»Barock me, Gräfin Cosel« von Holger Metzner (Buch und Text) und Andreas Goldmann (Musik)
Musik | Andreas Goldmann |
Buch & Liedtexte | Holger Metzner |
Original Titel | Barock me, Gräfin Cosel |
Vorlage | Angelehnt an die Gräfin von Cosel, der wohl markantesten Mätresse des Kurfürsten-Königs August des Starken |
Uraufführung |
Am 27. Oktober 2019
im Großen Saal des Boulevardtheater Dresden unter Regie von Olaf Becker
Barock me, Gräfin Cosel (Dresden 2019) |
Produktionen
Handlung
Mit ›Ich bin ein Spielmann‹ begrüßt der Schausteller Francesco das Publikum. Zur Zeit von August dem Starken will er ein Bühnenstück aufführen, welches die Geschichte des Herrschers und Anna Constantia, spätere Gräfin von Cosel, erzählt. Unterstützung findet er bei seiner Frau Maria, die einst ihre Stellung als Zofe der Mätresse aufgab, um mit ihm gemeinsam seinen Traum zu leben. Als die letzten Proben vor der Premiere starten sollen, ist die eigentliche Besetzung der weiblichen Hauptrolle, nach der Trennung von Anton, der den Kurfürsten spielt, abgereist. Isabella sieht ihre Chance gekommen, schließlich hat sie als langjähriges Mitglied der Truppe entsprechende Erfahrung. Zudem ist sie die Tochter des berühmten Molière, und damit geradezu prädestiniert für diese Rolle. Die Begeisterung von Francesco wird jedoch kurzerhand vom Beauftragten der Kunstkammer, Freiherr von Bockelwitz, zunichtegemacht. Da dieser für die finanziellen Fördermittel verantwortlich ist, muss sich der Spielmann dessen Wunsch nach einer jüngeren Darstellerin für die Gräfin beugen. Im Wirrwarr der beginnenden Verzweiflung, wo er eben eine solche hernehmen soll, stolpert die Jungdarstellerin Luise auf die Bühne. Sie hatte sich erst vor Kurzem der Theatergruppe angeschlossen, da sie wegen ihrer todkranken Mutter Geld für einen Arzt benötigt.
Obwohl reichlich verunsichert, nimmt diese die Herausforderung an. Je weiter sie in das Leben von Anna Constantia eintaucht, umso sicherer wird sie in ihrer Darstellung. Keine unwesentliche Rolle bei der Stärkung ihres Selbstbewusstseins spielt der stetige Zuspruch (›Ein Glanz bei Hofe‹) ihres Kollegen Frieder. Gleichzeitig weiß sie den Avancen von Anton taff zu begegnen, nicht wissend, dass auch Freiherr von Bockelwitz Interesse an ihr hat.
Dieser stellt Francesco eine finanzielle Belohnung in Aussicht, wenn ebenjener ihm Luise nach der Premiere überlässt. Dabei ahnt der Schausteller nicht, welche eigentlichen Motive hinter dieser Forderung stecken.
Das schriftlich festgehaltene Eheversprechen von August dem Starken gegenüber Gräfin von Cosel verbindet das Stück mit der Realität. Am Ende wird es das Zünglein an der Waage sein, als sich in Dresden sowohl bei dem Kurfürsten und seiner Geliebten als auch bei der Spielmannstruppe die Geschehnisse mehr und mehr zuspitzen.
Text: Eva Baldauf (Blickpunkt Musical 01/2020)