Musical von Carsten Braun (Musik) und Intendant Peter Nüesch (Text)
Musik | Carsten Braun |
Buch und Liedtexte | Peter Nüesch |
Original Titel | Genoveva |
Vorlage | Legende der Genovevaburg aus dem 13. bzw. schriftlich 14. Jahrhundert aus dem Kloster Maria Laach |
Uraufführung |
Am 13. Juni 2015
auf der Bühne im Burghof der Genovevaburg bei den Burgfestspielen Mayen unter Regie von Peter Nüesch
Genoveva (Mayen 2015) |
Produktionen
Artikel in blickpunkt musical
Handlung
Genoveva, Tochter des Herzoges von Brabant, hat ihrem geliebten Siegfried das Ja-Wort gegeben. Doch auch Richter Golo, dem Siegfried vertraut, hat sich in die junge Frau verliebt. Als Siegfried in den Krieg ziehen muss, bittet er seinen treuen Ritter und Freund Golo, seine geliebte Frau Genoveva zu beschützen. Er ahnt nichts von den Gefühlen seines Gefährten. Auch Genoveva schätzt Golo als Freund und Beschützer, seine romantischen Gefühle erwidert sie nicht, denn ihr Herz gehört Siegfried allein.
Golo, trunken vor Liebe zu seiner schönen Herrin, lässt sich auf einen hinterhältigen Handel mit der Magd Mathilda ein, die ihm einredet, Genoveva habe ein Verhältnis mit Drago dem Hofnarren. Golo, rasend vor Eifersucht und verschmähter Liebe tötet Drago und bezichtigt Genoveva der Untreue. Als Siegfried von seinem Feldzug zurückkehrt, berichtet Golo ihm von der vermeintlichen Untreue Genovevas. Siegfried, tief getroffen und eifersüchtig, verurteilt Genoveva zum Tode. Zwei Diener sollen die junge Frau töten. Was der tobende Pfalzgraf nicht weiß, ist, dass Genoveva ein Kind unter dem Herzen trägt.
Doch die beiden Bediensteten haben Mitleid. Sie beschließen, die junge Frau nicht zu töten, setzen sie jedoch im Wald aus und überlassen sie ihrem Schicksal. Verlassen und allein überlebt Genoveva in der Wildnis und bringt Siegfrieds Kind, einen Jungen, zur Welt. Hilfe erfährt sie wundersamer Weise von einer weißen Hirschkuh, die den Jungen säugt und Genoveva beschützt. Eines Tages erreicht eine Jagdgesellschaft, angeführt von Pfalzgraf Siegfried, den Wald. Sie verfolgen die sagenumwobene weiße Hirschkuh. Durch Zufall entdecken sie dabei die totgeglaubte, ausgestoßene Genoveva mit ihrem Kind.
Als Siegfried das Gesicht des Knaben erblickt, erkennt er darin sofort seinen tragischen Fehler. Golo, den am Verbrechen Schuldigen wollen die Jäger noch an Ort und Stelle töten, doch Siegfried sinnt auf grausame Rache. Golo soll an Armen und Beinen gefesselt an vier Ochsen gebunden werden, die dann ihrem freien Willen überlassen werden sollen.
Genoveva will den Ort ihrer Verbannung erst verlassen, nachdem sie Siegfried das heilige Versprechen abgenommen hat, an dieser Stelle zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria eine Kirche errichten zu lassen. Siegfried verspricht, die Frauenkirche zu bauen, und so kehrt die glücklich vereinte Familie nach Hause zurück.
Quelle: Programmheft
Musiktitel
Akt 1 | ||
Es war einmal | Katharina | |
Hochzeitslied | Ensemble | |
Zuviel Feuer | Narr Drago | |
Abschied Siegfried, Genoveva | Siegfried und Genoveva | |
Heute Nacht wird es passieren | Narr Drago | |
Einmal Gräfin sein | Diener | |
Lass mich dein Freund sein | Genoveva und Golo | |
Du verbrennst dir die Finger | Katharina | |
Ist der Kater aus dem Haus | Narr Drago | |
Was kann ich dafür | Golo | |
Ich brauch nicht deine Liebe | Mathilda | |
Akt 2 | ||
Wo ist er? | Golo | |
Allein | Genoveva | |
Wie lange noch | Genoveva und Schmerzensreich | |
Die richtigen Herren | Schnupf, Pfau und Stallmeister | |
Ich seh mich in einem Spiegel | Siegfried und Genoveva | |
All die Narren dieser Welt | Narr Drago (Geist) | |
EIn Bild von dir | Siegfried | |
Ich bin alles für dich | Genoveva und Siegfried |
Kulturhistorischer Hintergrund
Genoveva soll um 730 auf die Welt gekommen und um 750 gestorben sein. Als ihr Mann in den Krieg gezogen war (historisch gesehen wäre das mit König Karl Martell gewesen), umschwärmte sie der Stadthalter Golo. Die Gräfin blieb ihrem Ehemann jedoch treu. Wütend beschuldigte Golo sie des Ehebruchs mit einem Koch und verurteilte sie zum Tod. Der Henker verschonte jedoch die junge Frau. In einer Höhle im Wald gebar sie ihren Sohn, der von einer weißen Hirschkuh genährt wurde, während die Muttergottes Maria für sie sorgte. Sechs Jahre später wurde sie von Siegfried im Wald entdeckt. Er ließ Golo mit Händen und Füßen an vier Ochsen spannen, die ihn zerrissen. Auf Genovevas Wunsch ließ er zu Ehren Marias eine Kirche errichten.
Text: Christian Spielmann