Die andere Seite des Discofiebers
»Saturday Night Fever« mit neuem Buch im The English Theatre in Frankfurt am Main
von Christian Spielmann
Als der Film »Saturday Night Fever« von John Badham 1977 in die Kinos kam, war ein neues Filmgenre geboren: der Discofilm. John Travolta wurde über Nacht zum Weltstar, und die Film-Songs der Bee Gees Evergreens. Eine Musical-Version des Films kam 1998 ins Londoner Palladium, in Deutschland lief die Show in Köln, München und Düsseldorf. Wie der Film waren diese Adaptionen reines Tanzspektakel. Regisseur Ryan McBryde hat für die Neufassung im Frankfurter The English Theatre ein neues Buch geschrieben, bei dem er mehr Wert auf den sozialen Hintergrund der Geschichte legt. Dazu spielen die Darsteller fast alle ein Instrument.
In Frankfurt beginnt das Musical mit Hinweis auf die Ölkrise, die Amerika erfasst hat. Vergeblich stehen die Leute nach Benzin an und der Song ›Staying Alive‹ wird zum Überlebensmotto der von der amerikanischen Politik arg gebeutelten ärmeren Bevölkerungsschicht: Da ist Tony Manero (Chris Cowley), der im Farbengeschäft von Fosco (James Doughty) arbeitet und häufig in Streit mit seinem arbeitslosen Vater Frank Sr. (Jon House) gerät, während seine Mutter […]