Atemberaubend und bizarr

»The Black Rider: The Casting of the Magic Bullets« in Hannover

von Hartmut H. Forche

Beeindruckend kommt das Staatsschauspiel wieder in den Blick »normaler« Musicalproduktionen. Seit der Uraufführung am Thalia Theater Hamburg 1990 war »The Black Rider« schon immer etwas Eigenes, doch jetzt hat Albrecht Hirche ein neues Kapitel eröffnet und bringt das Musical – anders als bisher – innovativ als exotisches, expressives Gesamtkunstwerk auf die Bühne.
Sein Ausgangspunkt ist die Behauptung, dass der Zuschauer die Seitenbühne einer laufenden Vorstellung betritt, die sich nach rechts auf die fiktive Hauptbühne ausrichtet, was durch helles kaltes Licht von rechts unterstützt wird.
Um nicht zu stören, werden wir in kleinen Gruppen eingelassen und sehen Günther Harder als Wilhelm am toten Körper seiner Liebsten (Johanna Bantzer als
Käthchen) knien. Klagend verzerrt singt er: »I’ll be back some lucky day«. Ein Blutrinnsal aus Plastikfolie zeigt auf den Zuschauer, ein Apfel liegt am Boden. Im Hintergrund wartet der Stagemanager (Thomas Mehlhorn), kalkweiss geschminkt mit schwarzen, expressiven Augenbrauen und einem übergroßen Mund, rauchend auf das Ende der […]