Die lustigen Seiten des Todes

»Sarg niemals nie« uraufgeführt an der Neuköllner Oper in Berlin

von Karin Coper

Tabuthemen gibt es im Theaterbetrieb kaum noch. In der Neuköllner Oper konnte man gerade erst in Peter Lunds Musical »Stimmen im Kopf« den Betrieb auf einer psychiatrischen Station hautnah erleben, jetzt geht es in ihrem neuesten musikalischen Projekt, das auf der Studiobühne Premiere hatte, gar um den Tod. Was schwer vorstellbar ist: Denn kann man wirklich über das Ableben Unterhaltungstheater machen? Man kann, wenn man es so intelligent aufbereitet wie der Autor Dominik Wagner. Mehrere Jahre hat sich der Allroundkünstler, der durch seine Mitwirkung im erfolgreichen, preisgekrönten Musik-Kabarett-Duo »Ass-Dur« bekannt wurde, mit diesem Gedanken getragen. Seine Geschichte hat einen autobiografischen Kern, wollte er doch den frühen Tod des Vaters und die Beziehung zum Bruder verarbeiten. Herausgekommen ist »Sarg niemals nie«, ein Musical zum Totlachen mit dem Nonsens-Untertitel »Der erste und letzte Teil der dreiteiligen Sarga«, dessen Inhalt vor vergnüglich-makabrer Absurdität nur so strotzt. Ein bankrotter Bestattungsunternehmer versucht, zusammen mit seinem aus Indien […]