Wenn sich Liebe in tödlichen Hass verwandelt

Uraufführung von »Genoveva« auf der Genovevaburg in Mayen

von Christian Spielmann

Die Genovevaburg in Mayen aus dem 13. Jahrhundert erhielt ihren Namen von Genoveva, der angeblichen Tochter des Herzogs von Brabant, die mit einem Pfalzgrafen namens Siegfried verheiratet gewesen sein soll. Eine erste Niederschrift dieser Legende datiert aus dem frühen 14. Jahrhundert und befindet sich im Kloster Maria Laach. Historische Beweise für die Existenz der beiden gibt es keine. Genoveva soll um 730 auf die Welt gekommen und um 750 gestorben sein. Als ihr Mann in den Krieg gezogen war (historisch gesehen wäre das mit König Karl Martell gewesen), umschwärmte sie der Stadthalter Golo. Die Gräfin blieb ihrem Ehemann jedoch treu. Wütend beschuldigte Golo sie des Ehebruchs mit einem Koch und verurteilte sie zum Tod. Der Henker verschonte jedoch die junge Frau. In einer Höhle im Wald gebar sie ihren Sohn, der von einer weißen Hirschkuh genährt wurde, während die Muttergottes Maria für sie sorgte. Sechs Jahre später wurde sie von Siegfried im Wald entdeckt. Er ließ Golo mit Händen und Füßen an vier Ochsen spannen, die ihn zerrissen. […]