»Cinderella« von Douglas Carter Beane (Buch), Oscar Hammerstein II (Liedtexte) und Richard Rodgers (Musik)
Musik | Richard Rodgers |
Liedtexte | Oscar Hammerstein II |
Buch | Douglas Carter Beane |
Original Titel | Cinderella |
Vorlage | »Cendrillon ou la petite pantoufle de verre«, Märchen von Charles Perrault aus dem Jahr 1697 |
Broadway-Premiere | Am 3. März 2013 am Broadway Theatre New York (USA) unter Regie von Mark Brokaw |
Deutschsprachige Erstaufführung & Deutsche Erstaufführung | Am 31. Oktober 2018 der Theaterakademie August Everding und dem Münchner Rundfunkorchester im Prinzregententheater München unter Regie von Andreas Gergen |
Deutsche Übersetzung | Jens Luckwaldt |
Verlag |
Concord Theatricals |
Produktionen
Handlung
Prinz Christopher wird früh morgens vom Thronverwalter Sebastian zum Sport bestellt. Während er mit Leichtigkeit Drachen und Riesen bekämpft, plagen ihn Selbstzweifel und er stellt sich die Frage: ›Wer bin ich?‹ Nach dem Tod seiner Eltern zum König berufen, worauf er seitdem vorbereitet wird, fühlt sich der Thronanwärter keineswegs bereit, diesen Posten würdig auszufüllen. Da begegnet er auf dem Weg zum Schloss einer jungen Frau, die selbstlos der Bettlerin Marie hilft und ihn mit diesem Verhalten in seinen Bann zieht. Bei der hübschen Blondhaarigen handelt es sich um Cinderella, kurz Ella genannt, die seit dem Tod ihres Vaters von ihrer Stiefmutter Madame und deren Töchtern Gabrielle und Charlotte wie eine minderwertige Dienerin behandelt wird. Gedemütigt zieht sie sich zurück (›In meiner Ecke‹) und schafft es dort, der Realität zu entfliehen und sich ihre innere Stärke zu bewahren.
Währenddessen hat im Schloss Sebastian dem schockierten Prinzen seinen neuesten Plan mitgeteilt: Er muss heiraten. Um die passende Braut zu finden, soll ein Maskenball veranstaltet werden, auf dem jede Dame, die eine Einladung vorzeigen kann, willkommen ist. Madame sieht ihre Chance gekommen, in den Adelsstand aufzusteigen, und hübscht ihre Töchter dem Anlass entsprechend auf. Auch Ella möchte dem Ball beiwohnen und wird von dem politischen Aktivisten Jean-Michel gebeten, den Prinzen auf die ungerechte Behandlung seines Volkes hinzuweisen. Diese Idee vereitelt Cinderellas Stiefmutter, indem sie deren Einladung zerreißt. Nun zeigt sich die wahre Gestalt von Marie: Sie ist eine gute Fee, welche Ella animiert, ihre Fantasie Wirklichkeit werden zu lassen. Nach anfänglichem Unglauben wandelt sich ein Kürbis zur Kutsche und gläserne Schuhe runden ihr wie durch Zauberhand erscheinende Festkleid ab. Mit der Ermahnung, dass der Zauber um Mitternacht seine Wirkung verliert, begibt sich Ella auf den Ball. Hier stößt sie mit ihrer ungewöhnlichen Freundlichkeit die anwesenden, hochwohlgeborenen Gäste vor den Kopf, bleibt dabei jedoch selbst von ihrer Familie unerkannt. Ihre Natürlichkeit verzaubert den Prinzen, der von ihrer Art begeistert ist. Als die Glocken zur 12. Stunde schlagen, schafft es Cinderella gerade rechtzeitig, Christopher die Botschaft des Volkes zu übermitteln und anschließend zu flüchten.
Während der Thronerbe erfolglos im Wald nach der unbekannten Frau sucht, hat die zurückgelassene Gesellschaft nur Unverständnis für dieses Verhalten übrig. Madame, ihre Töchter und Ella schwärmen derweil von der »zauberhaften Nacht«. Doch lediglich Gabrielle ahnt, dass ihre Stiefschwester diejenige ist, in die sich der Prinz verliebt hat. Allerdings will sie Stillschweigen bewahren, wenn auch diese ihre geheime Liebe schützt. Christopher gehen die Worte bezüglich der Ausbeutung des Volkes nicht mehr aus dem Kopf und er kontrolliert erstmals Sebastians Arbeit. Mit Schrecken muss er feststellen, dass in seinem Namen viel Unrecht geschehen ist. Daraufhin erlässt er den Beschluss, ein Festmahl zu veranstalten, um die Unbekannte vom Ball zu finden. Gabrielle versucht, Cinderella die Teilnahme zu ermöglichen, jedoch werden ihre Pläne erneut von Madame vereitelt. Abermals ist es Maries Magie, die Ellas Fantasie beflügelt. So taucht sie zauberhaft bekleidet mit Jean-Michel als Sprecher des Volkes beim Festbankett auf. Ihr gelingt es, dass der Prinz fortan die Regierungsgeschäfte übernimmt und seinen Stellvertreter per Wahl ermittelt. Da Cinderella erneut fliehen muss, als die Stunde Mitternacht schlägt, lässt sie auf den Schlosstreppen einen gläsernen Schuh zurück …
Text: Eva Baldauf (blickpunkt musical 01/2021)