Die Schöne und das Biest (Doepke)

»Die Schöne und das Biest« von Christian Bieniek (Buch), Elke Schlimbach und Grant Stevens (Liedtexte) und Martin Doepke (Musik)

MusikMartin Doepke
LiedtexteGrant Stevens
LiedtexteElke Schlimbach
BuchChristian Bieniek
Original TitelDie Schöne und das Biest
VorlageDas französische Volksmärchen »La Belle et la Bête« der französischen Autorin und Gouvernante Jeanne-Marie Leprince de Beaumont
Uraufführung Am 22. September 1994 im Sartory-Theater in Köln
Verlag Gallissas Theaterverlag und Medienagentur Berlin

Produktionen

Handlung

In einem verwunschenen Schloss lebt ein Prinz, der einst wegen seiner Grobheit und Unmenschlichkeit von einer Fee in ein Biest verwandelt wurde. Um ihn herum droht nach und nach alles zu versteinern.
Während eines Umtrunks der Bewohner eines kleinen deutschen Dorfes, unter denen der eingebildete Gustav besonders auffällt, erscheint die Fee als Kräuterweiblein verkleidet. Sie wird von den Bauernburschen sehr rüpelhaft behandelt, einzig Bella kümmert sich liebevoll um die alte Frau. Da spricht die Fee rätselhafte Worte zu dem Mädchen, bevor sie geht.
Inzwischen erfährt Kaufmann Wilhelm, der Vater von Bella und zweier anderer Töchter, dass sein Schiff gesunken ist und er sein gesamtes Vermögen verloren hat. Die beiden hochnäsigen Töchter Ilse und Grete machen ihm Vorwürfe und jammern, einzig Bella tröstet ihn. Gleichzeitig wehrt sie die Zudringlichkeiten von Gustav ab.
Als der Vater in der Stadt aufs Neue sein Glück versuchen will, verirrt er sich im Wald. Die Fee lässt ihn von Vögeln und Kobolden in das Schloss des Biestes geleiten. Dieses zeigt sich unerwartet gastfreundlich, und die Fee beschließt, den lebenslangen Fluch zu verwandeln, wenn er jemanden findet, der ihn so liebt, wie er ist. Die Frist zeigt eine brennende Kerze an. Wenn diese erlischt, werden er und der gesamte Hofstaat versteinern. Wie aber soll er eine Frau kennen lernen, die ihn liebt …
So schlägt er dem Kaufmann einen Tauschhandel vor. Er werde ihn mit nie versiegendem Reichtum überhäufen und einem Ring, der ihn an jeden Ort der Welt bringt, wenn er eine seiner Töchter, von denen dieser ihm erzählt hatte, bewegt, für immer bei dem Biest zu leben.
Als der Kaufmann mit neuem Reichtum zurückkehrt, sind die arroganten Töchter glücklich.  Einzig Bella, das Aschenputtel der Familie sorgt sich um ihn. Nachdem sie erfahren hat, was geschehen ist, beschließt sie gegen den Willen des Vaters zum Schloss zu gehen und sich zu opfern. Gleichzeitig ist sie schon lange voller Träume und Sehnsucht auf die Welt draußen. Sie nimmt den Ring und macht sich mit Hilfe der Fee zum Schloss auf.
Nach erstem Entsetzen, empfindet Bella so etwas wie Zuneigung für ihren verunstalteten Gastgeber, sie glaubt, dass es Mitleid ist. Doch die gute Tochter quält sich mit Sorgen um den Vater, so dass das Biest sie in einen Zauberspiegel sehen lässt. So erfährt sie, dass ihr Vater krank geworden ist vor Sorge um sie. Das Biest kann ihre Trauer nicht mitansehen. Obgleich es ahnt, dass damit jede Hoffnung auf Erlösung verloren ist, lässt es sie mit einem tiefen, bisher nicht gekannten Gefühl und schweren Herzens gehen.
Der Vater ist glücklich, dass Bella gesund zurück ist, aber diese fühlt sich bei den habgierigen oberflächlichen Schwestern und dem tölpelhaften Gustav nicht wohl. Sie vermisst ihren intelligenten Gesprächspartner. Heimlich kehrt sie mit dem Ring — wiederum gegen den Willen des Vaters — zurück zu ihrem Biest.
Doch beide haben nicht mit dem eifersüchtigen Gustav gerechnet, der das gesamte Dorf gegen das Biest aufhetzt, um es zu vernichten. Verzweifelt sieht Bella den Kampf mit an. Sie erkennt, dass es nicht Mitleid, sondern Liebe ist, die sie mit dem Biest verbindet. In letzter Sekunde gesteht sie diese Liebe und löst damit den Fluch auf, der auf dem Prinzen und seinem Schloss und seinen Bewohnern gelastet hat.

Text: Nach dem Booklet zur Orignal-CD von »Die Schöne und das Biest«

Historie

  • Grundlage: Das französische Volksmärchen ‚La belle et la bête‘, das erstmals in der Märchensammlung eines der ersten europäischen Märchensammlers, Giovanni Francesco Straparola (da Caravaggio), der in Venedig lebte. Das Motiv von „Der Schönen und dem Biest“ und der schönen, braven Tochter, die sich für den Vater opfert oder die der Vater opfern muss, reicht bis in das Alte Testament zurück – die deutsche Bezeichung des Märchens ist ‚Tausendschönchen‘
  • 1740: Gabrielle-Suzanne Barbot, Dame de Villeneuve veröffentlichte ihre französische Bearbeitung des Themas auf der Grundlage der europäischen Märchensammlung: ‚La Belle et la Bête‘, die in gekürzter Fassung von Jeanne-Marie Leprince de Beaumonts  in der Zeitschrift ‚Magasin des enfants, ou dialogues entre une sage gouvernante et plusieurs de ses élèves‘ verbreitet wurde
  • Es folgten zahlreiche Theaterstücke und Verfilmungen, von denen eine der ältesten und berühmtesten von Jean Cocteau (1945), der Schwarzweißfilm: ‚La Belle et la Bête‘ ist, mit Jean Marais, Josette Day, Mila Parély und der Musik von Georges Auric;  1978 gab es den tschechischen Märchenfilm ‚Die Jungfrau und das Ungeheuer von Juraj Herz, mit Zdena Studenková, Zuzana Kocúriková, Jana Brejchová, Musik: Petr Hapka; 1983 erschien der Fernsehfilm ‚Die Schöne und das Tier‘ in der ehemaligen DDR von Rainer Bär; 1987 der Märchenfilm ‚Beauty and the Beat‘ (USA/Israel) mit Rebecca De Mornay
  • 1991: Disney Musical-Film ‚Beauty and the Beast‘ mit der Musik von Alan Menken
  • 18. April 1994: Uraufführung des Disney-Musicals von Alan Menken (Musik), Howard Ashman & Tim Rice (Texte) am Broadway
  • 22. September 1994: Uraufführung des Musicals ‚Die Schöne und das Biest‘ nach einer Idee von Andrea Friedrich & Hans Holzbecher, mit Musik von Martin Doepke, Liedtexten von Elke Schlimbach & Grant Stevens und Buch von Christian Bieniek, im Sartory-Theater in Köln, mit Stefanie Krahnenfeld als ‚Bella‘ und Hans Holzbecher als ‚Biest‘
  • 1994: CD Original Köln Cast mit Stefanie Krahnenfeld, Hans Holzbecher und Marijke Amado
  • 1996-1998: Tournee unter der Regie von David Belle mit Darius Merstein-MacLeod als ‚Biest‘
  • 1998-1999: Tournee unter der Regie von Matthias Davids und der Choreographie von Melissa King mit Sanni Luis und Katja Reichert als ‚Bella‘, Yngve Gasoy Romdal und Felix Martin als ‚Biest‘
  • 2000-2001: Tournee unter der Regie von Matthias Davids und der Choreographie von Melissa King mit Claudia Stangl als ´Bella` und Aris Sas als `Biest´
  • 2006: Tournee unter der Regie von Alexander Goebel mit Sabine Neibersch als ‚Bella‘ und Patrick Stanke als ‚Biest‘
  • 2008: DVD Original Köln Cast mit Stefanie Krahnenfeld, Hans Holzbecher und Marijke Amado
  • 2010-2011: Tournee unter der Regie von Stanislav Mosa mit Amelie Dobler, Katrin Mayer als ‚Bella‘ und Alexander di Capri, Sasha Di Capri und Istvan Csiszar als ‚Biest‘

    Fehler melden

    Fehlerbeschreibung

    Bitte geben Sie wenn möglich einen Link mit einer Quelle für die korrekte Information an

    Quelle / Beleg

    Bitte geben Sie – wenn möglich – einen Link mit einer Quelle oder einem Beleg für die korrekte Information an

    Ihr Name

    Ihre E-Mail-Adresse

    Für Rückfragen – Sie erhalten keine Werbung

    Bitte geben Sie den Text aus dem Bild ein

    captcha