»Bonifatius« von Dennis Martin und Zeno Diegelmann
Musik & Liedtexte | Dennis Martin |
Buch | Zeno Diegelmann |
Original Titel | Bonifatius |
Vorlage | Leben von Bischof Bonifatius, der von Papst Gregor den Auftrag erhielt im heidnischen Germanien den Glauben Christi zu verkünden |
Uraufführung | Am 3. Juni 2004 im Schlosstheater Fulda unter Regie von Reinfried Schießler |
Verlag |
Stückwerk Verlag für Bühne, Musik und Print |
Produktionen
Handlung
Germanien im 8. Jahrhundert: Bischof Bonifatius hat von Papst Gregor den Auftrag erhalten, im ‚heidnischen‘ Germanien den christlichen Glauben zu verkünden. Zusammen mit seinem Schüler Sturmius macht er sich auf die Reise und findet bei dem fränkischen Hausmeier Karl Martell Unterstützung für seine Misison. Karl Martell überschreibt ihm ein verlassenes Gut in der chattischen Buchonia als Lehen und stellt ihm seine beiden Söhne zum Schutz an die Seite. Insgeheim hofft er, dass Karlmann und Pippin in Gesellschaft des Kirchenmannes zu Männern werden. Auf dem Königsgut leben die hübsche Alrun und Luidger, die in dem einzig nicht gänzlich baufälligen Gebäude eine Schänke bewirtschaften. Alrun und Sturmius fühlen sich zueinander hingezogen. Doch die Idylle wird jäh von den ‚Heerscharen des Odin‘ unterbrochen, einer Gruppe brandschanzender Männer, die unter Führung des friesischen Herzogs Radbod auf dem Weg zur Donar-Eiche sind, einem den Germanen heiligen Ort. Bonifatius folgt ihnen und wird Zeuge des Rituals, in dem Radbod und sein Gefolge mit Tanz und Gesang ihren Stammesgott feiern. Als Bonifatius sich einmischt, kommt es zum Streit mit Radbod. Mit einem Schlag der Axt fällt Bonifatius den heiligen Baum. Die Heiden huldigen dem augenscheinlich mächtigeren Christengott. Bonifatius führt seine Mission erfolgreich fort, schließlich unterstützt von seiner Cousine Lioba, die aus dem fernen Britannien eintrifft.
Als er am nahe gelegenen Fluss Fulda Heiden tauft, kommen ihm erstmals Zweifel an der Heidenmission. Eine Mutter unterbricht seine Taufhandlung und wirft der Kirche vor, sich am Elend des Volkes zu bereichern. Bonifatius macht sich auf den Weg nach Mainz, um sich ein eigenes Bild von Bischof Gewilip zu machen, für den sich der Mann der Klägerin zu Tode geschunden haben soll. Gewilip führt ein dekadentes Leben und schert sich nicht um christliche Werte. Bonifatius verkündet, er werde ihn durch den Papst absetzen lassen und zieht sich zurück. Von Selbstzweifeln erfüllt bittet er Gott, ihm den richtigen Weg des Glaubens zu zeigen. Seinen Schüler Sturmius schickt er mit zwei Depeschen zu Papst Gregor II. nach Rom. Er verlangt die Absetzung Gewilips und ersucht um die Erlaubnis, in der Buchonia ein sich selbst verwaltendes Kloster errichten zu dürfen. Unter dem Schutz von Karlmann und Pippin macht sich Sturmius auf den Weg nach Rom.
Im 2. Akt erreichen Sturmius und seine Begleiter Rom. Der Papst glaubt den Schilderungen und gibt beiden Gesuchen statt. Während Sturmius mit dem Absetzungsbefehl für Gewilip auf dem Rückweg ist, erklärt Lioba der liebenden Alrun, dass Sturmius sich für das Mönchsleben entschieden hat. Dennoch träumen die beiden jungen Leute an diesem Abend voneinander. Bischof Gewilip reagiert mit Racheschwüren auf die Absetzung und Exkommunikation durch den Papst. Die Gefährten bringen Bonifatius die frohe Nachricht und als Höhepunkt einer Feier wird das Kreuz des Klosters gesetzt.
Währenddessen schmiedet Gewilip einen teuflischen Plan. Er will Bonifatius in eine Falle locken und ihn seinem Feind Radbod ausliefern. Obgleich Radbod Gewilip wegen seines Verrats verachtet, ergreift er die Chance, Bonifatius loszuwerden. Kurz darauf erhält Bonifatius einen Papstbrief, der ihn zur Mission im friesischen Dokkum auffordert. Bonifatius macht sich mit Luidger auf den Weg, während Sturmius den Bau des Kosters überwacht. Als kurz darauf ein Gesandter des Papstes eintrifft, erkennen die Zurückgebliebenen den Betrug. Sturmius und die Gefährten machen sich eilig auf, um das Schlimmste abzuwenden. Ein päpstliches Siegel fälschen kann nur ein Kenner der Materie. Gewilip!
Bonifatius und Luidger haben währenddessen das friesische Land erreicht. Der Missionar wird von einer Todesvision heimgesucht, vertraut aber auf seinen Herrn, der schon wissen werde, wann er ihn rufe. Als Radbod angreift, fällt Luidger beim Versuch, Bonifatius zu schützen. Bonifatius fordert Radbod auf, auch ihn zu töten. Radbod sieht die Gefahr, Bonifatius zum christlichen Märtyrer zu machen, aber Gewilip drängt auf Einhaltung der Vereinbarung. Radbod streckt den Missionar nieder. Gewilip genießt einen kurzen Triumph. Die Gefährten kommen zu spät, Bonfatius liegt im Sterben. Der Verhaftung durch den Gesandten des Papstes entzieht sich der feige Gewilip durch Selbstmord. Sterbend lässt Bonfatius Sturmius schwören, sein Missionswerk fortzuführen. Schweren Herzens stimmt auch Alrun zu. Der Tod des Missionars soll nicht vergebens gewesen sein. Mit der Überzeugung, dass die besondere Fähigkeit des Menschen darin besteht, an das Gute und die eigene Kraft zu glauben, stirbt Bonifatius.
Historie
- Grundlage: Das Leben und die Mission des Bischof Bonifatius in Germanien im 8. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung
- 3. Juni 2004: Uraufführung des Musicals im Schlosstheater in Fulda anlässlich des 1250. Todestages von Bonifatius, mit Reinhard Brussmann in der Titelrolle, Arne Stephan als ‚Sturmius‘, Leah Delos Santos als ‚Alrun‘ und Stefan Poslovski als ‚Bischof Gewilip‘
- 2004: Cast-CD mit der Besetzung der Fuldaer Uraufführung mit 16 Titeln
- Juni 2005 / August 2006: Wiederaufnahme im Schlosstheater Fulda mit Ethan Freeman in der Titelrolle, Dave Mandell als ‚Sturmius‘, Katrin Wiedman/Leah Delos Santos als ‚Alrun‘ und Stefan Poslovski/Koffi Missah als ‚Bischof Gewilip‘
- 2005: Maxi-CD mit 4 Titel mit einer Popversion des Duettes Wenn das wirklich Liebe ist, gesungen von Leah delos Santos und Yngve Gasoy Romdal.
- 2005: Spezielle Maxi-CD mit Ethan Freeman als Bonifatius, 4 Titel
- Oktober 2006: Aufführung im Bremer Musicaltheater mit Ethan Freeman in der Titelrolle
- 2006: Neufassung der Cast-CD mit Ethan Freeman, Leah Delos Santos, Arne Stephan, Kerstin Frank und dem Ensemble der Uraufführung, außerdem einem neuen Song
- 23. Juli 2010: Premiere der neuen überarbeiteten Fassung im Schlosstheater in Fulda, mit Reinhard Brussmann/Ethan Freeman in der Titelrolle, Dirk Johnston als ‚Sturmius‘, Sabrina Weckerlin als ‚Alrun‘, Christian Schöne als ‚Bischof Gewilip‘ und Daniel Dodd-Ellis als Radbod.
- Juli 2010: Cast-CD mit der Besetzung der Fuldaer Wiederaufnahme mit neuen Songs
- 19. August 2010: Premiere im Theater in Erfurt
Musiktitel
AKT 1 | AKT 2 |
PROLOG (Bonifatius, Gang, Passanten, Kind) |
DIE AUDIENZ (Sturmius, Pippin, Karlmann, Papst, Ensemble, Chor) |
BONIFATIUSHYMNE (Ensemble, Chor) |
WENN DAS WIRKLICH LIEBE IST (Sturmius, Alrun, Pippin. Karlmann) |
EIN MANN, EIN WORT (Bonifatius, Sturmius, Karl Martell, Karlmann, Pippin, Ensemble, Chor) |
GEWILIP BISCHOF VON MAINZ Reprise (Gewilip, Sturmius, Pippin, Karlmann, Ensemble) |
WANN TRÄGT DER WIND MICH FORT (Alrun, Luidger) |
SALZ DER ERDE, LICHT DER WELT (Bonifatius, Sturmius, Pippin, Karlmann, Lioba, Alrun, Luidger, Willibald, Ensemble, Chor) |
DIE HEERSCHAREN DES ODIN (Willibald, Bonifatius, Sturmius, Alrun, Luidger, Karlmann, Pippin, Ensemble) |
DER KOMPLOTT (Gewilip, Radbod) |
ES KOMMT DER TAG (Bonifatius, Sturmius, Alrun, Luidger, Karlmann, Pippin) |
EIN LEBEN LANG (Bonifatius) |
DIE DONAREICHE (Radbod, Bonifatius, Sturmius, Luidger, Karlmann, Pippin, Ensemble, Chor) |
KEINEN AUSWEG MEHR (Bonifatius, Radbod, Gewilip, Luidger, Sturmius, Lioba, Pippin, Karlmann, Gesandter des Papstes, Ensemble) |
STARKE FRAUEN (Bonifatius, Lioba, Luidger, Alrun, Karlmann, Pippin, Tänzerinnen) |
ABENDROT Requiem (Bonifatius, Sturmius, Alrun, Kind) |
DIE TAUFE, DIE WAHRHEIT (Bonifatius, Sturmius,, Alrun, Luidger, Lioba, Pippin, Karlmann, Mutter, Chor) |
SELBSTERKENNTNIS (Bonifatius) |
GEWILIP BISCHOF VON MAINZ (Gewilip, Bonifatius, Sturmius, Luidger, Pippin, Karlmann, Ensemble) |
FINALE (Bonifatius, Sturmius, Gewilip, Radbod, Willibald, Alrun, Lidger, Lioba, Pippin, Karlmann, Papst, Mutter, Kind, Emsemble, Chor) |
GIB MIR KRAFT (Bonifatius, Sturmius) |