Ernest Shackleton Loves Me

»Ernest Shackleton Loves Me« von Joe DiPietro (Buch), Val Vigoda (Liedtexte) und Brendan Milburn (Musik)

MusikBrendan Milburn
LiedtexteVal Vigoda
BuchJoe DiPietro
Original TitelErnest Shackleton Loves Me
Tryout Am 3. Mai 2014 als Co-Produktion von Balagan Theatre, ACT Theatre und Seattle Repertory Theatre, Seattle, Washington (USA)
Broadway-Premiere Am 7. Mai 2017 als Off-Broadway-Produktion am Second Stage's Tony Kiser Theatre New York (USA) unter Regie von Lisa Peterson

Handlung

Kat ist alleinerziehende Mutter und Komponistin von Klanginstallationen und von eher wenig kommerzieller Musik und lebt in einem Studio-Apartment in Brooklyn. Geschäftlich ist sie alles andere als erfolgreich, denn gerade hat sie den Auftrag für die Musik eines Computerspiels verloren. Und auch privat ist es schwierig, denn die Partnersuche läuft eher erfolglos, noch dazu ist der Vater ihres Kindes nicht bereit, sie finanziell zu unterstützen. Um wenigstens in Sachen Beziehung einen letzten verzweifelten Versuch zu wagen, stellt Kat ein Video für »cupids-leftovers.com« (dt.: amors-reste.com) ein, auf das prompt ein Anruf erfolgt. Zu ihrer Überraschung ist es der britische Polarforscher Ernest Shackleton, der sich gerade voller Hoffnung auf einen großen wissenschaftlichen Erfolg mit seinem Schiff Endurance auf dem Weg in die Antarktis befindet. Noch weiß er nicht, dass er und seine Mannschaft für 635 Tage im Eis gefangen sein werden.
Die 1914 in Großbritannien begonnene Expedition wird 1915 vom Packeis umschlossen. Von da an geht es für Shackleton nicht mehr darum, die Expedition erfolgreich zu beenden, sondern sein Streben richtet sich nur noch darauf, dass alle Männer lebend nach Hause zurückkehren. Über den Winter verordnet Shackleton der Mannschaft einen strengen Tagesablauf, um durch Arbeit die Moral hoch zu halten. Mit Beginn des Frühlings wird der Eisdruck auf das Schiff immer stärker.
Am 24. Oktober 1915 schließlich bricht das Schiff auseinander und die Mannschaft muss es aufgeben. Mit drei Rettungsbooten, Zelten, Proviant und Werkzeug retten sich die Männer auf die riesige Eisscholle um sie herum und schlagen dort ein Lager auf, bis diese im April 1916 zerbricht. Mit den Rettungsbooten erreichen sie Elephant Island. Von dort bricht Shackleton mit fünf Männern in einem der Boote auf, um bei der 700 Seemeilen entfernten Walfangstation auf der Insel Südgeorgien Hilfe zu holen. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit erreicht das kleine Boot nach 17 Tagen die Stecknadel im weiten Ozean – jedoch auf der falschen Seite, sodass den Männern ein vierzig Kilometer langer Fußmarsch durch das Eis bevorsteht. Erst vier Monate später erreicht eine Rettungsexpedition die zurückgebliebenen Männer. Alle kehren in ihre Heimat zurück. Ernest Shackletons Leistung gilt bis heute als Vorbild in Sachen Führung.
Eben jener Polarforscher telefoniert und skypt nun mit Kat, und ihre Musik gibt ihm und seiner Mannschaft Hoffnung – und gleichzeitig inspiriert Shackletons Schicksal auch sie zu neuer Musik. Schließlich erscheint er durch Kats Kühlschrank in ihrem Apartment im Brooklyn der Gegenwart, das sich durch geschickt eingesetzte Projektionen in die Eislandschaft des Polarmeers verwandelt.
Kat will bei den Herausforderungen, die sich ihr in der Antarktis stellen, gleich aufgeben, doch Shackleton macht ihr klar, dass sie alles kann, wenn sie nur wirklich an sich und ihre Ziele glaubt – sogar, wenn es unmöglich erscheint. Denn das ist es, was ein furchtloser Entdecker macht – oder auch ein furchtloser Musiker.
Shackletons Jahrhundertwende-Weltbild passt ganz und gar nicht zu Kats emanzipiertem Leben und so muss auch er lernen, dass er nicht immer seinen Willen haben kann.

Text: Michel Honold

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