Lachen ist Freiheit nach innen

Uraufführung »Timm Thaler« am Staatstheater Darmstadt

von Barbara Kern

Ein Handel mit dem Teufel, um Ansehen, Reichtum oder die Erfüllung seiner Wünsche zu erlangen, zieht sich durch die Literatur, vor allem durch die der Kunst-Märchen – ob Wilhelm Hauffs »Das kalte Herz«, Adalbert Chamissos »Peter Schlehmihls wunderbare Geschichte« oder Johann Wolfgang von Goethes »Faust – Eine Tragödie«. In Letzterem findet sich auch das Wett-Motiv, von welchem James Krüss in seinem 1962 erschienenen märchenhaften Jugendroman »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« ausgeht. Er erzählt die Geschichte von Timm Thaler, dem nach dem Tod seines Vaters nicht mehr nach Lachen zumute ist. Er tauscht sein Lachen gegen die Fähigkeit ein, absolut jede Wette zu gewinnen, tilgt mit dem Geld die Schulden, die der Vater hinterlassen hat und erkauft sich Unabhängigkeit. Sein Vertragspartner, der Baron Lefuet, was rückwärtsgelesen »Teufel« bedeutet, erhält mit Timms Lachen die Fähigkeit, die Menschen zu bezaubern, während Timm das Lachen, das ihn so besonders liebenswert für die Menschen gemacht hat, zunehmend vermisst. Schließlich begreift er, dass das Lachen eines Menschen zu ihm […]