Rebel without a cause

»Teddy« am Southwark Playhouse in London

von Sabine Schereck

Es bedarf schon etwas Landeskunde, um zu wissen, dass mit »Ted« bzw. »Teddy« kein kuscheliges Stofftier gemeint ist. Ganz im Gegenteil, der Begriff bezieht sich auf die britische Jugendkultur der 1950er Jahre, die sich nicht gerade durch ihr »Bravsein« auszeichnete. Der Name ergibt sich aus ihrem Kleidungsstil, wobei die herausgeputzte Erscheinung trügt. Mit wenig Geld statteten sich die Teenager der Arbeiterklasse mit gebrauchter Kleidung der Edwardischen Ära – d. h. der Epoche vor dem Ersten Weltkrieg – aus: genauer gesagt, der Edwardian Dandys. Diese wiederum wurden oft mit »Ted« abgekürzt. Der smarte Look ist gepaart mit der Begeisterung für amerikanischen Rock’n’Roll, aber auch mit einer Aggression gegenüber der Gesellschaft und der Armut der Nachkriegsjahre, die in Großbritannien bis in die 50er Jahre hineinreichte. […]