»Evita war eine große Verführerin. Erst hat sie ihre Liebhaber verführt, dann das Volk.«

Katharine Mehrling über die Verletzlichkeit von Evita und Erotik auf der Bühne

von Jacqueline Baburek

blickpunkt musical: »Evita« wurde unter anderem mit 7 Tony Awards und einem Oscar ausgezeichnet. Was macht für Sie den Erfolg dieses Stücks aus?

Katharine Mehrling: Es wird eine faszinierende Geschichte erzählt – eine wahre Geschichte über eine beeindruckende und zugleich widersprüchliche Persönlichkeit, die heutzutage noch immer als Ikone verehrt und auch kritisch betrachtet wird. Sie hat in ihrer Funktion als First Lady Unglaubliches bewirkt, weil sie ungemein politisch aktiv war und viel für das Volk getan hat. Natürlich gibt es in einer Diktatur auch dunkle Seiten, über die sie hinweggesehen hat. Aber das, was sie erreicht hat, ist bleibend und das haben ihr die Menschen nicht vergessen. Dass eine Frau, zu dieser Zeit, in den 40/50er Jahren einen solchen Aufstieg geschafft hat, vom unehelichen Kind aus der tiefsten Provinz zur mächtigsten Frau Südamerikas oder sogar der Welt, ist erstaunlich. […]

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