Hier zählt die Inszenierung

»Natasha, Pierre & The Great Comet of 1812« im Imperial Theatre

von Dan Dwyer

In seiner »Poetik« nannte Aristoteles die Inszenierung das am wenigsten künstlerische Element einer Tragödie. »Natasha, Pierre & the Great Comet of 1812« verkehrt Aristoteles Auffassung im Imperial Theatre ins absolute Gegenteil. Der optisch überwältigende, hektische, wirbelnde und pausenlose Zirkus der Elektropop-Oper ist so überwältigend in seiner Inszenierung, den Kostümen und dem Bühnenbild, dass er Handlung und Charaktere komplett untergräbt. Den ersten Hinweis darauf, dass die Handlung nicht alleine für sich stehen kann, findet man schon vor Showbeginn, wenn die Darsteller die Besucher dazu drängen, die Zusammenfassung in ihren Programmheften zu lesen sowie den Familienstammbaum zu studieren, um die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren nachvollziehen zu können. Gleichzeitig serviert die Cast individuelle Portionen russischer Knödel […]