Soul, der rockt, aber nicht beseelt

»The Commitments« im Palace Theatre am Londoner West End

von Sabine Schereck

Es ist die bekannte Geschichte: »The Commitments« erscheint 1987 zunächst als Roman, 1991 wird dar- aus ein Film gemacht (von Alan Parker), und über 25 Jahre später wird der Stoff für die Bühne bearbeitet – und zwar vom Autor, dem Iren Roddy Doyle, selbst. Da Musik eine zentrale Rolle spielt, wird es als »Musical» angepriesen, aber das ist es nur im weitesten Sinne, denn es ist eher ein Konzert, umrahmt von einer Geschichte. Die Lieder haben nur wenig Bezug zur Handlung; deutlich wird jedoch, dass die Figuren an das glauben, was sie singen. Bandmanager Jimmy (Denis Grindel) behauptet nämlich, dass die Iren die Schwarzen Europas sind und er möchte der Arbeiterklasse eine Stimme geben.
Soutra Gilmours Bühne ist mit vielen Details sehr atmosphärisch. Die Trostlosigkeit Dublins der 1980er Jahre kommt mit seinen grauen Häuserblocks, den klei- nen Wohnungen, der Arbeitslosigkeit und den Drogen gut zum Ausdruck. […]

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