Die Dreigroschenoper

Schauspiel mit Musik in drei Akten von Kurt Weill (Musik) und Bertolt Brecht (Buch und Liedtexte)

MusikKurt Weill
Buch und LiedtexteBertolt Brecht
Original TitelThe Threepenny Opera
Deutscher TitelDie Dreigroschenoper
VorlageOpernparodie »The Beggar's Opera« (1728) von John Christopher Pepusch und John Gay in der deutschen Adaption von Elisabeth Hauptmann (1927/28) sowie die Balladen von Francois Villon (dt. von K.L. Ammer und Rudyard Kipling 1927)
Uraufführung Am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin
Broadway-Premiere Am 13. April 1933 am Empire Theatre in New York (USA) in der Fassung von Gifford Cochran und Jerrold Krimsky
West-End-Premiere Am 9. Februar 1956 am Royal Court Theatre in London (UK) in der Fassung von Marc Blitzstein
Deutsche ÜbersetzungElisabeth Hauptmann

Produktionen

Handlung

Jonathan Jeremiah Peachum ist der Kopf von »Bettlers Freund«. Er schickt arme Leute als Bettler auf die Straßen von London und verdient daran. Wer versucht, sich der Firma zu entziehen, wie der Bettler Filch, dem schickt er seine Schläger auf den Hals. Peachums Tochter Polly lernt den charmanten, aalglatten Verbrecher Macheath (Mackie Messer) kennen. Obwohl der gegen ihren Vater arbeitet, feiert sie mit ihm Hochzeit. Die Ausstattung ist ebenso wie die Geschenke Diebesgut. Unter den Gästen ist auch der Polizeichef von London Jackie Brown, der mit Macheath befreundet ist. Als die Eltern die Scheidung verlangen, lehnt Polly ab. Peachum schmiedet einen Plan, um den ungeliebten Schwiegersohn loszuwerden, und zeigt ihn bei der Polizei an. Nun kann auch Brown seinen Freund nicht mehr bewahren. Pollys Mutter setzt bei seinen Huren zudem ein Kopfgeld auf ihn aus. Da Macheath sich im letzten Moment aus dem Staub macht, trägt Polly die Verantwortung für das Geschäft. Sie erhält den Auftrag, das Vermögen an ein Bankhaus zu transferieren und anschließend die Leute ihres Mannes ans Messer liefern. Dieser hat Unterschlupf bei seinen Huren gefunden, wird aber von Jenny verraten. Macheath kommt ins Gefängnis von Old Bailey. Dann kommt heraus, dass er ein Verhältnis mit Browns Tochter hatte, die angibt, von ihm schwanger zu sein. Sie verlangt, dass er zu seinem Kind steht. Als sie erfährt, dass er verheiratet ist, stellt sie ihn zur Rede. Macheath leugnet, verheiratet zu sein, auch dann noch, als Polly und Lucy im Gefängnis zusammentreffen und um ihn streiten. Da Lucy ihm hilfreich ist, um aus dem Gefängnis zu fliehen, entscheidet er sich für sie. Nachdem Macheath geflohen ist, droht Peachum der Polizei, mit den Bettlern die Feierlichkeiten um die Krönung von Königin Victoria zu stören, wenn Macheath nicht wieder festgenommen wird. Währenddessen erkennen Lucy und Polly, die beide keine Information von Macheaths Aufenthaltsort haben, dass sie betrogen wurden. Lucy hat die Schwangerschaft allerdings auch nur vorgetäuscht, um ihn an sich zu binden. Macheath wird geschnappt und eingesperrt. Er soll hingerichtet werden. Keiner will oder kann ihm helfen. Doch als er unter dem Galgen steht, ergeht im letzten Moment eine Begnadigung durch die junge Königin, die ihn anlässlich ihrer Krönung auch noch mit Reichtümern überhäuft.

Historie

  • Grundlage: ‚The Beggar’s Opera‘ (1728) von John Gay (Text) und Johann Christoph Pepusch (Musik). Die deutsche Übersetzung des Stückes durch Elisabeth Hauptmann diente Bertolt Brecht und Kurt Weill als Basis ihrer Dreigroschenoper
  • 31. August 1928: Uraufführung von ‚Die Dreigroschenoper‘, Theaterstück mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin. Harald Paulsen spielte Mackie Messer. Für ihn wurde extra die ‚Moritat des Mackie Messer‘ in das Stück geschrieben. Weiterhin gehörten zur Premierenbesetzung: Peter Lorre als ‚Peachum‘, Carola Neher als ‚Polly‘ und Lotte Lenya als ‚Jenny‘
  • Bis 1929: Aufführungen in Deutschland, Wien, Prag und Budapest machten das Stück zum Theatererfolg der Weimarer Republik
  • 1931: Erste Verfilmung der Dreigroschenoper mit Carola Neher und Lotte Lenya aus der Orignalbesetzung, unter Regie von Georg Wilhelm Pabst
  • 1933: Verbot der Dreigroschenoper – einschließlich des Filmes – durch die Nationalsozialisten
  • 1962: Neue Verfilmung mit Curd Jürgens als ‚Mackie Messer‘, Hildegard Knef als ‚Jenny‘, Gert Fröbe als ‚Peachum‘, Regie Wolfgang Staudte
  • 1978: Übersetzungen in mehr als achtzehn Sprachen machten das Stück international so bekannt, dass der brasilianische Sänger Chico Buarque es zur Grundlage seiner Gauneroper ‚Ópera do Malandro‘ verwendete, die 1978 uraufgeführt und später auch verfilmt wurde
  • 2004: Eine der jüngsten Verfilmungen stammt aus dem St. Pauli-Theater in Hamburg mit Ulrich Tukur als ‚Mackie Messer‘, Christian Redl als ‚Peachum‘, Stefanie Stappenbeck als ‚Polly‘, Eva Mattes als ‚Mrs. Peachum‘, Maria Bill als ‚Jenny‘, Regie Ulrich Waller
  • 2006: Zu den zahlreichen Inszenierungen gehört auch die spektakuläre Aufführung unter Leitung von Klaus Maria Brandauer im Berliner Admiralspalast mit Campino (Frontmann ‚Tote Hosen‘) als ‚Mackie Messer‘, Jenny Deimling als ‚Lucy‘, Gottfried John als ‚Peachum‘ und Maria Happel als ‚Jenny‘
  • 4. Juni 2009: Freilichtpremiere bei den Burgfestspielen Jagsthausen unter der Regie von Heinz Kreidl mit Karim Khawatmi als ‚Mackie Messer‘, Asita Djavadi als ‚Polly‘ und Annette Uhlen als ‚Jenny‘
  • 18. Oktober 2009: Vom Radiosender BBC 3 wurde eine Produktion der ‚Dreigroschenoper‘ live ausgestrahlt, mit der Übersetzung von Michael Feingold und unter Regie von Nadia Molinar, begleitet vom BBC Philharmonic Orchester. Besetzung: Joseph Millson als ‚Macheath‘, Elen Rhys als ‚Polly‘, Ruth Alexander-Rubin als ‚Mrs Peachum‘, Zubin Varla als ‚Mr Peachum‘, Rosalie Craig als ‚Lucy‘, Ute Gferer als ‚Jenny‘, Conrad Nelson als ‚Tiger Brown‘ und HK Gruber als ‚Ballad Singer‘
  • 24. April 2010: Premiere im Schauspielhaus in Hamburg, unter Regie von Jarg Pataki mit Achim Buch, Katja Danowski, Tim Grobe, Janning Kahnert u. a.
  • 28. Mai 2010: Australische Erstaufführung im Malthouse Theatre in Melbourne (AUS) unter Regie von Michael Kantor, mit der Musik von Raimondo Cortese und Texten von Jeremy Sams
  • 22. Januar 2011: Premiere am Volkstheater München, unter der Regie von Christian Stückl, mit Ursula Maria Burkhart, Tobias van Dieken, Pascal Fligg u. a.
  • 3. September 2011: Premiere der Sydney Theatre Company Produktion in Sydney (AUS)
  • 16. Dezember 2011: Premiere im Volkstheater Wien (AT), unter Regie von Michael Schottenberg, mit Marcello de Nardo als ‚Macheath‘, Maria Bill als ‚Jenny‘, Patrick O. Beck als ‚Peachum‘ und Susa Mayer als ‚Frau Peachum‘

    Ende 2011

Musiktitel

AKT 1
OUVERTÜRE
DIE MORITAT VON MACKIE MESSERMoritatensänger
DER MORGENCHORAL DES PEACHUMPeachum
DER ANSTATT-DAS SONGPeachum, Mrs Peachum
DAS HOCHZEITSLIED FÜR ÄRMERE LEUTEPlatte
DIE SEERÄUBERJENNYPolly
DER KANONENSONGMacheath, Tiger-Brown
LIEBESLIEDMacheath, Polly
BARBARASONG - Der Song vom Nein und JaPolly
I. DREIGROSCHEN-FINALE - Über die Unsicherheit menschlicher VerhältnissePeachum, Mrs Peachum, Polly
AKT 2
MELODRAMMacheath, Polly
POLLYS LIEDPolly
DIE ZUHÄLTERBALLADEMacheath, Jenny
DIE BALLADE VOM ANGENEHMEN LEBENMacheath
DAS EIFERSUCHTSDUETTLucy, Polly
II. DREIGROSCHEN-FINALE - Über die Frage "Wovon lebt der Mensch?" Macheath, Jenny, Mrs Peachum
AKT 3
DAS LIED VON DER UNZULÄNGLICHKEIT MENSCHLICHEN STREBENSPeachum
SALOMONSONGJenny
RUF AUS DER GRUFTEpistel an seine Freunde
GRABSCHRIFTBallade in der Macheath Jedermann Abbitte leistet
GANG ZUM GALGEN
III. DREIGROSCHENOPER-FINALETiger-Brown, Macheath, Polly, Peachum, Mrs Peachum
EPILOG und ANHANG
EPILOG - Die Schlussstrophen der MoritatMoritatensänger

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