Ohne Liebe hat das Leben keinen Sinn

Sweet Charity vom Theater für Niedersachsen TfN in Hildesheim

von Hartmut H. Forche

[...] Fellini schuf diese Figur mit Giulietta Masina (»Die Nächte der Cabiria«), Bob Fosse holte sie auf die Bühne mit Gwen Verdon und machte daraus einen Film – eine Symbiose aus Schauspiel, genialen Tanz-Nummern, Gesang – und er fokussierte mit der Kamera das Auge des Zuschauers, legte fest, wohin man sehen soll, was wichtig ist. »Sweet Charity« teilt wie auch »West Side Story« und »Cabaret« das Dilemma, dass die bekannte Verfilmung mit ihren Stars mehr oder weniger in den Köpfen der Zuschauer steckt und man unwillkürlich (unfairerweise!) vergleicht. Hier: Shirley MacLaine und die Choreographie von Bob Fosse. Auch Choreograph Tim Zimmermann outet sich als Fan von Bob Fosse und inszeniert ganz im Sinne des großen Vorbilds, aber der konkrete Focus der Kamera verliert sich auf der Bühne in der Totalen. […]