Liebe endet immer im Stadtteich

Sweet Charity im Staatstheater Wiesbaden

von Mareike Hachemer

New York in den 1960er Jahren – ihr Name verrät all ihre Sehnsüchte: Charity Hope Valentine. Liebessehnsüchtig ist sie, großherzig, naiv und gutherzig bis zur Selbstaufgabe. »Ich gebe immer nur, bekomme nichts, jetzt gebe ich nichts mehr«, sagt Charity Hope, bevor sie dann doch eine halbherzig erbetene Spende für die Keuchhustenkranken abgibt. Kurz zuvor ist sie von ihrem Liebhaber in einen Teich des Central Parks gestoßen worden. Sie dachte, es sei die große Liebe.
Im Wiesbadener Staatstheater lässt sich der Weg der einfältigen Sympathieträgerin Charity in einer Inszenierung von Iris Limbarth verfolgen. Die Begegnungen, die sie hat, sind einprägsam, doppelbödig und an vielen Stellen gekonnt inszeniert. Dennoch springt der Funke der Geschichte nicht gänzlich über, trotz kraftvollem Orchester und aufwändigem Bühnenbild. […]