Spring Awakening / Frühlings Erwachen

Rock-Musical nach dem Drama von Frank Wedekind

MusikDuncan Sheik
Buch & LiedtexteSteven Sater
Original TitelSpring Awakening
Deutscher TitelFrühlings Erwachen
Weitere TitelВесеннее пробуждение (Russisch)
Przebudzenie wiosny (Polnisch)
L'Éveil du printemps (Französisch)
春のめざめ (Japanisch)
VorlageDrama »Frühlingserwachen« von Frank Wedekind
Uraufführung Am 15. Juni 2006 als Off-Broadway-Produktion durch die Atlantic Theater Company im Linda Gross Theater New York (USA) unter Regie von Michael Mayer
Broadway-Premiere Am 10. Dezember 2006 im Eugene O'Neill Theatre New York (USA) unter Regie von Michael Mayer
Europäische Erstaufführung Am 30. August 2008 an der Wermland Opera in Karlstad (S)
West-End-Premiere Am 23. Januar 2009 am Lyric Theatre London (UK) unter Regie von Michael Mayer
Deutschsprachige Erstaufführung & Österreichische Erstaufführung Am 21. März 2009 im Ronacher Wien (AT) unter Regie von Michael Mayer und Martin Timmy Haberger
Frühlings Erwachen (Wien 2009)
Deutsche Erstaufführung Am 12. November 2010 in englischer Sprache am The English Theatre Frankfurt unter Regie von Ryan McBryde
Spring Awakening (Frankfurt 2010)
Deutsche ÜbersetzungNina Schneider
Deutsche Übersetzung (Dialoge)Julia Sengstschmid
Deutsche Übersetzung (Liedtexte)Nina Jäger
Verlag Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH

Produktionen

Handlung

‚Frühlings Erwachen‘ erzählt von einer Gruppe heranwachsender Jungen und Mädchen, die im späten 19. Jahrhundert in Deutschland zur Schule gehen. Die Jugendlichen wissen nicht, mit der neue erwachenden Sexualität und den fremden Gefühlen für einander umzugehen. Keiner hat sie aufgeklärt. Wendla Bergmann erfährt von ihrer Mutter noch nicht einmal, wo Kinder herkommen. Die Mutter sagt ihr nur, dass eine Frau ihren Mann sehr lieben müsse, damit sie Kinder bekommen. Wendla und die anderen unaufgeklärten Mädchen in der Stadt leiden an diesem Wissensmangel. Sie fragen sich, was die Veränderungen ihres Körpers bedeuten und was eigentlich beim ersten Mal geschieht. Den Jungen geht es nicht anders. Doch der Primaner Moritz Stiefel hat noch weitere Sorgen. Jede Lateinstunde ist ihm ein Gräuel und er fürchtet, dass er die Reifeprüfung nicht schafft. Sein bester Freund ist der unangepasste intelligente Melchior Gabor, der sein Ansehen bei Schülern und Lehrern benutzt, um Moritz zu verteidigen. Doch der Lateinlehrer lässt sich auch von ihm nichts sagen, sondern verprügelt Melchior stattdessen mit dem Rohrstock.

Der junge Rebell empfindet nichts als Verachtung angesichts der Engstirnigkeit von Lehrern und Gesellschaft. Er würde gerne so viel ändern. Melchior gibt sich auch nicht zufrieden mit den Tabus der Erwachsenen. Er hat sich Bücher besorgt, aus denen er wenigstens einiges über Sexualität erfahren hat und so seine Unwissenheit bekämpft. Deshalb erkennt er sogleich, dass der Traum, der Moritz so erschreckt, erotischer Natur ist. „Solche Träume sind in unserem Alter ganz normal“, versucht er ihm vergeblich zu erklären. Moritz ist das alles nur wahnsinnig peinlich; darüber reden will er schon gar nicht. Auf seinen Wunsch schreibt Melchior ihm deshalb eine detaillierte Abhandlung. Doch das, was Moritz aus den Aufzeichnungen des Mitschülers erfährt, ängstigt ihn. Noch viel mehr Angst aber hat er vor den Schulnoten und wirft deshalb in einem günstigen Moment einen verbotenen Blick in die Prüfungsunterlagen. Erleichtert berichtet er den Freunden, dass er bestanden hat. Doch Lehrer und Schulleiter haben schon anders entschieden und lassen den schlechtesten Schüler der Klasse durchs Examen fallen. In seiner Verzweiflung bittet der Junge, den einzigen Vertrauten in der Erwachsenenwelt um Geld für eine Flucht nach Amerika – Melchiors Mutter. Als sie ihn stattdessen nur beruhigt und verspricht, auf seinen Vater einzuwirken, nicht so streng mit Moritz ins Gericht zu gehen, verliert er alle Hoffnung. Der strenge Vater verachtet den Sohn für sein Schulversagen und wirft ihn aus dem Haus. Moritz weiß nicht, warum er noch leben soll, wo ihn keiner mehr liebt, und erschießt sich.

Melchior dagegen erlebt das Wunder der ersten Liebe. Zuerst wissen Wendla und er nicht mit ihren Gefühlen umzugehen. Sie sprechen nur darüber, was passieren würde, wenn sie dem Begehren füreinander nachgeben. Doch bei einem erneuten Treffen gestehen sie sich ihre Liebe und schlafen schließlich miteinander. Alles, was man tut, hat bekanntlich Folgen. Zuerst finden Moritz‘ Eltern Melchiors Aufzeichnungen und geben ihm die Schuld an dem Selbstmord ihres Sohnes, dann ist Wendla auch noch schwanger. Das arme Mädchen kann gar nicht verstehen, wie das geschehen konnte. Ihre Mutter muss sie belogen haben. Naiv zeigt sie Moritz‘ Liebesbrief und sieht hoffnungsvoll in die Zukunft mit ihm und dem Kind. Konfrontiert mit beiden Anklagen gegen ihren Sohn, schicken die Gabors Melchior in eine Besserungsanstalt, ohne ihm zu sagen, dass Wendla schwanger ist. Als er dennoch durch einen Brief davon erfährt, flüchtet er aus der Schule und bittet Wendla um ein heimliches Treffen auf dem Friedhof. Doch Wendla kommt nicht, stattdessen stolpert Melchior neben dem Grab von Moritz über eine frische Grabstätte. Wendla hat die Abtreibung einer „Engelmacherin“ nicht überlebt. Melchior ist verzweifelt und will sich umbringen. Da erheben sich Moritz‘ und Wendlas Geister aus ihren Gräbern und geben ihm Kraft weiterzuleben. Er verspricht, die Erinnerung an das Vergangene nie zu vergessen.

Historie

  • Grundlage: Frank Wedekinds gesellschaftskritisches Drama ‚Frühlings Erwachen‘ aus dem Jahre 1891, inspiriert von eigenen Erlebnissen und denen der Mitschüler
  • 20. November 1906: Uraufführung des Theaterstücks an den Berliner Kammerspielen unter Regie von Max Reinhardt
  • Workshops und erneute Überarbeitungen gingen der Uraufführung des Musicals ‚Spring Awakening‘ voraus: Musik Duncan Sheik, Buch und Liedtexte Steven Sater
  • 15. Juni 2006: Uraufführung des Musicals am Off-Broadway in der Atlantic Theatre Company (USA) unter Regie von Michael Mayer
  • 10. November 2006: Broadway-Premiere im Richard O’Neill Theatre, New York (USA)
  • Das Musical gewann acht Tonys, darunter „Best Musical“, „Best Book“, „Best Direction“; vier ‚Drama Desc Awards‘, darunter „Best Outstanding Musical“
  • 12. Dezember 2006: Original Cast-Album, das den Grammy Award gewann
  • 15. August 2008: Premiere der Tour durch Nordamerika im Balboa Theatre in San Diego, Californien (USA), mit Vorstellungen in Toronto (CDN)
  • 2008: Grammy für „Bestes Musical Show Album“
  • 30. August 2008: Europäische Erstaufführung an der Wermlandsopera in Karlastad (S)
  • 23. Januar 2009: Westend-Premiere im Lyric Theatre in London (UK)
  • 7. Februar 2009: Ungarische Erstaufführung und eigene Inszenierung am Budapester Operettenhaus und Musical Theater
  • 21. März 2009: Deutschsprachige Erstaufführung im Ronacher Theater, Wien (A) unter der Regie von Michael Mayer / Martin Timmy Haberger mit Rasmus Borkowski als ‚Melchior‘ und Hanna Kastner als ‚Wendla‘
  • 12. November 2010: Deutsche Erstaufführung in englischer Sprache im English Theatre in Frankfurt am Main unter Regie von Ryan McBride
  • 29. Juni 2011: Premiere am Deutschen Theater München unter der Regie von Matthias Davids als Abschlussprojekt der Bayerischen Theaterakademie August Everding
  • 25. Mai 2012: Open-Air Premiere bei den Wetzlarer Festspielen im Rosengärtchen unter Regie von Martin Schmidt & Julian Goletzka als Projekt der Musicalgruppe Goetheschule Wetzlar

Musiktitel

AKT 1 AKT 2
MAMA
(Wendla)
DIE SCHULD
(Wendla, Melchior, Boys, Grils)
MAMA Reprise
(Wendla, Girls)
WER STEHT AUF TRAURIG
(Moritz)
WAS MAN LEHRT
(Melchior)
DAS LIED DES WINDES
(Ilse)
SO’N VERFICKTES LEBEN
(Melchior, Moritz, Boys)
WER STEHT AUF TRAURIG/DAS LIED DES WINDES
(Ilse und Moritz)
MEINE SUCHT
(Girls, Boys)
NIE GESCHEHN
(Melchior, Boys, Girls)
SPÜR MICH
(Girls, Boys)
VÖLLIG IM ARSCH
(Melchior und alle außer Moritz)
DEINE SEHNSUCHT
(Wendla und Melchior)
DEINE SEHNSUCHT Reprise 2
(Hänschen, Ernst, Boys, Girls)
WAS NUR DIE DUNKELHEIT WEISS
(Ilse, Martha, Girls)
UNTERMALUNGSMUSIK MELCHIORS BRIEF
(instrumental)
EINE SEHNSUCHT Reprise
(Wendla und Melchior)
HÖR NUR HIN
(Wendla)
ICH WART NICHT MEHR LANG
(Moritz, Boys)
UNTERMALUNGSMUSIK WENDLAS BRIEF
(instrumental)
DIE TIEFBLAUE NACHT
(Melchior, Boys)
UNTERMALUNGSMUSIK DER ENGELMACHER
(instrumental)
ICH VERTRAU
(Boys, Girls)
UNTERMALUNGSMUSIK MELCHIORS FLUCHT
(instrumental)
UNTERMALUNGSMUSIK KURZ VOR MITTERNACHT
(instrumental)
WAS EINST WAR
(Moritz, Wendla und Melchior)
DAS LIED VOM NEUEN SOMMER
(Ilse und Ensemble)

    Fehler melden

    Fehlerbeschreibung

    Bitte geben Sie wenn möglich einen Link mit einer Quelle für die korrekte Information an

    Quelle / Beleg

    Bitte geben Sie – wenn möglich – einen Link mit einer Quelle oder einem Beleg für die korrekte Information an

    Ihr Name

    Ihre E-Mail-Adresse

    Für Rückfragen – Sie erhalten keine Werbung

    Bitte geben Sie den Text aus dem Bild ein

    captcha