Anarchisch-clowneske Ehrung von V. van Gogh

Uraufführung am Teatre del Raval in Barcelona

von Hartmut H. Forche

Genie und Wahn van Goghs – wie bringt man das auf die Bühne? Wie kann man diese Extreme erfassen? Nur durch Extreme! So stellen die Autoren Roc Olivé und sein Cousin Joan Olivé mit großer Ernsthaftigkeit, aber grotesker Überzeichnung »van Gogh« vor. Es ist kein Biographie-Musical, sondern umreißt als Ausgangspunkte Brüssel, Paris, von wo van Gogh zu neuen Horizonten, neuen Farben, im Licht Südfrankreichs aufbricht, und den Endpunkt seines wahnhaften Suchens nach Selbstverwirklichung und Anerkennung als Maler – sein Aufenthalt im Sanatorium und Selbstmord.
Als zentralen Schwerpunkt greift das Musical die historische Episode mit Paul Gauguin von 1888 in
Arles heraus, die zwei Monate ihres Zusammenlebens mit täglichem Streit, und fügt die geschichtlich be
legte Beziehung van Goghs zu der Prostituierten Rachel hinzu, die im Stück zu der fiktiven Úrsula Layer wird. […]