Musical über das Erwachsenwerden von Jeanine Tesori (Musik) und Lisa Kron (Buch und Liedtexte)
Musik | Jeanine Tesori |
Buch & Liedtexte | Lisa Kron |
Original Titel | Fun Home |
Vorlage | Alison Bechdels grafische Autobiographie »Fun Home – eine Familie von Gezeichneten« (2006) |
Uraufführung | Am 22. Oktober 2013 am The Public Theater am Off-Broadway, New York unter Regie von Sam Gold |
Broadway-Premiere | Am 19. April 2015 am Circle in the Square Theatre in New York unter Regie von Sam Gold |
Europäische Erstaufführung | Am 18. Juni 2018 am Young Vic in London als britische Erstaufführung unter Regie von Sam Gold |
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Handlung
Alisons Kindheit spielt sich in dem sogenannten »Fun Home« in einer Kleinstadt in Pennsylvania ab. Mit ihren Brüdern wächst sie in einem Familienhaus auf, das sehr vom Vater geprägt ist. Er ist leidenschaftlicher Sammler von antiken Gegenständen und Restaurator, sodass die gesamte Einrichtung des Hauses ein Kunstwerk ist: Tapeten, Lampen, Teppiche … Doch das ist nur ein Teil des Hauses: Einen anderen Teil bildet ein Schauraum mit Särgen, denn der Vater ist Leichenbestatter. Die Kinder nutzen ihn häufig als Spielplatz, was der Vater gar nicht gerne sieht. Aber sie lassen sich ihren Spaß nicht nehmen.
Der Vater macht Alison früh klar, dass es besser ist nicht aufzufallen, deshalb trägt man auch ein niedliches Kleid und Lackschuhe zum Kindergeburtstag, auch wenn man das hasst. Alison erkennt auf dem College, dass sie sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt. Ihr Vater hat ihr ein Buch der französischen Literatin Colette geschenkt, die auch Beziehungen zu Frauen hatte. Ihre Freundin Joan weist sie daraufhin, dass offenbar ihr Vater nichts gegen eine gleichgeschlechtliche Beziehung hat. Als Alison ihre Freundin mitbringt und ihre Beziehung outet, ist die Mutter nicht glücklich, aber der Vater sagt gar nichts dazu. Später erfährt Alison von der Mutter, dass ihr Vater selbst homoerotische Neigungen hat, die ihn seine Stelle als Literaturdozent gekostet haben und sogar einen Aufenhalt in der Psychatrie einbrachten. Vor den Kindern wurde dies vertuscht. Vergeblich hofft sie, dass er Verständnis hat und über seine eigenen Gefühle spricht, aber dieser kann nicht darüber reden. Während er innerlich zugrunde geht, verlässt er immer öfter die Familie und renoviert leere Häuser.
Text in Anlehnung an Sabine Schereck