Ich habe ganze Dialoge mit leeren Stühlen geführt und auf einmal saßen da Menschen

Riccardo Greco und Ariana Schirasi-Fard über Hedwigs Emotionalität und die Arbeit mit dem Publikum

von Jacqueline Baburek

blickpunkt musical: Seit November sind Sie in »Hedwig and the Angry Inch« zu sehen und das
Stück ist an allen Terminen restlos ausverkauft. Was macht für Sie diesen Erfolg aus?

Ariana Schirasi-Fard: Ich glaube, der große Überraschungseffekt macht das Stück aus. Jedes Mal,
wenn man meint, man weiß, wo es hingeht, gibt es eine Kehrtwende. Die Leute erwarten einfach
nicht, was sie bekommen.

Riccardo Greco: Es ist einzigartig. Die vierte Wand, die man im Theater hat, ist offen und man zieht die Leute hinein. Wir geben ihnen das Gefühl, dass sie sich in unserer Gesellschaft entspannen dürfen. Sie sind mit Freunden unterwegs und hören Hedwigs Lebensgeschichte zu. Hedwig ist natürlich wahnsinnig emotional und am Anfang weiß man nicht genau, ob es echt ist oder man lachen darf. Natürlich soll man lachen! […]