beginnen zu können – ein Einwanderer von vielen.
1776 trifft er zuerst auf Aaron Burr und wird dessen revolutionären Freunden vorgestellt. Mit seiner Redekunst beeindruckt er sie. Er erzählt von seinem Wunsch, sein Leben für eine gute Sache einzusetzen und das ist für ihn die Revolution. John Laurens erzählt von seinem Wunsch, eine rein schwarze Armee aufzustellen. Hamilton wird während des Krieges der Sekretär, die rechte Hand von General George Washington.

Auf einem Winter Ball lernt er zuerst Angelica und dann ihre Schwester Elizabeth Schuyler kennen. Angelica weiß, dass sie einen reichen Mann heiraten muss, Hamilton, der sie fasziniert, hat jedoch keinen Cent. Als sie dann auch noch sieht, dass Eliza hingerissen ist von dem Mann, der sagt, er sei nie zufrieden mit dem Erreichten, steht sie erst recht zurück. Eliza und Hamilton schreiben sich ellenlange Briefe, mit denen Elizas Liebe für Hamilton wächst, bevor sie heiraten. Burr ist eifersüchtig auf den schnellen Aufstieg des Einwanderers, der nun auch noch ein Mitglied der New Yorker Gesellschaft wird.

An der Front sekundiert Hamilton bei einem Duell von Laurens mit General Charles Lee, was Washington missfällt. Hamilton bittet um ein Kommando, aber Washington will ihn, in dem er so etwas wie einen Sohn sieht, vor sich selbst schützen und schickt ihn zu Eliza nach Hause. Eliza ist zufrieden, wenn ihr Mann am Ende des Tages heil heim kommt. Hamilton jedoch will etwas für sie sein. Lieber will er als Soldat sterben, als nichts zu haben und nichts zu sein. Er sucht Herausforderungen, denen er sich stellen kann.

Als Lafayette darauf besteht, dass sie nur vollständig seien mit Hamilton, holt Washington ihn für den Kampf von Yorktown zurück und gibt ihm ein Kommando – schweren Herzens. Er erklärt ihm, dass er wisse, dass Großes in ihm schlummere, warnt ihn aber davor, dass die Geschichte auf ihn schaut. Die Kolonie Amerika siegt im Krieg gegen England und erringt die Unabhängigkeit. Doch King George warnt Amerika vor der neuen Freiheit: Es sei jetzt auf sich allein gestellt.

Nach dem Krieg wird Aaron Burr Vater einer kleinen Tochter Theodosia, die er anbetet, und Hamilton ist von dem unschuldigen Strahlen seines Sohnes Philip hingerissen. Die Väter wollen für ihre Kinder da sein. Gerade weil für sie niemand da war. Das verbindet Burr und Hamilton.
Mitten im Vaterglück erfährt Hamilton, dass Laurens als Anführer einer schwarzen Armee in South Carolina gestorben ist und mit ihm der Traum von einer »Befreiungsarmee«, wollte er doch die Sklaven als US-Soldaten in die Freiheit führen.

Hamilton kehrt nach New York zurück und arbeitet verbissen an seinem Jurastudium und einer Karriere als Anwalt. 1787 wird er in die Verfassungsgebende Versammlung berufen. Er will Burr für den amerikanischen Konvent gewinnen, aber dieser bleibt undurchsichtig. Daher verpflichtet er James Madison und John Jay für »The Federalist Papers«. Der neu gewählte Präsident Washington bestimmt Hamilton zum Finanzminister. Eliza erkennt, dass Hamilton wirklich nie zufrieden ist, während Angelica den reichen John Adams heiratet und mit ihm nach London geht.

Akt 2
Burr glaubt, dass Hamiltons Aufstieg mit der Rückkehr von Thomas Jefferson aus Paris, wo er bis zum Beginn der Französischen Revolution 1789 mit Lafayette an der Unabhängigkeitserklärung gearbeitet hat, ein Ende haben wird. Jefferson war zuvor Minister unter Washington und stammt wie dieser aus Virginia. Nach seiner Rückkehr debattieren Jefferson und Hamilton über die Vorteile von Hamiltons Finanzplan. Jefferson nimmt den Einwanderer nicht für voll, der für ihn im Kabinett nichts zu suchen hat. Sie geraten sich in die Haare. Washington verlangt von Hamilton, einen Kompromiss auszuarbeiten, um den Kongress zu gewinnen. Zuhause angekommen, schreibt er Angelica und bittet sie um Rat, während seine Frau den neunjährigen Philip im Klavierspielen unterrichtet. Als Angelica nach Amerika kommt, um ihre Schwester und Hamilton zu sehen, hat er nur den Kongress im Kopf. Er ist nicht bereit, eine Pause zu machen.

In seinem Büro erscheint Maria Reynolds, die erzählt, ihr Mann misshandele sie und sie bittet den ehrwürdigen Mann um Hilfe. Hamilton begleitet sie nach Hause und fühlt sich von ihr sexuell angezogen. Obwohl er weiß, dass es falsch ist, beginnt er ein Verhältnis mit der Frau. Als Reynolds Wind davon bekommt, beschuldigt Hamilton Maria des Verrats. Trotzdem führt er die Affäre weiter, bis Reynolds ihn zur Rede stellt. Hamilton kauft sich mit Geld frei, damit Eliza nichts erfährt.

Währenddessen stellt sich Washington im Kabinett auf Hamiltons Position des Kompromisses: Er unterstützt ihn darin, dass der Regierungssitz nicht New York, sondern in Washington D.C. sein und Amerika in der Französischen Revolution neutral bleiben sollte. Jefferson ist der Meinung, dass Hamilton ohne Washington nichts wäre. Er und Madison suchen nach einem Ansatzpunkt, um ihn zu stürzen und verfolgen die Geldbewegungen. Burr schließt sich ihnen an und hofft, durch sie einen Vorteil zu erlangen.

Unvermittelt tritt Washington vom Präsidentenamt zurück, er sieht eine neue Generation an der Spitze der Nation. Jefferson kandidiert, doch Angelicas Ehemann John Adams wird berufen, der in eine heftige Auseinandersetzung mit Hamilton gerät, den er als Emporkömmling niedermacht. King George ist der Meinung, dass keiner so groß wie Washington sein könne und Adams einen Abstieg für das Land bedeutete.

Die Feinde haben den Geldfluss zu Reynolds verfolgt und stellen Hamilton zur Rede. Dieser streitet die Affäre nicht ab, erklärt aber auch, dass Reynolds Geld dafür bekommt. Das ist nicht illegal, aber wie Burr warnt, wachsen die Gerüchte. Hamilton wählt den Schritt nach vorne und veröffentlicht das »Reynolds Pamphlet«, um keinen Angriffspunkt mehr darzustellen. Er hat nicht daran gedacht, wie sehr dies seine Frau verletzt und die gesamte Familie betrifft. Adams verliert das Präsidentenamt und Eliza verbrennt alle Briefe, die ihr bisher so viel bedeutet hatten, als sie noch glaubte, er sei ihr treu. Philipp, der auf das Kings College geht, will sich wegen einer Verunglimpfung seines Vaters duellieren. Hamilton rät ihm dazu, Leben zu retten und im entscheidenden Moment in die Luft zu schießen. Das kostet die Eltern ihren Sohn. Der Schmerz über das Unvorstellbare bringt die beiden Eheleute wieder zusammen. Eliza verzeiht Hamilton, der sich wünscht, sein Leben für den Sohn geben zu können. Er findet Ruhe bei Eliza und zieht mit ihr in einen anderen Stadtteil New Yorks.

1800 hofft Burrs darauf, dass Jefferson ihn als Wahlkampfleiter für seine Kanditatur des Präsidentenamts bestimmt. Doch Madison gibt ihm den Rat, Hamilton auf ihre Seite zu ziehen. Jefferson spricht Hamilton an, ob er ihn bei seiner Kandidatur unterstützt. Dieser hat sich inzwischen mit der Ruhe arrangiert – steht aber schnell wieder für die Promotion von Jefferson auf der Bühne. Burr zu unterstützen lehnt er ab, da dieser keine Grundsätze habe und nur für sich kämpfe. Voller Zorn und Rachegedanken verlangt Aaron Burr von Hamilton Satisfaktion, doch zunächst kommt es zu einem bösartig eloquenten Briefwechsel zwischen beiden.
Eines Abends bittet Eliza Hamilton mit ihr ins Bett zu kommen, doch er müsse noch mal kurz fortgehen, sei aber gleich zurück. Er erklärt ihr seine Liebe, bevor er geht, um sich mit Burr zu duellieren … Nach einem ersten Schusswechsel bringt Hamilton einen Toast auf die Freiheit aus und schießt in die Luft, aber Burr in seiner Verblendung erschießt ihn. Er geht in die Geschichte als Mörder von Hamilton ein, weil er nicht sehen wollte, dass die Welt groß genug für sie beide gewesen wäre.
Jefferson lobt wider Willen Hamiltons Finanzsystem. Er hätte versucht, es besser zu machen, sei aber gescheitert.

Doch diejenige, die seine Erinnerung wach hält, seine Geschichte erzählt und auch die Washingtons, ist Eliza Schuyler. Sie interviewte jeden Soldaten, der mit ihrem Mann gekämpft hat, und gründete das erste Waisenhaus in New York.

 

Musiktitel

Deutsche Fassung von Kevin Schroeder und Sera Finale (2022)

Akt 1
Alexander Hamilton
Aaron Burr, Sir
Ein Schuss
Heute Nacht
Die Schuyler Schwestern
Der widerlegte Farmer
Schon bald
Eine rechte Hand
Ein Winterball
Hilflos
Zufrieden
Heute Nacht (Reprise)
Warte noch
Halte durch
10 Duell-Gebote
Wir reden drinn´n
Das wär mir genug
See und Land
Die Geschichte wird dabei Zeuge sein
Yorktown
Und was jetzt?
Oh, Theodosia
Non-Stop
Akt 2
Was hab' ich verpasst?
Kabinett Battle #1
Nimm die Zeit
Sag nein dazu
In diesem Zimmer
Schuyler besiegt
Kabinett Battle #2
Mit Washington Hand in Hand
Ein letztes Mal
Kenn´ ich den?
John Adams Präsidentschaft
Die Wahrheit
Hurricane
Das Reynolds Pamphlet
Brenn'
Hau' uns alle um
Halte Durch (Reprise)
Es ist ruhiger Uptown
Die Wahl von 1800
Euer treuster Diener
Beste Frau, bester Gattin
Die Welt war groß genug
Wer lebt, wer stirbt, wer schreibt Geschichte

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