Die Kaiserin, wie sie leibt, lebt und kokst

»Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin« auf der Tschauner Bühne in Wien

von Nico Bohr

Sie war schrill, sie war schräg, sie war »trashig«. Solche Beschreibungen hört man nicht oft über die Kaiserin Elisabeth. Doch auf der Tschauner Bühne in Wien verhält sich die Adelsdame genau so. »Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin«, mit einem Buch von Walter Bockmayer, feierte am 9. Juli Premiere.
Das von Markus Richter inszenierte Stück zeigt die Herrscherin mal ganz anders: Es beginnt mit der Hochzeit des Kaiserpaars. Doch anders als in den Romy Schneider-Filmen ist Sissi ganz und gar nicht hinter ihrem Franzl her. Sie sehnt sich nach ihrer geheimen Oktoberfest-Affaire, König Ludwig II. von Bayern, von dem sie nun ein Kind erwartet. Bei dem ganzen Stress wird erst einmal eine »Line« gezogen. Das findet Erzherzogin Sophie gar nicht kaiserlich und erdolcht sich kurzerhand. Ihr letzter Wille ist es, den vermeintlichen Thronfolger Rudolf in Ungarn aussetzen zu lassen. Doch Sissi reitet zusammen mit der ungarischen Tänzerin Marika Rökk, der Dirigentenfrau Cosima Wagner und ihrer Zofe Gräfin Esterhazy los, um ihren Sohn Rudi zu retten. Nach gelungener Tat werden die vier […]